Kampf, Schweinepest

Kirn - Nach Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen sind bislang sechs Fälle von Schweinepest bestätigt worden.

29.08.2024 - 12:00:06

Kampf gegen Schweinepest: So suchen Jäger mit Drohnen nach Kadavern. Für Wild- und Hausschweine verläuft die Krankheit fast immer tödlich. Bei der Verhinderung der Ausbreitung gewinnen jetzt Drohnen immer mehr an Bedeutung.

"Mithilfe von Drohnen können wir die infizierten Gebiete viel gründlicher und schneller überwachen als zu Fuß. Dies ist besonders in schwer zugänglichen Regionen von unschätzbarem Wert", sagt Alexander Mohr. Er betont, dass große Flächen schnell und effizient nach verendeten Tieren durchsucht werden können, was für die Eindämmung der Krankheit entscheidend ist.

Als Berufspilot für Hubschrauber kam Alexander Mohr schon frühzeitig mit dem Thema Drohnen in Berührung. Heute betreibt er einen der größten Shops für gewerbliche Drohnen und verrät nachfolgend, wie sie bei der Schweinepest sinnvoll eingesetzt werden können.

Die Afrikanische Schweinepest und ihre Folgen

Die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP, ist eine extrem ansteckende Viruserkrankung, die in den letzten Jahrzehnten von Afrika aus nach Europa gelangt ist. Sie befällt Haus- und Wildschweine und überträgt sich über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren, aber auch indirekt über Futter, Fahrzeuge, Kleidung oder Zecken. Aktuell gibt es weder einen Impfstoff noch eine erfolgreiche Behandlungsmethode. Dies macht das Virus äußerst gefährlich. Einmal infizierte Tiere erkranken schwer, und ihr Tod ist nahezu sicher.

Typische Krankheitssymptome beinhalten Atembeschwerden und Appetitlosigkeit. Auch hohes Fieber und Blutungen der Haut gehören dazu. In der Regel tritt der Tod nach wenigen Tagen ein. Die Auswirkungen sind sowohl in der freien Natur als auch in der Landwirtschaft verheerend. Befallene Bestände von Nutztieren müssen sofort komplett getötet werden, was mit hohen finanziellen Einbußen einhergeht. Viele Länder erlauben es zudem nicht mehr, Fleisch aus einem bestätigten ASP-Gebiet zu importieren. Daher ist es enorm wichtig, mögliche Verbreitungen weitgehend einzudämmen, um den Schaden auf ein Minimum zu begrenzen.

Welche Vorteile bieten Drohnen?

Drohnen ermöglichen es, effizienter bei der Bekämpfung der Schweinepest vorzugehen. Sie lassen sich bei der Durchsuchung von Sperrgebieten einsetzen, indem per Wärmebildkamera ein Überblick des Lebendbestandes erstellt wird. Die Wärmebildkamera ist in der Lage, auffällige Tiere und Kadaver von Schweinen zu erkennen. Da mithilfe von Drohnen eine Flächenplanung und automatisierte Suche durchgeführt werden kann, erfolgt die Überprüfung des Gebiets systematisch. Auffällige Temperaturen meldet die Drohne sofort, sodass man die entsprechende Stelle markieren und Informationen an das zuständige Amt übermitteln kann.

Worauf kommt es bei der Arbeit mit Drohnen im Außenbereich an?

Wichtig ist, mit professioneller Technologie zu arbeiten, die auch unter extremeren Bedingungen wie hohen Temperaturen oder einem dichten Pflanzenbewuchs verlässlich hochwertige Bilder liefert. So ist es möglich, sich ein umfassendes und realistisches Bild der Lage vor Ort zu verschaffen. Die Drohnenkamera sollte ferner über eine Zoom-Funktion verfügen, um auch aus der Höhe klare Bilder einzelner Tiere zu erhalten, die deren Zustand genau dokumentieren. Weiterhin sollte es die Technik erlauben, Markierungspunkte zu setzen. Dadurch können die konkreten Standorte befallener Tiere und der Kadaver direkt an den zuständigen Veterinär übermittelt werden.

Ein verfügbarer technischer Ansprechpartner sollte zudem ebenfalls vor Ort sein, da er bei der Identifikation von Wärmequellen beraten und sich um mögliche Genehmigungen kümmern kann, zum Beispiel bei Flügen in Flugverbotszonen oder bei Flughäfen. Personen, die die Drohnen steuern, sollten das A2-Fernpilotenzeugnis, auch als "großer Drohnenführerschein" bekannt, aufweisen, denn oft ist es erforderlich, Abstände zu Straßen oder Wohngebäuden zu unterschreiten. Eine gute Ausbildung bereitet sie gezielt auf den Einsatz vor.

Über Alexander Mohr:

Alexander Mohr ist der Geschäftsführer der Copterpro GmbH. Mit seinem Team bietet er einen umfassenden Service rund um den Drohneneinsatz an - von der Beratung über den Kauf bis hin zur Wartung und Reparatur. Interessierte haben außerdem die Möglichkeit, an der Academy der Copterpro GmbH an Schulungen teilzunehmen und per Online-Kurs den großen Drohneführerschein zu absolvieren. Der gelernte Hubschrauberpilot kennt den Luftraum seit Langem; als passionierter Jäger setzt er sich außerdem für den Drohneneinsatz in Jagdgebieten ein. Weitere Informationen unter: https://copterpro.de/

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