Wind, Feuer

Mit Hubschraubern und Flugzeugen konnten Feuerwehrleute am Wochenende die Brände in Los Angeles in Schach halten.

13.01.2025 - 05:18:48

Wind könnte Feuer in Los Angeles neu anfachen - 24 Tote. Doch die Winde gewinnen wieder an Kraft - und damit droht neue Gefahr.

  • Die Gefahr ist noch nicht gebannt. - Foto: Mark J. Terrill/AP/dpa

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  • Viele Menschen wurden in die Flucht geschlagen. - Foto: Noah Berger/AP/dpa

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  • Das Feuer zerstörte ganze Straßenzüge. - Foto: Noah Berger/FR34727 AP/AP/dpa

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Die Gefahr ist noch nicht gebannt. - Foto: Mark J. Terrill/AP/dpaViele Menschen wurden in die Flucht geschlagen. - Foto: Noah Berger/AP/dpaDas Feuer zerstörte ganze Straßenzüge. - Foto: Noah Berger/FR34727 AP/AP/dpa

Wettlauf mit der Zeit in Los Angeles: Feuerwehrleute versuchen, die heftigen Brände einzudämmen, bevor zunehmende Winde sie wieder anfachen. Die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg auf 24, weitere Menschen werden noch vermisst. Mehr als 100.000 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen und durften weiterhin nicht zurück.

«Wir brauchen von Mutter Natur eine Pause»

Das «Palisades Fire», das ganze Straßenzüge des Stadtteils Pacific Palisades verwüstet hatte, erfasste nach Behördenangaben bis Sonntagabend (Ortszeit) eine Fläche von knapp 96 Quadratkilometern und war zu 13 Prozent eingedämmt. Das «Eaton Fire» nahe Pasadena und Altadena nordöstlich von Los Angeles brannte demnach auf einer Fläche von etwa 57 Quadratkilometern und war zu 27 Prozent unter Kontrolle.

Der US-Wetterdienst sagte für Montag und Dienstag wieder stärkere Winde voraus und warnte vor «extremer» Feuergefahr. Durch den Wind könnten sich die Brände «explosionsartig» ausbreiten, hieß es.

«Wir brauchen von Mutter Natur eine Pause», sagte Brice Bennett von der kalifornischen Behörde Cal Fire dem Nachrichtensender CNN. «Wir haben die Feuerwehrleute, wir haben das Wasser, wir brauchen mehr Zeit.» Die Löschbrigaden arbeiteten weiter in Schichten von 24 und 36 Stunden am Stück.

Keine Löschflugzeuge bei starkem Wind

Ein großes Problem sei, dass mit Winden von rund 50 Kilometern pro Stunde die Löschung aus der Luft nicht mehr funktioniere, sagte Bennett. Denn der Wind verwehe das Wasser, bevor es in einer Ladung am Boden ankommen könne. Unterdessen trieben die Winde Funken durch die Gegend, die neue Feuer starteten.

Am Anfang hatten Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde das Feuer schnell ein Haus nach dem anderen verschlucken lassen. Die Menschen mussten fliehen - und einige blieben zurück, um ihre Häuser zu retten. Einige waren erfolgreich, andere kamen sogar ums Leben. Den neuen Angaben zufolge starben bei dem «Eaton»-Brand in der Nähe von Altadena und Pasadena 16 Menschen - und 8 weitere im westlichen Viertel Pacific Palisades.

Schulen öffnen wieder

Trotz anhaltender Brände öffnet die Mehrheit der Schulen im Raum Los Angeles am Montag wieder. «Der Bezirk ist zuversichtlich, dass es für Schüler und Angestellte sicher ist, auf die Campusse zurückzukehren», hieß es in einer Mitteilung. Bei der Entscheidung seien unter anderem der Stand der Löscharbeiten, die Luftqualität, Windverhältnisse und der Zustand der Straßen berücksichtigt worden.

Sieben Schulen blieben geschlossen, sagte der Leiter des Schulbezirks, Alberto Carvalho, Medienberichten zufolge auf einer Pressekonferenz. Vier davon seien durch das «Palisades Fire» zerstört worden. Drei weitere befänden sich noch in der Evakuierungszone. Die staatlichen Universitäten University of California und California State University sind eigenen Angaben zufolge im Notbetrieb und bieten Online-Unterricht an.

Website mit Fotos zerstörter Häuser

Viele Bewohner der Stadt wissen nicht, ob ihre Häuser abgebrannt oder nur beschädigt sind. In Fernsehaufnahmen sind gelegentlich Gebäude zwischen Ruinen zu sehen, die das Feuer verschonte. Bevor die Bewohner näheres erfahren können, müssen sie aber an einem Checkpoint warten, bis einige in Polizeibegleitung in die Sperrzone dürfen. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Menschen wegen des Verdachts von Plünderungen festgenommen. Einer von ihnen gab sich laut Medienberichten als Feuerwehrmann aus.

Damit die Menschen schneller erfahren, was mit ihren Häusern passierte, werden die Straßen nun Gebäude für Gebäude abfotografiert. Die Bilder werden auf eine Website hochgeladen. Mit den Fotos können die Betroffenen auch ihre Versicherungen informieren.

Monatelange Räumungsarbeiten erwartet

Die Trümmer in den verwüsteten Straßenzügen wegzuräumen, könnte nach Schätzung von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom sechs bis neun Monate dauern. Nach bisherigen Angaben wurden mehr als 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt.

Internet aus dem All

Tech-Milliardär Elon Musk will den betroffenen Gebieten kostenloses Internet über das Satellitensystem Starlink anbieten. Dafür sollen Starlink-Empfangsanlagen mit offenem WLAN dort platziert werden, wo sie am meisten benötigt würden, schrieb der Chef der Weltraumfirma SpaceX auf seiner Online-Plattform X. Zur Stromversorgung sollen «Cybertruck»-Elektroautos des von Musk geführten Autobauers Tesla dienen. 

Musk ist ein enger Vertrauter des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Er kritisiert seit Tagen die Verantwortlichen in Kalifornien von der Demokratischen Partei.

Unterstützung aus der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bot den USA unterdessen Hilfe bei der Bekämpfung der Brände an. 150 Feuerwehrleute stünden bereit, sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression. In Los Angeles sind bereits Feuerwehrleute unter anderem aus Mexiko und Kanada im Einsatz.

Beyoncé spendet Millionen

US-Superstar Beyoncé (43) will mit ihrer Stiftung «Beygood» 2,5 Millionen Dollar (etwa 2,4 Millionen Euro) an Betroffene der Brände spenden. Mit dem Geld sollten Familien in der Gegend um Altadena und Pasadena nördlich von Los Angeles unterstützt werden, die ihre Häuser verloren hätten, hieß es in einem Post der Stiftung auf Instagram.

@ dpa.de