Kultur, ARD-Fernsehstudio "Anne Will"

Corona-Krise: öffentlich-rechtliche Sender entwickeln neue Polit-Talk-Konzepte.

01.04.2020 - 10:33:35

ARD und ZDF überprüfen wegen der Corona-Pandemie die Konzeption ihrer Polit-Talks.

Ein Sprecher der ARD sagte dem Online-Nachrichtenportal Watson, dass die Sendeanstalt wegen der Corona-Krise insbesondere über eine verstärkte Nutzung von Video-Schaltungen nachdenke. In die von der ARD ausgestrahlten Sendung „Maischberger – Die Woche“ werden einzelne Gesprächspartner bereits per Video zugeschaltet.

Derzeit sei, so der ARD-Sprecher, noch kein Sendeformat geplant, dass vollständig auf Studiogäste verzichte und ausschließlich mit Live-Schaltungen arbeite. Für völlig ausgeschlossen halte man dies bei der ARD aber auch nicht. Die Möglichkeit, Sendungen ohne Gäste im Studio durchzuführen, werde durchaus geprüft. Die Corona-Epidemie verändere die Lage fortlaufend und dynamisch – und diesen Lageveränderungen passe man sich natürlich an.

Auch das Fernsehteam der Talk-Sendung „Anne Will“ bereite sich auf unterschiedliche Szenarien vor. Welche dieser Optionen zum Einsatz komme, werde von der Redaktion in Abhängigkeit von der aktuellen Lageentwicklung entschieden. Im Übrigen gelte ohnehin wie bei allen Sendeformaten der ARD schon seit jeher der Grundsatz, dass die Vorschriften der Hygiene in den Studios einzuhalten seien. Darauf würden die Studio-Gäste und auch das Fernsehteam nunmehr in intensivierter Form und sowohl schriftlich wie mündlich hingewiesen.

Das ZDF hatte in der letzten Woche bestätigt, dass sich drei Mitarbeiter des Senders mit dem Coronavirus infiziert haben. Ein Sprecher der Sendeanstalt ZDF versicherte gegenüber dem Nachrichtenportal Watson jedoch, dass die Durchführung der Politik-Talk-Runden „Maybrit Illner“ und „Markus Lanz“ nicht gefährdet sei. Auch über eine Aussetzung dieser Sendungen werde nicht nachgedacht.

Das ZDF reduziere momentan die Anzahl der Studiogäste, um den von Gesundheitsexperten empfohlenen Mindestabstand einzuhalten zu können, sagte der ZDF-Sprecher. Zudem bemühe man sich darum, den für die Durchführung der Sendungen benötigten Personalstab so gering wie möglich zu halten. Das TV-Team der Sendung „Markus Lanz“ setze in Abhängigkeit vom Aufenthaltsort des jeweiligen Gesprächsgasts gezielt Skype- oder Studio-Schaltungen ein.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A. Camus

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