Entsetzen und Ratlosigkeit in Zofingen in der Schweiz: Was hat einen etwa 40-jährigen Mann am Mittwoch veranlasst, wahllos auf Passanten einzustechen?
16.05.2024 - 12:35:58Verletzte nach Stichwaffen-Attacke in der Schweiz
Nach der Stichwaffenattacke auf Passanten in Zofingen in der Schweiz laufen die Ermittlungen zum Täter auf Hochtouren. Viele Details konnte die Polizei noch nicht nennen. «Der Mann dürfte ausländischer Herkunft und rund 40 Jahre alt sein», teilte sie lediglich mit. Es handele sich um einen Mann aus der EU, der in der Schweiz am Montag einen Asylantrag gestellt und diesen einen Tag später wieder zurückgezogen habe, berichtete der Schweizer Sender SRF unter Berufung auf das Staatssekretariat für Migration.
Abklärungen mit der Staatsanwaltschaft liefen, sagte eine Polizeisprecherin. Sie stellte weitere Angaben im Laufe des Nachmittags in Aussicht. Die Polizei sprach von «Hieb-/Stichwaffen» als Tatwaffe, ohne nähere Angaben.
Was ist passiert? Am Mittwochnachmittag ging ein Notruf bei der Polizei in der Kleinstadt Zofingen mit rund 12.500 Einwohnerinnen und Einwohnern etwa 50 Kilometer südöstlich von Basel ein. Ein Mann steche wahllos auf Passanten ein und habe Menschen verletzt. Der Täter war zunächst am Bahnhof, zog dann in Richtung eines Bildungszentrums weiter.
Die Zeitung «Blick» sprach mit einem 18-Jährigen, der sich dort gerade aufhielt. «Wir hatten Unterricht und plötzlich ging die Zimmertür auf und eine Lehrerin kam rein, um uns zu warnen», erzählte der junge Mann. «Sie sagte, dass sie angegriffen wurde.» Die Frau habe eine Wunde am Hals gehabt.
Mutmaßlicher Täter festgenommen
Sicherheits- und Rettungskräfte waren schnell vor Ort. Die Polizei sperrte das Gebiet rund um den Bahnhof ab. Eine Schule ganz in der Nähe, in der sich noch Leute aufhielten, wurde geräumt. Der mutmaßliche Täter verschanzte sich zunächst in einem Gebäude. Spezialeinheiten der Polizei konnten dort Kontakt mit ihm aufnehmen und ihn schließlich nach zwei Stunden festnehmen. Der Mann sei selbst auch verletzt gewesen und zur Versorgung seiner Wunden unter Bewachung in einem Krankenhaus behandelt worden.
Für die Bevölkerung von Zofingen waren es bange Stunden. Zunächst konnte die Polizei nämlich nicht ausschließen, dass dort vielleicht eine koordinierte Attacke im Gange war. Sie rief die Menschen auf, zu Hause zu bleiben und Türen und Fenster zu schließen. Am frühen Abend kam dann die Entwarnung: Es war nur ein Täter unterwegs gewesen.
Über das Motiv des Mannes gab es auch am Tag nach der Tat zunächst keine Angaben. Was die Opfer anging, legte die Polizei Wert auf die Privatsphäre der Betroffenen. Sie machte keine Angaben. Am Mittwochabend hieß es, zwei Menschen seien schwer, vier leichter verletzt worden.