Yoga-Stunde im Park unter einer dicken Smogschicht: So sieht der Alltag in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi im Moment aus.
15.11.2024 - 11:46:13Wegen Smogs: Grundschüler in Neu-Delhi im Fernunterricht. Wie die Behörden dagegen vorgehen - und was im Nachbarland Pakistan gemacht wird.
Wegen starken Smogs sollen in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi vorerst alle Grundschüler in den Fernunterricht wechseln. Außerdem gelten in der Millionenmetropole und der umliegenden Region Verbote für fast alle Bauarbeiten und Beschränkungen für den Straßenverkehr. Nach bereits mehr als zwei Wochen durchgehend «sehr schlechter» Luftqualität hat sich die Lage weiter verschärft.
Von den Behörden in Indien wird die Lage jetzt als «ernsthaft» eingestuft. Die hohe Konzentration von Luftschadstoffen kann demnach «gesunde Menschen betreffen und sich ernsthaft auf diejenigen mit bestehenden Erkrankungen auswirken.» Über Neu-Delhi hängt seit Tagen eine Dunstglocke aus Feinstaub, Ruß, Schwefeldioxid und anderen Gasen. Sie liegt um ein Vielfaches über den als akzeptabel angesehenen Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Auch das Nachbarland Pakistan hat mit starker Luftverschmutzung zu kämpfen. Laut dem Schweizer Umweltunternehmen IQAir liegen die Werte in der Millionenstadt Lahore bereits seit Wochen «gefährlich» hoch. Behörden der bevölkerungsreichen Provinz Punjab haben für die Städte Lahore und Multan einen dreitägigen Lockdown angeordnet und alle Aktivitäten im Freien mit Ausnahme von Notfällen verboten.
Feinstaubbelastung gehört zu den höchsten der Welt
Die Feinstaubbelastung in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi und der Metropolregion gehört zu den höchsten der Welt, und im Winter ist sie besonders stark. Zu den Ursachen zählt neben Abgasen von Autos, der Industrie, dem Staub von Baustellen und Müllverbrennungen etwa die Verbrennung von Ernte-Resten auf den Feldern in den umliegenden Bundesstaaten.
In einer Anordnung der Kommission für Luftqualitätskontrolle Delhis wurden die Bewohner der Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Landes und umliegender Gebiete unter anderem dazu aufgerufen, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, Fahrgemeinschaften für den Weg zur Arbeit zu bilden, für kurze Strecken zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Für etwaiges Heizen in den Wohnungen solle auf Kohle und Holz verzichtet werden, hieß es.