Kategorie, Beryl

Ein so starker Atlantik-Hurrikan war nie zuvor so früh im Jahr aufgezeichnet worden - «Beryl» ist knapp unter der höchsten Kategorie.

02.07.2024 - 03:37:22

Am Rande der stärksten Kategorie: «Beryl» fegt durch Karibik. Es ist der erste Hurrikan der Saison, viele mehr könnten folgen.

  • Hurrikan «Beryl» bewegt sich auf die Karibikinseln zu. - Foto: -/National Oceanic and Atmospheric Administration via AP/dpa

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  • Hurrikan «Beryl» erreicht die südöstlichen Inseln der Karibik - Foto: Ricardo Mazalan/AP/dpa

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  • Hurrikan «Beryl» erreicht die südöstlichen Inseln der Karibik - Foto: Ricardo Mazalan/AP/dpa

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Hurrikan «Beryl» bewegt sich auf die Karibikinseln zu. - Foto: -/National Oceanic and Atmospheric Administration via AP/dpaHurrikan «Beryl» erreicht die südöstlichen Inseln der Karibik - Foto: Ricardo Mazalan/AP/dpaHurrikan «Beryl» erreicht die südöstlichen Inseln der Karibik - Foto: Ricardo Mazalan/AP/dpa

Der gefährlich starke Hurrikan «Beryl» hat im Südosten der Karibik schwere Schäden verursacht. Er traf am Montagvormittag (Ortszeit) als Hurrikan der Kategorie 4 über der zu Grenada gehörenden Insel Carriacou auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte. Bald dürfte sich «Beryl» Jamaika nähern.

Am Abend wurden demnach anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde gemessen - der Wirbelsturm ist somit an der Grenze zur höchsten Kategorie 5. Laut Experten war nie zuvor im Atlantik ein so starker Hurrikan so früh in einem Jahr gemessen worden. «Beryl» ist der erste Hurrikan der diesjährigen Saison.

Von den Inseln Carriacou und Petite Martinique werde Verwüstung mit umfangreichen Schäden an Häusern gemeldet, sagte Grenadas Ministerpräsident Dickon Mitchell in einem Briefing. Der Strom sei überall ausgefallen, die Kommunikation zwischen den Inseln schwierig. Ein Todesfall sei bislang registriert worden - da sei passiert, als ein Baum auf ein Haus gestürzt sei.

Neben Grenada erlebten mehrere weitere Inselstaaten der Kleinen Antillen starken Wind und heftigen Regen, darunter St. Vincent und die Grenadinen sowie St. Lucia. Auf Bildern in sozialen Medien sind Überschwemmungen, sich im Wind biegende Palmen und Trümmer beschädigter Häuser zu sehen. Das NHC warnte vor extrem gefährlichen Bedingungen mit lebensgefährlichem Wind und Sturmfluten. 

Cricket-Weltmeister aus Indien stecken fest

Wegen des Hurrikans fielen zahlreiche Flüge in der Region aus. Indiens Cricket-Männer-Nationalmannschaft steckt nach ihrem Gewinn der T20-Weltmeistermeisterschaft am Samstag auf Barbados fest, wie indische Medien berichteten.

«Beryl» bewegt sich in westnordwestlicher Richtung. Es werde erwartet, dass er auf seinem Weg über die östliche Karibik ein extrem gefährlicher, schwerer Hurrikan bleibe, heißt es vom NHC. Am Mittwoch dürfte sich das Auge des Sturms den Prognosen zufolge Jamaika nähern. In einer Pressekonferenz rief der jamaikanische Ministerpräsident Andrew Holness die Bevölkerung dazu auf, die Zeit zu nutzen, sich zu rüsten und unter anderem mit Wasser und Dosennahrung zu versorgen. Am Donnerstag wird «Beryl» auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán erwartet, wo Urlaubsorte wie Cancún liegen.

Historischer Hurrikan

In weniger als 24 Stunden hatte er sich am Sonntag von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickelt. «Beryl ist nun der früheste atlantische Hurrikan der Kategorie 4 in den Aufzeichnungen und übertrifft damit Hurrikan Dennis, der am 8. Juli 2005 zu einem Hurrikan der Kategorie 4 wurde», schrieb der Experte Michael Lowry auf der Plattform X.

«Beryl» ist der zweite benannte Sturm der Hurrikan-Saison im Atlantik, die von Juni bis November dauert. Die aktivste Zeit ist meist um September herum. Von einem Hurrikan spricht man ab Windgeschwindigkeiten von 119 Stundenkilometern, die höchste Kategorie - 5 - beginnt bei 251 Kilometern pro Stunde.

Hurrikan-Saison kann dieses Jahr stärker als sonst sein

Die US-Wetterbehörde NOAA rechnet in diesem Jahr mit einer überdurchschnittlich starken Hurrikan-Saison im Atlantik. Ursachen seien unter anderem überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen im Atlantik und das erwartete Einsetzen von «La Niña», einer Phase kühleren Wassers im Pazifik. 

Der Klimawandel ist auch ein Faktor. Die Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

@ dpa.de