Crunch - Traum und Albtraum in der Gaming-Industrie
04.03.2025 - 11:57:22Crunch - Traum und Albtraum in der Gaming-Industrie. Mainz - Khesrau Behroz blickt hinter die Kulissen der größten Unterhaltungsindustrie der Welt / ab sofort in der ARD Mediathek und am 27. März 2025 im SWR
"Grand Theft Auto", "The Witcher", "Fifa": Videospiele sind das größte Unterhaltungsmedium der Welt, größer als Film und Musik zusammen. Für diesen Erfolg sind vor allem sogenannte Triple-A-Spiele verantwortlich. Das sind teuer produzierte Blockbuster, deren Macher:innen unter enormem Erfolgsdruck stehen. Ein Druck, der Konsequenzen für die Arbeitsbedingungen hat: In "Crunch" erzählen Entwickler:innen nicht nur von ihrer Liebe zu Games - sondern auch von den oft ausbeuterischen Strukturen, von Machtmissbrauch, Ausbeutung und Burnouts. Der Film greift dabei auch den Missbrauchsskandal bei Ubisoft in Frankreich auf, der im März 2025 verhandelt werden soll. Der 75-minütige Dokumentarfilm ist ab sofort in der ARD Mediathek abrufbar und am 27. März im SWR zu sehen.
Arbeiten bis zum Zusammenbruch
"Crunch" wird in der Videospielindustrie vor allem die Schlussphase einer Entwicklung genannt, in der Entwickler:innen Tag und Nacht durcharbeiten - und das über Wochen und Monate hinweg. Die Folge: Burnouts, Depressionen, zerstörte Familien. "Crunch" beleuchtet die toxische Arbeitskultur, die hinter den Spielen steht - und die weit über die Grenzen der Gaming-Welt hinaus ein Spiegel unserer Leistungsgesellschaft ist. Der Film zeigt eindrücklich, wie nah Leidenschaft und Ausbeutung beieinander liegen können und wie hoch der Preis für den Traumjob ist.
Traum und Albtraum in der Gaming-Industrie
Ein erfahrener Spieleentwickler mit drei Burnouts, ein Animations-Genie mit jahrzehntelanger Mobbing-Erfahrung und eine idealistische Gründerin - sie alle haben ihr Privatleben aufgegeben, um ihren Traum von einem Job in der Gaming-Industrie zu verwirklichen. Dabei sind sie in einen Strudel aus Gruppenzwang, systematischer psychischer Gewalt und Ausbeutung geraten, der mittlerweile ein integraler Bestandteil dieser Branche geworden ist. Der Dokumentarfilm erzählt von den Opfern dieser Branche, von der systematischen Ausbeutung dieser Industrie und einer männerdominierten Welt, in der sexuelle Übergriffe zum Alltag gehören. In "Crunch" kommen auch Expert:innen zu Wort, sie geben zusätzliche Einblicke - und sie führen die eigentlichen Kosten der Unterhaltung vor Augen, die auf den Opfern derer baut, die die Games für uns erschaffen.
Khesrau Behroz erstmals auch Filmproduzent
Host Khesrau Behroz ist bekannt für seine innovative Erzählart, er verbindet einfühlsame Geschichten mit gesellschaftlichen Phänomenen. Seine Podcasts ("Cui Bono", "Legion", "SchwarzRotGold" und "Judging Amanda Knox") landen regelmäßig an der Spitze der Charts. In "Crunch" taucht er erstmalig in einem Filmformat in unbekannte Tiefen der Gegenwartskultur. Videospiele haben ihm in seiner Jugend, als er gerade in Deutschland angekommen war, Halt gegeben in der neuen Heimat. Im Laufe des Films wird für ihn aber immer deutlicher, wie eine Industrie, die Träume verkauft, für viele plötzlich zum Albtraum wird. Der 75-minütige Dokumentarfilm "Crunch - Traum und Albtraum in der Gaming-Industrie" ist eine Produktion von Undone im Auftrag des SWR. Für die Produktionsfirma von Khesrau Behroz und Patrick Stegemann ist das die erste Filmproduktion. Regisseurin des Films ist Mariska Lief, die neben Khesrau Behroz und Patrick Stegemann Co-Autorin ist.
Weitere Informationen unter http://swr.li/crunch-2025 und in der ard-zdf-box
Pressekontakt: Claudia Lemcke, Tel. 06131 929 33293, claudia.lemcke@SWR.de
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