Hitze, Sommer

Die Hitze in Griechenland hält weiter an - und wird laut Wetterexperten sogar noch schlimmer.

22.07.2023 - 14:31:39

Kein Ende der Hitze in Griechenland und Italien. Auf Rhodos wütet ein großer Brand, Hotels werden evakuiert. Auch Italien erwartet Temperaturen bis zu 48 Grad.

  • Auf der Ferieninsel Rhodos wüten Waldbrände: In zwei Dörfern mussten Menschen ihre Häuser verlassen. - Foto: Christophe Gateau/dpa

    Christophe Gateau/dpa

  • Platz nehmen und ausruhen: Zwei im Schatten auf der Piazza del Campidoglio in Rom. - Foto: Gregorio Borgia/AP/dpa

    Gregorio Borgia/AP/dpa

  • Dichte Rauchwolken steigen über Rhodos in den Himmel. Der Großwaldbrand auf der griechischen Insel dauert bereits den fünften Tag an. - Foto: uncredited/Rhodes.Rodos/AP/dpa

    uncredited/Rhodes.Rodos/AP/dpa

Auf der Ferieninsel Rhodos wüten Waldbrände: In zwei Dörfern mussten Menschen ihre Häuser verlassen. - Foto: Christophe Gateau/dpaPlatz nehmen und ausruhen: Zwei im Schatten auf der Piazza del Campidoglio in Rom. - Foto: Gregorio Borgia/AP/dpaDichte Rauchwolken steigen über Rhodos in den Himmel. Der Großwaldbrand auf der griechischen Insel dauert bereits den fünften Tag an. - Foto: uncredited/Rhodes.Rodos/AP/dpa

In Griechenland zeichnet sich kein Ende der Hitzewelle ab. Wie das Meteorologische Amt mitteilte, werden am Sonntag im Süden des Landes Werte bis 45 Grad Celsius erwartet. In der mittelgriechischen Stadt Larisa zeigte das Thermometer am frühen Samstagnachmittag 44 Grad. Auf der Ferieninsel Rhodos mussten zwei Dörfer und mehrere Hotels evakuiert werden. 

Einwohner helfen Touristen

Nach Angaben der Küstenwache wurden Menschen von den Stränden aus in Sicherheit gebracht, weil Fluchtwege abgeschnitten waren. Die meisten von ihnen waren Touristen. Auch Fischer und Privatleute nahmen mit ihren Booten Menschen mit. Die Touristen sollen nun in Hotels und in einer Basketballhalle untergebracht werden. Hunderte Einwohner von Rhodos meldeten sich freiwillig, um den Touristen zu helfen, wie das Staatsfernsehen weiter berichtete.

Von den Evakuierungen sind nach Einschätzung des Deutschen Reiseverbands auch Deutsche betroffen. «Auf der Insel halten sich derzeit insgesamt rund 20.000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf, betroffen von den Evakuierungen ist nur ein kleinerer Teil», teilte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die seit drei Tagen tobenden Waldbrände auf Rhodos gerieten am Nachmittag außer Kontrolle. Medienberichten zufolge wurden bereits Tausende Menschen in Sicherheit gebracht. Der staatliche Rundfunk berichtete in einer Sondersendung, dass 8000 Menschen den Süden der Insel auf dem Landweg verlassen hätten. Die Zahl könne noch höher liegen, hieß es.

In der Region von Rhodos wehen Winde der Stärke sechs. «Die Rauchbildung ist so stark, dass man kaum atmen kann. Die Menschen werden in die Kleinstadt Gennadi gebracht, von wo aus sie in andere Hotels untergebracht werden sollen», sagte Konstantinos Traraslias, stellvertretender Bürgermeister von Rhodos, dem Athener Nachrichtensender Skai.

Brand überrascht Feuerwehr

Der Brand, der seit vier Tagen auf den Bergen von Rhodos tobte, nahm wegen der Änderung der Windrichtung eine Drehung Richtung Küste und überraschte die Feuerwehr, teilte ein Sprecher mit.

Auch im Norden Griechenlands gab es vielerorts Werte um die 40 Grad. Sogar auf den meisten Inseln der Ägäis herrschen Temperaturen über 38 Grad. Einer der führenden griechischen Meteorologen, Konstantinos Lagouvardos, schätzte im Staatsfernsehen, dass diese Hitzewelle, «wenn es so weitergeht», die längste werden könnte, seitdem es Messungen in Griechenland gibt. Im Juli 1987 waren in Griechenland bei einer ähnlichen Hitzewelle nach Schätzungen 1300 Menschen ums Leben gekommen. 

Die Feuerwehr warnte abermals vor großer Waldbrandgefahr. «Uns stehen noch schwierigere Zeiten bevor», sagte ein Sprecher im Staatsfernsehen. Die Brände im Raum Athen und auf der Halbinsel Peloponnes seien unter Kontrolle gebracht worden. Sie flammen aber immer wieder auf, weil alles vertrocknet sei, hieß es.

Internationale Unterstützung

Unterdessen sind Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta zur Verstärkung der Feuerwehr in Griechenland angekommen und kämpfen gegen die Flammen. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilte der griechische Zivilschutz mit.

Die Hitzewelle wird nach Angaben der Meteorologen mit kleinen Schwankungen auch in der kommenden Woche andauern. Am Mittwoch wird ein neuer Höhepunkt mit Temperaturen um die 46 Grad in Südgriechenland erwartet.

Auch die italienischen Meteorologen erwarten für Anfang kommender Woche eine neue Hitzewelle. Dann seien zwischen Sardinien und Sizilien Spitzentemperaturen von 47 bis 48 Grad möglich, schrieb der Wetterdienst Ilmeteo.it. Der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe registrierte am frühen Samstag Nachmittag 40 Grad aus Palermo, der Hauptstadt Siziliens. In Rom waren es 37 Grad. Dort waren am vorigen Dienstag schon 41,8 Grad gemessen worden.

@ dpa.de