Afrikas feministische Stimme.

Projekt Mutterschaft ist eine Herausforderung. Chimamanda Ngozi Adichie, räumt Konflikte zwischen ihrer Überzeugung und der Realität der Kindererziehung ein.

In einem Interview für das Magazin der Wochenzeitschrift „Die Zeit“, spricht die nigerianische Autorin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie über die Schwierigkeiten ihre feministische Perspektive mit der Kindererziehung in Einklang zu bringen. Manchmal komme ich mir vor, als ob ich in einer verkehrten Welt lebe. Ich versuche meiner vierjährigen Tochter meine Werte zu vermitteln, und plötzlich kommen durch die Hintertür Verhaltensweisen, die mich erschrecken, so die bekannt Bestsellerautorin. Adichie wurde vor allem durch ihre feministischen Erziehungsratgeber bekannt, in denen sie eine Anleitung für Mütter gab, ihre Töchter zu selbstbestimmten Frauen zu erziehen. Ich habe versucht meine Tochter in einer geschlechtsneutralen Welt aufwachsen zu lassen, in der die üblichen Geschlechterzuweisungen nicht funktionieren. Zum Beispiel habe ich ihr immer vermittelt, dass es keine Spielsachen für Jungs oder für Mädchen gibt. Und dann kommt sie aus der Schule zurück und weigert sich mit etwas zu spielen, mit der Begründung, dass dieses Spielzeug doch für Jungs ist. Es gibt unsere Welt zu Hause und es gibt die Welt draußen, das ist nur schwer zu akzeptieren, so die Feministin. Ihre Tochter habe ihre Sicht auf die Welt grundlegend verändert und auch meine Arbeit als Autorin stark beeinflusst. Eine Künstlerin muss bis zu einem gewissen Grad rücksichtslos und egoistisch sein, um wirklich Bedeutendes zu schaffen. Seit ich auch Mutter bin, sehe ich die Dinge in einem anderen Licht, so die international renommierte Autorin. Ein Kind fordert von dir Zeit, du musst wieder lernen zu spielen und dich um einen anderen bedingungslos zu kümmern. Das sind Dinge, die deine Kreativität einschränken. Adichie lebt mit ihrer Tochter sowohl in den USA, wie in Nigeria und arbeitet derzeit an einem Projekt des Senders HBO. Ihr Welterfolg „Americanah“ wird derzeit vom amerikanischen Streaming-Anbieter HBO verfilmt. Als Produzentin und Hauptdarstellerin hat Lupita Nyong’o, Oscar-Gewinnerin für die beste Nebendarstellerin im Jahr 2014, die TV-Adaption entwickelt.