Ein 21-Jähriger ist angeklagt, einen Unfall in Heilbronn verursacht zu haben, bei dem ein Familienvater starb.
15.08.2023 - 10:18:21Starke Sicherheitsvorkehrungen - Raser-Prozess beginnt. Der Angeklagte soll mit deutlich überhöhtem Tempo durch die Innenstadt gerast sein.
Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hat in Heilbronn der Mordprozess gegen einen mutmaßlichen Raser begonnen. Ein halbes Jahr nach dem tödlichen Unfall in der Innenstadt versammelten sich am Dienstag zahlreiche in Schwarz gekleidete Angehörige des Opfers als Nebenkläger im Saal des Landgerichts.
Angeklagt ist ein 21 Jahre alter Mann, der im vergangenen Februar mit seinem Auto und deutlich überhöhtem Tempo durch die Innenstadt gerast und ein anderes Auto gerammt haben soll. In den Trümmern des Fahrzeugs kam ein 42 Jahre alter Familienvater ums Leben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten jungen Mann unter anderem Totschlag und ein illegales Autorennen vor. Andere Verkehrsteilnehmer seien ihm bei der Tempofahrt «völlig gleichgültig» gewesen, sagte die Staatsanwältin zum Prozessauftakt. Das Gericht will aber auch eine mögliche Verurteilung wegen Mordes prüfen. Nach dem Auftakt an diesem Dienstag soll bis mindestens Mitte Dezember verhandelt werden.
Bei dem Unfall Mitte Februar waren auch die Frau des Opfers schwer und zwei Kinder leicht verletzt worden. Auch der mutmaßliche Raser, der nach Angaben des Richters bereits wiederholt wegen Verkehrsverstößen aufgefallen ist, erlitt ebenso wie seine Beifahrerin leichte Verletzungen. Vor dem Zusammenstoß soll der Türke nach Gerichtsangaben bereits fast eine Fußgängerin überfahren haben, die gerade noch habe ausweichen können.
Illegale Autorennen gelten bereits seit Oktober 2017 als Straftat. Seitdem kann schon die Teilnahme mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet werden. Strafbar ist allerdings auch ein «Rennen gegen sich selbst».