Eine junge Frau feiert in einem Club bis zum Morgengrauen.
12.10.2023 - 10:43:58Angeklagter schweigt im Prozess um Mord an Studentin. Sie macht sich auf den Heimweg, kommt aber nie an. Ihre Leiche findet ein Passant im Fluss. Nun gibt es einen Tatverdächtigen - doch der schweigt.
Im Prozess um den Mord an einer Studentin in Aschau im Chiemgau hat der Angeklagte die Aussage zu Beginn der Verhandlung verweigert. Er werde sich «vorab zur Sache und zur Person nicht äußern», sagte einer seiner Anwälte am Donnerstag vor dem Landgericht Traunstein. Die Verteidigung behielt sich allerdings vor, dass der 21-Jährige sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern könnte.
«Vielleicht denken Sie drüber nach», sagte die Vorsitzende Richterin Jacqueline Aßbichler an den Angeklagten gerichtet. «Was bei diesem Indizienprozess fehlen wird, wird immer die Motivation, die besondere Situation» sein, betonte sie. «Das ist wie ein Puzzle.»
Der Fall hatte die Region erschüttert: Vor einem Jahr wurde die 23-Jährige nach einem Clubbesuch getötet. Sie hatte in dem Aschauer Club «Eiskeller» gefeiert und sich am frühen Morgen des 3. Oktober auf den Heimweg gemacht.
Doch zuhause kam sie nie an. Ein Passant fand die Leiche der jungen Frau Stunden später im Fluss Prien. Rund sechs Wochen nach der Tat wurde der 21-Jährige unter Tatverdacht festgenommen. Er hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Der Mann soll in der Nacht zum 3. Oktober vor einem Jahr als Jogger unterwegs gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die junge Frau auf dem Heimweg vom «Eiskeller» verfolgt, aus sexuellen Motiven überfallen und schwer verletzt in den Bärbach geworfen haben, der in die Prien mündet. Laut Anklage ertrank sie.