München - Moderation: Andreas Cichowicz
09.11.2023 - 15:19:40Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 12. November 2023, 18:30 Uhr vom NDR im Ersten
Geplante Themen:
Israel: Verzweiflung in den Friedensdörfern
Seit vielen Jahren versuchen israelische Friedensinitiativen, ein friedliches Miteinander von Juden und palästinensischen Einwohnern umzusetzen. Viele der Kibbuzim haben sich dieses Ziel gesetzt. An der Grenze zum Gaza-Streifen wurden sie am 7. Oktober ebenso von der Hamas überfallen wie israelische Militärposten. Auch in der Negev-Wüste weit entfernt von der Grenze zum Gaza-Streifen gibt es Modellprojekte, die ein Zusammenleben der Religionen realisieren konnten. Dort ist die Verzweiflung angesichts des Krieges groß. Jahrelang wurden die Friedensdörfer von der rechten israelischen Regierung kritisiert. Nach dem Angriff der Hamas verlieren viele das Vertrauen in die Projekte. Eine Bestandsaufnahme vor Ort. (Autorin: Hanna Resch, ARD-Studio Tel Aviv)
Malaysia: Wut auf Israel und Sympathie mit der Hamas
Wenn es um Kritik an Israel und um Sympathie mit radikalen Palästinensern geht, sind auch Länder außerhalb des Nahen Ostens ziemlich laut. In Malaysia zum Beispiel protestieren zehntausende Menschen auf der Straße seit Wochen gegen Israel. Und die Regierung weigert sich, den Terrorangriff der Hamas zu verurteilen. Kaum eine Regierung in Südostasien pflegt so enge Verbindungen zu radikalen Kräften in Gaza. Diplomatische Beziehungen mit Israel gibt es nicht. Das Judentum ist als Religion in Malaysia nicht anerkannt. Und während bereits Kleinkinder auf die Lehren des Koran eingeschworen werden, ist jüdisches Leben im Land buchstäblich ausgestorben. (Autor: Florian Bahrdt, ARD-Studio Singapur)
Ukraine: Der tödliche Verrat von Hrosa
Am 5. Oktober schlägt im ostukrainischen Dorf Hrosa eine russische Rakete ein. Sie tötet 59 Dorfbewohner. Männer, Frauen und Kinder, die sich zuvor versammelt hatten, um einen gefallenen Soldaten zu bestatten. Dass die Trauergemeinschaft selbst zum Ziel wurde, ist aktuellen Ermittlungen zufolge kein Zufall. Die Staatsanwaltschaft geht von Kollaboration aus. Zwei ukrainische Brüder, die selbst aus dem Dorf stammen, sollen ihre ehemaligen Nachbarn, Freunde und Verwandten im Auftrag der russischen Seite ausgekundschaftet haben. Vor den Vereinten Nationen gesteht ein Vertreter Russlands den Angriff ein. Doch er rechtfertigt ihn mit Männern im wehrfähigen Alter, angeblichen "Nazis". Eine offensichtliche Lüge: Nach übereinstimmenden Augenzeugen- und Medienberichten wurden bei dem Angriff ganze Familien ausgelöscht. Eine Recherche in der Region Charkiw. (Autor: Vassili Golod, ARD-Studio Kiew)
China: Das Schweinehochhaus
In Chinas Schweinemast-Fabriken leben die Tiere in Hochhäusern. 1.000 Tiere pro Etage, weil auch in China das Bauland inzwischen teuer ist. Wer in den chinesischen Mastfabriken arbeitet, muss umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen über sich ergehen lassen, sieben Checkpoints stehen vor dem Gelände. Kein fremder Keim soll die Turbo-Mast gefährden. Die Hälfte aller Zuchtschweine weltweit wird inzwischen in China gemästet. Billiger Fleischkonsum ist für die kommunistische Regierung eine wichtige politische Errungenschaft. Ein Beleg für den zunehmenden Wohlstand in China. Der "Weltspiegel" berichtet über die gigantischen Zucht-Hochhäuser in China. (Autorin: Tamara Anthony, ARD-Studio Peking)
Großbritannien: Sexskandale im britischen Parlament
Alle paar Wochen erschüttert das britische Parlament ein neuer Skandal von sexueller Belästigung. Offiziell wurde in 24 Fällen seit der Wahl 2019 ermittelt. Die Dunkelziffer gilt als weit höher. Mitarbeitende wie Parlamentarier berichten, dass jeder entweder eigene Erfahrungen gemacht habe oder jemanden kenne. Die Atmosphäre sei toxisch. Von verbalen oder physischen Sexattacken berichten mehrheitlich Frauen, aber auch Männer. Die parlamentsinternen Beschwerdeverfahren gelten als wenig abschreckend. (Autor: Sven Lohmann, ARD-Studio London)
Der Weltspiegel Podcast berichtet über die sexuellen Übergriffe im britischen Unterhaus mit unseren beiden Korrespondenten Annette Dittert und Sven Lohmann.
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Redaktion: Dr. Clas Oliver Richter (NDR)
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