Instituto Cervantes Hamburg: Kolloquium zu Zukunftsfragen am 14. Mai 2024 / Literarischer (Weit)Blick ins Jahr 2050
07.05.2024 - 10:30:00Instituto Cervantes Hamburg: Kolloquium zu Zukunftsfragen am 14. Mai 2024 / Literarischer (Weit)Blick ins Jahr 2050. Hamburg - Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Können wir den Klimawandel rechtzeitig aufhalten? Wird die Lebenserwartung steigen? Über diese und weitere universelle Themen denken neun spanische Schriftstellerinnen und Schriftsteller in dem 2022 erschienenen Essayband "Ein Land erträumen: Spanien im Jahr 2050" nach. Zwei an dem Werk beteiligte Autor*innen, Espido Freire und Lorenzo Silva, sind am 14. Mai 2024 um 19 Uhr im Instituto Cervantes Hamburg zu Gast und werden ihre jeweiligen Überlegungen im Gespräch mit dem Dramaturgen und Journalisten Florian Borchmeyer erläutern und mit dem Publikum teilen.
Das Nationale Büro für Zukunftsforschung und Strategie der spanischen Regierung hat einige der wichtigsten Schriftstellerinnen und Schriftsteller der aktuellen spanischen Literaturszene für ein kollektives Essay über die Zukunft Spaniens, zusammengebracht: "Imaginar un país. España en 2050" ("Ein Land erträumen: Spanien im Jahr 2050") ist in Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes und dem Espasa-Verlag entstanden und bringt der Öffentlichkeit die Ergebnisse des Zukunftsprojektes "Spanien 2050" näher. Wissenschaft, Geschichte und persönliche Erinnerungen vermischen sich in den neun Texten, in denen die Autorinnen und Autoren über die großen Herausforderungen nachdenken, die (nicht nur) Spanien prägen werden, wie Bildung, Klimawandel, demografische Entwicklungen, technologischer Wandel und Ungleichheit.
Lorenzo Silvas beschäftigt sich in seinem Essay La armonía de lo diverso: reparando el bienestar futuro/ Die Harmonie der Vielfalt: Verbesserung des künftigen Gemeinwohls mit der Zufriedenheit und dem Wohlstand der spanischen Gesellschaft heute. Er verweist darauf, dass im Jahr 2019 12 Prozent der spanischen Bevölkerung wenig oder gar nicht zufrieden waren mit ihrem Leben, was als Warnsignal interpretiert werden sollte. Die Wirtschaftskrise von 2008 und die Jahre der Pandemie habe noch einmal mehr die Anfälligkeit des individuellen Wohlbefindens deutlich gemacht, auf das man reagieren müsse.
Zentrale Themen von Espido Freires Essay Trabajos futuros / Zukünftiges Arbeiten sind die Veränderungen und Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt. Es gebe zwar neue Möglichkeiten und Arbeitszeitmodelle aber zugleich auch eine hohe Arbeitslosigkeit insbesondere bei jungen oder älteren Menschen. Weitere Problem seien die Schwarzarbeit sowie mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf. Die Schriftstellerin wünscht sich eine Zukunft, in der Frauen selbstverständlich wichtige Positionen einnehmen, ohne Frauenquoten erfüllen zu müssen, und sie wäre glücklich, wenn das Prekariat zukünftig so altmodisch wäre, wie ein altes Mobiltelefon und alle ein gesichertes Mindesteinkommen hätten.
Espido Freire wurde 1974 in Bilbao geboren. Ihr Debüt als Schriftstellerin gab sie mit "Die Cousine"/"Irlanda", für ihren dritten Roman "Gefrorene Pfirsiche"/" Melocotones helados" gewann sie den höchstdotierten Literaturpreis Spaniens, den Premio Planeta. Sie hat sieben weitere Romane veröffentlicht, arbeitet für verschiedene spanische Medien und leitet den Masterstudiengang Kreatives Schreiben an der Internationalen Universität von Valencia und den Masterstudiengang "Kreatives Schreiben und andere Erzählformen" an The Core School in Madrid.
Lorenzo Silva wurde 1966 in Madrid geboren und arbeitete nach seinem Jurastudium zunächst als Anwalt. Er ist der Autor der erfolgreichen Krimi-Reihe mit dem Ermittlerpaar Sergeant Rubén Bevilacqua und Corporal Virginia Chamorro, die 1998 mit dem Band "El lejano país de los estanque "/"Tödlicher Strand" begann. Für "La marca del meridiano" wurde Silva 2012 mit dem Premio Planeta ausgezeichnet. Er arbeitet regelmäßig für Zeitungen und Zeitschriften sowie für das Radio und ist unter anderem Gastdozent für kreatives Schreiben an der Universität von Navarra.
Florian Borchmeyer wurde 1974 in Wasserburg am Inn geboren. Er studierte Literaturwissenschaft in Berlin, Havanna und Paris und promovierte 2006 über die Chroniken der Entdeckung Amerikas. Seit 2013 ist er leitender Dramaturg an der Schaubühne Berlin. Er arbeitet als Filmemacher und Literaturkritiker und kuratiert das Internationale Programm beim Filmfest München.
14. Mai 2024 19 Uhr Instituto Cervantes Hamburg | Kolloquium mit den Autor*innen Espido Freire und Lorenzo Silva | Moderation: Florian Borchmeyer; Imaginar un país. España en 2050/Ein Land erträumen. Spanien im Jahr 2050, Essays von Mario Vargas Llosa, Antonio Muñoz Molina, Lorenzo Silva, Rosa Montero, Manuel Vilas, Jesús Carrasco, Espido Freire, José Ovejero, Sergio del Molino, Elizabeth Duval und Inés Martín Rodrigo | Verlag: Espasa | Instituto Cervantes Hamburg, Fischertwiete 1, Chilehaus, Eingang B | Eintritt frei, Anmeldung unter: cultham@cervantes.es, 040/530 205 290
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