Horror, Mädchen

Hannover - Mit dem Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und deren Einfrieren sämtlicher Entwicklungsgelder droht ein massiver Rückschritt im Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung (FGM).

06.02.2025 - 00:01:00

Horror für 450 Mädchen jede Stunde: Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung. Internationale Präventionsprogramme, die seit Jahrzehnten in der Bekämpfung dieser menschenrechtsverachtenden Praxis erfolgreich waren, stünden vor dem finanziellen Aus, warnt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des Internationalen Tages gegen die weibliche Genitalverstümmelung.

230 Millionen Frauen und Mädchen sind nach Schätzungen der WHO weltweit von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Jedes Jahr sind vier Millionen Mädchen von dieser Praxis bedroht, viele von ihnen unter fünf Jahren. "Die Ankündigung von Präsident Trump, aus der WHO auszusteigen, ist auch ein Schlag ins Gesicht dieser Mädchen", sagt die DSW-Vorständin Programme, Angela Bähr.

Institutionen wie die WHO, UNICEF oder der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) setzen Programme zur Prävention von FGM um und arbeiten mit lokalen Organisationen vor Ort zusammen, um FGM zu beenden. "Der Austritt und bevorstehende Zahlungsstopp der USA gefährdet nicht nur bestehende Initiativen, sondern verhindert auch den dringend benötigten Ausbau von Hilfsangeboten gegen diese menschenrechtswidrige Praxis", befürchtet Bähr.

Weibliche Genitalverstümmelung hat keinerlei gesundheitlichen Vorteile oder medizinische Notwendigkeiten, sondern führt zu schwerwiegenden physischen und psychischen Langzeitschäden: von chronischen Schmerzen über posttraumatische Belastungsstörungen bis hin zum Tod. "Aktuelle Trends zeigen, dass in vielen Ländern kaum noch Fortschritte erzielt werden - insbesondere dort, wo die Praxis tief verwurzelt ist", erklärt Bähr. Dies zeige sich auch in der zunehmenden "Medikalisierung" von FGM, bei der die Verstümmelung von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werde, was deren Bekämpfung zusätzlich erschwere.

"In dieser unsteten internationalen Lage ist die künftige Bundesregierung in der Verantwortung, sich als stabiler und verlässlicher internationaler Partner zu positionieren", fordert die DSW-Vorständin. Die weltweite Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung ist in den nachhaltigen Entwicklungszielen der UN, der "Agenda 2030", verankert, zu denen sich auch Deutschland bekennt. "Es ist besorgniserregend, dass diese internationalen Entwicklungsziele, in der Hälfte aller Wahlprogramme keine Erwähnung finden", so Bähr. "Hier muss dringend nachgebessert werden."

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