Aufgedeckt, Tierwohl-

Rheine - ANINOVA e.V. ist Bildmaterial aus einer Schweinemast in Rheine (NRW) zugespielt worden.

06.03.2025 - 06:40:00

Aufgedeckt: Tierwohl- und Vorzeige-Mäster quält Schweine - ANINOVA erstattet Strafanzeige. In dem Betrieb werden 750 bis 1.000 Tiere gehalten. Die Aufnahmen sind im Herbst 2024 entstanden und zeigen kranke und verletzte Schweine, denen augenscheinlich nicht geholfen wird. Zudem ist ein Zwischengang übersäht mit Maden. Dabei nimmt der Betrieb an der "Initiative Tierwohl" und an einem Programm teil, in dem Schulklassen durch einen Landwirtschaftsbetrieb geführt werden. Besonders pikant: Die Schweinehaltung ist bereits 2019 negativ aufgefallen. Die Zustände waren damals so gravierend, dass das zuständige Veterinäramt selbst Strafanzeige erstattet hatte. "Seitdem ist offenbar wenig passiert, denn die Tiere leiden noch immer", so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA e.V. Die Tierrechtsorganisation hat nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Münster erstattet. Zudem wurde der Betrieb beim Veterinäramt in Steinfurt angezeigt. Mehr Informationen und Bildmaterial hier.

In den letzten Jahren fielen bereits mehrere Schweinemastbetriebe im Landkreis Steinfurt (NRW) durch gravierende Missstände auf, die mit Videos und Bildern dokumentiert werden konnten. Nun reiht sich ein weiterer Fall ein: Der Tierrechtsorganisation ANINOVA e.V. aus Sankt Augustin bei Bonn liegen Aufnahmen aus einem Stall in Rheine vor. "Die Bilder sind erschreckend", so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. Gleich mehrere Schweine haben Nabelbrüche, teilweise sind diese offen und eitrig. Offenbar werden diese Schweine nicht tierärztlich versorgt. Auch andere Schweine haben Verletzungen und sind erkrankt, einige Tiere haben blutige Stellen und abgebissene Ohren. Einer der Zwischengänge ist übersäht mit Maden. "Die hygienischen Zustände sind eine Katastrophe", beschreibt Peifer.

Die Bildaufnahmen sind im Oktober 2024 entstanden. Das zuständige Veterinäramt in Steinfurt wurde unmittelbar nach Erstellung der Bildaufnahmen informiert. Dem Amt ist der Betrieb schon aus einer Aufdeckung von "tierretter.de" aus 2019 bekannt. Damals veröffentlichte die Organisation ebenfalls Aufnahmen aus dem Stall, um die Tierquälerei sichtbar zu machen. Schon damals wurde kranken und verletzten Tieren nicht geholfen. Nach einer Anzeige durch die Tierrechtsorganisation "tierretter.de" hatte damals das Veterinäramt selbst Strafanzeige erstattet. "In dem Betrieb wird seit Jahren systematisch gegen Gesetze verstoßen", so Peifer.

Dabei sollte der Betreiber sogar bessere Haltungsbedingungen als der gesetzliche Standard einhalten, denn er nimmt an der "Initiative Tierwohl" teil. Das Fleisch der Schweine wird im Supermarkt als Haltungsstufe 2 verkauft. Zudem bekommt der Landwirt pro Jahr rund 20.000 Euro Subventionen, u.a. für eine bessere Tierhaltung. "Der Landwirt bekommt Gelder dafür, dass er seine Tiere besser hält, doch bei den Tieren kommt das Geld offenbar nicht an", empört sich Peifer.

Bis vor wenigen Jahren konnten Menschen durch ein Fenster in die Schweinemast schauen. Der Landwirt nahm an dem Transparenzprojekt "Einsichten in die Tierhaltung" der i.m.a teil. Nach den Skandalbildern aus 2019 wurde der Zugang zum Fenster versperrt. Nun werden Schulklassen durch die Schweinemast geführt. "Vor solchen Führungen werden die Ställe scheinbar richtig sauber gemacht, damit niemand die Quälerei sieht", so Peifer.

Die von der Tierrechtsorganisation veröffentlichten Bilder zeigen massive Tierschutzverstöße, zudem wurden den Schweinen länger anhaltente Leiden und Schmerzen zugefügt. Dies erfüllt nach Auffassung von ANINOVA den Tatbestand der Tierquälerei. "Wir haben Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Münster erstattet", so Peifer und ergänzt: "Ich kann nur jedem Menschen, der solch eine Tierquälerei nicht unterstützen möchte, raten, sich vegan zu ernähren."

Nach Auskunft des Landwirts liefert er seine Schweine an Westfleisch und "Manten" in Geldern am Niederrhein, das ebenfalls zu den zehn größten Schweineschlachthöfen Deutschlands gehört.

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