Erfolg, MDR-Podcast

Leipzig - Was macht queere Menschen zu Opfern von Hassverbrechen aber auch zu Täterinnen und Tätern und wie liefen Berichterstattung und Prozesse darüber? Ab sofort können sich Hörerinnen und Hörer auf die zweite Staffel mit sechs neuen Folgen des erfolgreichen Podcasts „Queer Crimes – Verbrechen aus der LGBTQAI+ Community” freuen – exklusiv in der ARD Audiothek.

05.12.2023 - 09:32:08

Nach großem Erfolg: MDR-Podcast „Queer Crimes“ für ARD Audiothek geht in zweite Staffel

Irina Schlauch, Juristin und erste „Princess Charming“, hostet die Show zusammen mit dem queeren Journalisten und Moderator Marvin Standke. Sie beleuchten Fälle, die sich von den frühen 1910er bis Anfang der 2000er Jahre ereignet haben, aus ihrer ganz eigenen, queeren Perspektive. Dabei erzählen sie die Geschichten der Opfer, aber auch die derjenigen, die getötet haben und werfen einen Blick auf den teils sehr unterschiedlichen Umgang mit Tätern und Opfern in den Medien.

„Die Stigmatisierung der Opfer, die ungewollten Outings, die Skandalisierung – wir sprechen über eine Gesellschaft, die auch angeheizt von Medien oft nur Teilaspekte des queeren Lebens sieht und diese zuspitzt. ‚Queer Crimes‘ ist die Möglichkeit, eine Sprache über queeres Leben in der Öffentlichkeit zu ändern und alle Menschen für spezielle Themen aus der queeren Blase zu sensibilisieren“, sagt Marvin Standke.

„Queer Crimes“ schafft es durch eine lockere Ansprechhaltung und das Zusammenspiel der Hosts – Juristin und Journalist – die furchtbaren Geschehnisse einzuordnen und dabei dennoch unterhaltsam an die Hörenden zu bringen. „Mit der ersten Staffel von ‚Queer Crimes‘ haben wir den True-Crime-Fans in der ARD Audiothek ein Angebot gemacht, das dankend angenommen wurde. Die Resonanz des Publikums war beachtlich. Das war einer der ausschlaggebenden Punkte, weitere Folgen in Angriff zu nehmen. Die authentische Betrachtung und Bewertung von Verbrechen, die in einem queeren Umfeld passiert sind, ist absolut notwendig und relevanter denn je: Fälle gibt es leider zu Genüge”, sagt Ulrike Gattermann, verantwortliche Redaktionsleiterin.

Das sind die Fälle

Die Geschichte von Fritz Haarmann, der in den 1910er und -20er Jahren junge Männer missbrauchte, umbrachte und zum „Werwolf von Hannover” stilisiert wurde, wird in einer Folge erzählt. Die auch aus seinen Morden resultierende „Rosa Liste” war Grundlage der Verschleppung queerer Menschen in Konzentrationslager, wie in der Folge „Queer im KZ” berichtet wird.

Der Mord an Transmann Brandon Teena erschütterte die USA Mitte der 1990er Jahre und war gemeinsam mit dem Mord an Matthew Shepard Auslöser für den sogenannten „Hate Crimes Prevention Act”, ein Gesetz gegen Hasskriminalität. In zwei Folgen widmen sich die Hosts den Opfern und ihren Biographien.

Auch zwei Prominente bekommen in dieser Staffel ihre eigenen Folgen, die zeigen, wie Medien das öffentliche Narrativ über queere Menschen verzerren, stigmatisieren und aufbauschen: Der Mord am Münchner Schauspieler Walter Sedlmayr führte zu seinem Zwangsouting in der Öffentlichkeit. Von der Presse wurde ihm ein geheimes Doppeleben im „SM- und Strichermilieu” unterstellt. Bei Gianni Versace wurde in Medienberichten hingegen über das Motiv des Mörders spekuliert – das das bis heute ungeklärt ist.

Die neue Staffel „Queer Crimes – Verbrechen aus der LGBTQAI+ Community“ startet am heutigen 5. Dezember mit einer Doppelfolge. Die weiteren Folgen werden jeweils im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht. Zum Start gibt’s den Podcast exklusiv in der ARD Audiothek. Die erste Staffel mit sieben spannenden Fällen steht ebenfalls weiter in der ARD Audiothek zum Hören bereit.

Zudem begleitet der MDR den Podcast mit einem eigenen Instagram-Kanal: https://www.instagram.com/queercrimes_podcast/.

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