Köln - ACV warnt vor steigender Wildwechsel-Gefahr zur Zeitumstellung Ende März
14.03.2025 - 10:00:18Wildunfälle vermeiden: ACV informiert über sechs wichtige Fakten für Autofahrende
Wildunfälle sind ein oft unterschätztes Risiko im Straßenverkehr. Jährlich ereignen sich in Deutschland mehr als 250.000 solcher Unfälle, oft mit erheblichen Schäden und Verletzungen. Besonders zum Frühjahr steigt das Risiko, da sich der Berufsverkehr mit der Hauptaktivzeit von Wildtieren - der Dämmerung - überschneidet. Der ACV Automobil-Club Verkehr informiert daher frühzeitig über entscheidende Fakten, die Autofahrerinnen und Autofahrer kennen sollten, um sich selbst und die Tiere zu schützen.
1. Der "Elefanten-Faktor": Die Wucht eines Wildunfalls ist enorm
Der Aufprall eines Rothirsches bei 60 km/h hat die Wucht von fünf Tonnen - vergleichbar mit dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten. Selbst ein Reh kann bei dieser Geschwindigkeit Schäden verursachen, die einem Frontalcrash mit einem Motorrad gleichen. Bereits ein Wildschwein kann durch seine kompakte Masse ein Fahrzeug ins Schleudern bringen. Dies verdeutlicht, welche Kräfte bei einem Wildunfall wirken und warum man gerade in der Wildwechsel-Hochsaison besonders wachsam fahren sollte.
2. Wildtiere überqueren Straßen auf festen Routen
Wildtiere bewegen sich instinktiv entlang vertrauter Pfade, selbst wenn diese durch Straßen unterbrochen werden. Besonders gefährdete Straßenabschnitte sind mit Wildwechsel-Warnschildern gekennzeichnet. Auch neu gebaute Straßen, die durch Wälder oder Felder führen, stellen ein Risiko dar, da die Tiere an ihren angestammten Wegen festhalten.Zusätzlich gilt: Rehe und Wildschweine sind selten allein unterwegs. Wer ein Tier in Straßennähe sieht, sollte stets mit weiteren rechnen.
3. Dämmerung ist die gefährlichste Zeit
Die meisten Wildunfälle passieren zwischen 6 und 8 Uhr morgens sowie zwischen 17 und 20 Uhr. Besonders im Frühjahr und Herbst steigt das Risiko, da sich durch veränderte Lichtverhältnisse der Lebensrhythmus der Tiere verschiebt. Nach der Zeitumstellung am 30. März sind Autofahrerinnen und Autofahrer vermehrt in der Dämmerung unterwegs - genau dann, wenn Wildtiere besonders aktiv sind.
4. Die richtige Reaktion kann Leben retten
Wer ein Wildtier auf der Straße sieht, sollte besonnen handeln:
5. Das richtige Verhalten nach einem Wildunfall
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Wildunfall, ist besonnenes Handeln gefragt. Nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch gesetzliche Vorgaben müssen beachtet werden:
6. Wann zahlt die Versicherung?
Die Teilkaskoversicherung deckt in der Regel Schäden durch sogenanntes Haarwild (Rehe, Wildschweine, Hirsche) ab. Einige Policen beinhalten auch weitere Tiere wie Füchse, Marder oder Vögel - eine Prüfung der Versicherungsbedingungen lohnt sich.
Nach einem Zusammenstoß mit einem Tier sollte der Schaden dokumentiert und umgehend der Versicherung gemeldet werden. Fotos von der Unfallstelle und eventuelle Zeugen helfen bei der Schadensregulierung.
ACV Empfehlung: Vorsicht ist der beste Schutz
Um Wildunfälle zu vermeiden, rät der ACV: Geschwindigkeit in bekannten Wildwechselzonen reduzieren, Warnschilder ernst nehmen und gerade in der Dämmerung besonders vorsichtig sein.
Weitere Informationen rund um das richtige Verhalten bei Wildwechsel gibt es auf www.wildunfall-vermeiden.de. Die Kampagne entstand in Zusammenarbeit des ACV mit dem Deutschen Jagdverband und klärt über die Risiken und richtigen Verhaltensweisen bei Wildwechsel auf.
Pressekontakt:
Philipp Mathey
Pressesprecher
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