Es besteht die Sorge, dass die Bundesregierung nicht genug Ressourcen freimacht, um von Gewalt betroffene Frauen zu schützen.
12.07.2023 - 04:37:48Frauenrat: Schutz vor Gewalt gegen Frauen unzureichend. «Skandalös» nennt das Monika Remé vom Deutschen Frauenrat.
Der Deutsche Frauenrat hat der Bundesregierung vorgeworfen, Frauen nicht ausreichend vor häuslicher Gewalt zu schützen.
«Deutschland tut nicht genug, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern. Der Europarat fordert deswegen, dass es eine nationale Strategie gegen Gewalt geben müsste. Die steht auch im Koalitionsvertrag. Aber wir befürchten aufgrund der aktuellen Haushaltsverhandlungen, dass nicht genug Ressourcen für eine angemessene Umsetzung hinterlegt werden», sagte Monika Remé, Referentin des Verbands Deutscher Frauenrat zum Thema Gewalt gegen Frauen, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Der hohe Anstieg der erfassten Fälle sei «skandalös» - dabei komme nur ein kleiner Teil der Taten zur Anzeige.
Das aktuelle Lagebild zur häuslichen Gewalt, das gestern in Berlin vorgestellt wurde, zeigt: Immer mehr Männer müssen ausziehen oder Abstand halten, weil sie ihrer Partnerin Gewalt angetan oder angedroht haben. Demnach stieg die Zahl der erfassten Tatverdächtigen im Zusammenhang mit Straftaten, bei denen das Gewaltschutzgesetz Anwendung fand, in den vergangenen fünf Jahren um elf Prozent auf 6587 Tatverdächtige im Jahr 2022. Nach Angaben des Bundeskriminalamts führten 17 Tatverdächtige eine Schusswaffe mit sich.