Eine Kirmes in Rheinland-Pfalz wird vom gewaltsamen Tod eines jungen Mannes überschattet.
19.08.2023 - 21:15:3028-Jähriger stirbt auf Kirmes - Tatverdächtige festgenommen. Ermittler durchkämmen den riesigen Tatort.
Bei einer Auseinandersetzung auf einer Kirmes im rheinland-pfälzischen Wittlich ist ein 28-Jähriger getötet worden. Er erlitt in der Nacht zum Samstag eine tödliche Stichverletzung, wie die Polizei in Trier mitteilte. Am Samstagabend nahm die Polizei zwei Tatverdächtige vorläufig fest. Es handele sich bei ihnen um zwei Männer im Alter von 25 und 26 Jahren, teilte das Polizeipräsidium Trier mit.
Zu der Tat war es bei der seit Freitag laufenden Säubrennerkirmes gekommen. Die Kirmes soll nach Angaben der Stadt aber trotz der tödlichen Attacke weiterlaufen.
Nach ersten Erkenntnissen der Beamten hatten sich kurz nach der Tat zwei Männer vom Tatort in der Innenstadt entfernt. Einer der beiden habe eine blutende Verletzung im Bereich des Gesichtes gehabt, womöglich an der Stirn, hieß es. Bei den beiden Festgenommenen handele es sich nach derzeitigem Ermittlungsstand um diese beiden Männer, teilte die Polizei am Abend mit. Die beiden hätten das Fest in Begleitung von zwei Frauen verlassen. Weitere Angaben, etwa zur Nationalität der Verdächtigen, machte die Polizei zunächst nicht.
Die Beamten waren am Samstag vor Ort, um Spuren zu sichern. «Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren», sagte ein Polizeisprecher am Mittag. «Wir werden den Festbereich, der für unsere Ermittlungen relevant ist, nach und nach absuchen.» Dieser sei für die Polizei nun «ein riesengroßer Tatort». Am Nachmittag wurde die Tatortaufnahme dann weitestgehend abgeschlossen.
Kripo sucht Zeugen
Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen und suchte auch Zeugen. Die Beamten gingen dem Sprecher zufolge davon aus, dass zur Tatzeit noch Feiernde unterwegs waren und möglicherweise Beobachtungen gemacht haben könnten. Am Nachmittag hieß es, es seien einige Hinweise eingegangen.
Der Vorfall überschattete die traditionelle Säubrennerkirmes in Wittlich, die auch überregional Besucherinnen und Besucher anzieht - bis zum Ende des Volksfestes am kommenden Montag hatte die Polizei bis zu 100.000 Menschen erwartet.
«Ich bin entsetzt und furchtbar traurig, dass ein junger Mann auf der Säubrennerkirmes, an der viele Menschen zusammenkommen, um friedlich miteinander zu feiern, auf solch brutale Weise zu Tode gekommen ist», sagte Bürgermeister Joachim Rodenkirch laut Mitteilung. Die Stadt habe schweren Herzens entschieden, «die Kirmes trotz der Tragödie weiterlaufen zu lassen». Die Entscheidung sei nicht einfach gewesen. Die Feierlichkeiten würden nun von einer «nachdenklichen, gedämpften Atmosphäre begleitet».
Wegen der Ermittlungen konnte nach Angaben der Stadt der für Samstag geplante Festumzug nicht veranstaltet werden, zudem waren mehrere Straßen vorübergehend nicht zugänglich und in Teilbereichen der Stadt fiel das Kirmesprogramm zunächst aus.