Leipzig - "Tag der Seltenen Erkrankungen" am 29.02.2024
29.02.2024 - 12:11:24Tag der Seltenen Erkrankungen am 29.02.2024 / Plasmaspende ist der erste Schritt: / Wir müssen mehr tun, um Patienten zu helfen
Plasmaspende ist der erste Schritt:
"Wir müssen mehr tun, um Patienten zu helfen"
Es gibt über 6.000 Seltene Erkrankungen mit vier Millionen Betroffenen in Deutschland. Eine Erkrankung zählt zu dieser Gruppe, wenn sie weniger als fünf von 10.000 Menschen betrifft. Vielen von ihnen kann mit plasmabasierten Medikamenten geholfen werden, ihre Lebensqualität zu erhöhen und ein nahezu normales Leben zu führen. Daher ist die Plasmaspende der erste Schritt zur Hilfe.
Der weltweite Aktionstag "Tag der Seltenen Erkrankungen" am 29. Februar 2024 dient der Aufklärung über die Seltenen Erkrankungen und ruft zur Plasmaspende auf. Denn Blutplasma ist der Ausgangsstoff zur Herstellung von Medikamenten, die vielen Menschen helfen können. Zirka 80 Prozent der Seltenen Erkrankungen sind genetisch bedingt, 70 Prozent davon beginnen bereits in der Kindheit. Andere Auslöser sind Infektionen, Allergien und umweltbedingte Ursachen.
Chancen für die Behandlung
Dr. med. Behrouz Mansouri, Ärztlicher Leiter der Plasmavita Healthcare GmbH, erläutert: "Wir müssen über die Seltenen Erkrankungen verstärkt aufklären. Wir müssen mehr tun, um Patientinnen und Patienten zu helfen. Dazu gehört beispielsweise, die Plasmaspende und ihre Bedeutung für die Herstellung von plasmabasierten Medikamenten stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Mehr Plasma bedeutet zusätzliche Medikamente und größere Chancen für die Behandlung Erkrankter."
In Deutschland leiden beispielsweise etwa 100.000 Menschen an einem angeborenen, sogenannten primären Immundefekt. Ihnen kann durch die regelmäßige Behandlung mit aus Blutplasma hergestellten Immunglobulinen geholfen werden, so dass die Betroffenen ein nahezu normales Leben führen können.
Weitere Erkrankungen, die mit Plasmaderivaten behandelt werden, sind unter anderem das Guillain-Barré-Syndrom und der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.
Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine Seltene Erkrankung, die als Komplikation im Anschluss an eine Virus- oder Bakterieninfektion auftreten kann. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem den eigenen Organismus angreift. Das Guillain-Barré-Syndrom befällt die Nerven und kann sich anfangs durch Kribbeln und Taubheit in den Gliedern äußern. Es kann schnell zu extremer Muskelschwäche der Beine fortschreiten, die das Gehen unmöglich macht. Die Lähmungserscheinungen breiten sich dann oft von den Beinen nach oben aus. Auch die Atmung kann betroffen sein. Viele Menschen erholen sich innerhalb von einigen Wochen, dennoch handelt es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Krankheit betrifft häufiger ältere als junge Menschen.
Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (kurz Alpha-1) ist eine vererbbare Lungenerkrankung, bei der das Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) in zu geringen Mengen und/oder falsch vom Körper hergestellt wird. In einer gesunden Lunge schützt AAT das Gewebe der Lunge vor einem anderen Protein, der neutrophilen Elastase. Diese bindet sich an körperfremde Substanzen und Krankheitserreger (zum Beispiel Staub, Rauch, Bakterien oder Viren, die über die eingeatmete Luft in die Lunge gelangen) und zersetzt sie, um sie aus dem Körper zu entfernen. Bei Alpha-1-Patienten ist die Funktion des AAT gestört: Weil nicht genug von dem Protein vorhanden ist, kann es die neutrophile Elastase nicht kontrollieren. Diese ist deshalb überaktiv, zersetzt zusätzlich zu Fremdkörpern auch das Gewebe der gesunden Lungenbläschen und schädigt es.
Weiterführende Informationen zu den Seltenen Erkrankungen sind u.a. beim Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) unter www.namse.de und beim Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen e.V. www.achse-online.de zu finden.
Informationen zu den Öffnungszeiten der einzelnen Plasmavita-Spendezentren und Telefonnummern für eine Terminvereinbarung gibt es unter www.plasmavita.de.
Was ist Blutplasma?
Blutplasma ist der flüssige Teil des menschlichen Blutes. Etwa 90 Prozent des Plasmas besteht aus Wasser und etwa sieben Prozent aus verschiedenen Eiweißen. Diese tragen zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen des Körpers bei, beispielsweise zur Blutgerinnung und bei der Abwehr von Infektionen.
Um plasmabasierte Medikamente herstellen zu können, wird das Blutplasma von freiwilligen Spenderinnen und Spendern benötigt. Diese müssen mindestens 18 Jahre alt sein und mehr als 50 Kilogramm wiegen. Vor der Spende sollten sie reichlich trinken und eine volle, möglichst fettarme Mahlzeit zu sich genommen haben. Das Verfahren zur Plasmasammlung, die Plasmapherese, ist seit Jahrzehnten erprobt und entspricht den höchsten Sicherheitsstandards.
Über Plasmavita
Die Plasmavita Healthcare GmbH mit Sitz in Leipzig ist auf die Gewinnung von humanem Blutplasma zur weiteren Verarbeitung zu Humanarzneimitteln spezialisiert. Sie übernimmt eine tragende Rolle bei der Abnahme von Plasmaspenden und damit der Patientenversorgung, da der Bedarf an lebensnotwendigen plasmabasierten Medikamenten stetig steigt. Plasmavita betreibt derzeit Plasmaspendezentren in Annaberg-Buchholz, Chemnitz, Frankfurt am Main, Magdeburg, Mannheim, Saarbrücken und Stuttgart; weitere sind im Aufbau. Die Plasmavita-Spendezentren gehören zu den modernsten in Europa. Sie sind mit den neuesten Plasmapheresegeräten ausgestattet und arbeiten papierlos. www.plasmavita.de
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