Landschaftspflege, Schaf

Landschaftspflege mit Schaf, Rind & Co.: Zoos mit alten Nutztierrassen im Einsatz für Europas Natur / Übergreifendes Symposium zur ökologischen Landschaftspflege in Kiel

15.11.2024 - 11:00:05

Landschaftspflege mit Schaf, Rind & Co.: Zoos mit alten Nutztierrassen im Einsatz für Europas Natur / Übergreifendes Symposium zur ökologischen Landschaftspflege in Kiel. Kiel/Berlin - Alte Nutztierrassen wie das Waldschaf oder das Deutsche Niederungsrind können eine besondere Rolle für den Flächen- und Naturschutz einnehmen. Diese robusten, oft vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen helfen, Landschaften zu pflegen und Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten zu sichern - ganz im Sinne des EU Nature Restoration Law. Am 15. und 16. November 2024 lädt der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) gemeinsam mit dem Arche Warder e.V. zum "Interdisziplinären Nutztierrassen-Symposium" in Kiel ein, um gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Naturschutz, Wissenschaft, Verbänden und Zoos Wege zur Förderung der Biodiversität zu erläutern.

"Arche-Höfe, wie die Arche Warder, leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Agrobiodiversität. Die Einengung auf wenige Nutztierrassen in der industriellen Landwirtschaft ist riskant, denn mit den alten Rassen verlieren wir auch deren Genressourcen", erklärt Katja Günther, Staatssekretärin im Umweltministerium des Landes Schleswig-Holstein. "Diese haben für Landschaftspflegemaßnahmen und vor dem Hintergrund des Klimawandels jedoch eine besondere Bedeutung. Für den Erhalt und die Entwicklung wertvoller Flächen und die Bewahrung traditioneller Kulturlandschaften bleibt die Landschaftspflege durch extensive Beweidung weiterhin unverzichtbar. Aufgrund ihrer Robustheit, Genügsamkeit und Marschfähigkeit eignen sich alte Nutztierrassen besonders gut für eine standortangepasste Landschaftspflege."

Zoos als Akteure für den Erhalt der Biodiversität

Viele wissenschaftlich geführte Zoos im VdZ haben es sich zur Aufgabe gemacht, seltene Nutztierrassen zu halten und zu züchten, um ihre genetische Vielfalt zu erhalten. Diese Tiere übernehmen häufig eine wichtige Aufgabe in speziellen Landschaften: Sie tragen durch Beweidung dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu fördern und verschiedene Landschaftstypen zu erhalten. Das EU Nature Restoration Law, das darauf abzielt, die natürlichen Lebensräume Europas bis 2030 wiederherzustellen, erhält so durch spezielle Beweidungsprojekte, die von Zoos betreut werden, eine wertvolle Unterstützung.

"Moderne Zoos sind wichtige Akteure im Naturschutz. Wir bringen langjährige Erfahrung in der Erhaltungszucht bedrohter Tierarten mit und können unsere Ressourcen gezielt einsetzen, um alte Nutztierrassen für die Wiederherstellung der Natur bereitzustellen," erklärt Dr. Julia Kögler, Stellvertretende VdZ-Geschäftsführerin. "Wichtig ist dabei, in einem starken Netzwerk zu agieren. In Kooperation mit Naturschutzorganisationen bewahren wir wertvolle Kulturlandschaften."

Zusammenarbeit für nachhaltige Projekte

Alte Nutztierrassen übernehmen in der Landschaft ökologische Aufgaben, die mechanische Landschaftspflege oft nicht ersetzen kann. Sie sind jedoch selbst bedroht, denn etwa alle acht Wochen stirbt weltweit eine alte Nutztierrasse aus. Der Erhalt und Einsatz dieser Rassen können jedoch nicht isoliert gelingen - es braucht Vernetzung und gemeinsame Projekte.

"In der Arche Warder e.V., dem weltweit größten Zentrum für alte Nutztierrassen, bewahren wir durch professionelle Erhaltungszucht die genetische Vielfalt alter Nutztierrassen und setzen uns darüber hinaus für eine nachhaltige Nutzung dieser Tiere in der Landschaftspflege ein. Der fachliche Austausch mit Expertinnen und Experten bei Veranstaltungen wie dieser ist für die Umsetzung und auch die wissenschaftliche Begleitung praktischer Beweidungsprojekte unverzichtbar," erklärt Prof. Dr. Dr. Kai Frölich, Direktor der Arche Warder.

Das Symposium bietet eine Plattform für alle, die sich für Naturschutz und die Wiederherstellung von Lebensräumen einsetzen. Gemeinsam sollen neue Projekte entstehen, die nicht nur die Biodiversität stärken, sondern auch die Basis für den Erhalt bedrohter Nutztierrassen schaffen.

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Astrid Falter
Leiterin Kommunikation
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