Bibi-Blocksberg-Autorin, Kinderfreundin

Es begann mit einem Scherz - das sagt Elfie Donnelly, die geistige Mutter von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg, über eine ihrer Erfolgsfiguren.

05.02.2025 - 16:31:32

Bibi-Blocksberg-Autorin nicht «so eine große Kinderfreundin». Denn für Kinder schreiben wollte sie nicht.

Die Erfinderin von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg wollte gar keine Kindergeschichten schreiben. Aber es stelle sich heraus, dass das, was sie produziert, Stoff für Kinder sei, erzählte Autorin Elfie Donnelly in einem «Zeit»-Interview. Das liege wahrscheinlich an ihrem inneren Kind. Und sie ergänzt: «Eigentlich bin ich gar nicht so eine große Kinderfreundin. Es gibt auch schreckliche Kinder, so wie es auch schreckliche Erwachsene gibt.»

Donnellys Erfolgshit, der sprechende Elefant Benjamin Blümchen, war eigentlich «als Scherz gedacht». «Die Idee kam mir, als ich einmal einen Wetterhahn auf einem Kirchturm gesehen habe und dachte, warum sitzt da eigentlich kein Elefant.» 

Daraus wurde letztlich der Plot für die allererste Folge «Benjamin Blümchen als Wetterelefant» aus dem Jahr 1977. «Man konnte wirklich nicht damit rechnen, dass das ein großer Erfolg werden würde, mich hat er überrollt», so Donnelly.

Beim Schreiben mögliche Shitstorms vorausdenken

Die österreichisch-britische Autorin lebt auf der Insel Ibiza. Sie wurde unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet und hat Charaktere wie Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg und Elea Eluanda erschaffen, mit deren Geschichten auf Kassetten, CDs und im Musikstreaming ganze Generationen von Kindern aufgewachsen sind. Die Figur der ewig kleinen Hexe Bibi feiert in diesem Jahr 45. Geburtstag. 

Ihre Arbeit sei aber eine Herausforderung geworden, berichtet Donnelly im Interview. «Ich muss beim Schreiben inzwischen mögliche Shitstorms mitdenken. Das finde ich schlimm, weil ich mich dadurch quasi selbst beschneiden muss.» 

So könne sie ein übergewichtiges Mädchen nicht mehr als «dick» bezeichnen und die Figuren dürften keinen ausländischen Akzent haben. «Das ist gerade beim Hörspiel absurd und ist doch die multikulturelle Realität», sagt Donnelly in dem Interview und schiebt die Frage hinterher: «Warum soll man sie nicht mehr abbilden dürfen?»

@ dpa.de