Hurrikan, Milton

Der Sturm droht, massive Zerstörung anzurichten.

10.10.2024 - 02:41:20

Hurrikan «Milton» trifft an Floridas Westküste auf Land. Bewohner, die nicht evakuiert sind, wurden angewiesen, sich in ihren Häusern zu verschanzen. US-Präsident Biden spricht von einem Jahrhundertereignis.

  • Es wird erwartet, dass «Milton» große Zerstörung anrichtet. - Foto: Uncredited/National Oceanic and Atmospheric Administration/AP/dpa

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  • Polizei patrouilliert durch die Straßen von Cape Coral, während heftige Regenfälle als Vorboten des Hurrikans «Milton» niedergehen. - Foto: Marta Lavandier/AP

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  • Rund 700 Evakuierte bereiten sich in einer Turnhalle in New Port Richey auf die Ankunft des Sturms vor. - Foto: Mike Carlson/FR155492 AP/AP

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  • Ein von Hurrikan «Helene» beschädigtes Boot liegt unter einer Brücke, während sich «Milton» nähert. - Foto: Rebecca Blackwell/AP

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  • Nationalgardisten suchen nach verbliebenen Bewohnern im fast menschenleeren Bradenton Beach. Den Anwohnern blieb nach Hurrikan «Helene» keine Zeit, die Schuttberge zu beseitigen.  - Foto: Rebecca Blackwell/AP/dpa

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Es wird erwartet, dass «Milton» große Zerstörung anrichtet. - Foto: Uncredited/National Oceanic and Atmospheric Administration/AP/dpaPolizei patrouilliert durch die Straßen von Cape Coral, während heftige Regenfälle als Vorboten des Hurrikans «Milton» niedergehen. - Foto: Marta Lavandier/APRund 700 Evakuierte bereiten sich in einer Turnhalle in New Port Richey auf die Ankunft des Sturms vor. - Foto: Mike Carlson/FR155492 AP/APEin von Hurrikan «Helene» beschädigtes Boot liegt unter einer Brücke, während sich «Milton» nähert. - Foto: Rebecca Blackwell/APNationalgardisten suchen nach verbliebenen Bewohnern im fast menschenleeren Bradenton Beach. Den Anwohnern blieb nach Hurrikan «Helene» keine Zeit, die Schuttberge zu beseitigen.  - Foto: Rebecca Blackwell/AP/dpa

Hurrikan «Milton» hat die Westküste Floridas erreicht. Der Sturm traf mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte. Kurz bevor «Milton» auf die Küste traf, war er von der höchsten Kategorie 5 zunächst auf die Stufe 4 und schließlich auf 3 herabgestuft worden. Angesichts der schieren Größe des Sturms blieben die Warnungen jedoch unverändert dringlich. US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas bezeichnete die Lage beim Sender CNN als eine «Frage von Leben und Tod».

Besonders betroffen ist die Region um Tampa, die bereits vor dem Eintreffen des Hurrikans als Hochrisikogebiet eingestuft worden war. «Milton» soll nun von der Golfküste Floridas aus über den Bundesstaat hinweg in Richtung Atlantik ziehen. Es wird auch jenseits der Küsten mit schweren Zerstörungen gerechnet. Bereits vor der Ankunft des Hurrikans wüteten in Teilen Floridas Tornados. Die Wasserstände stiegen rapide an, da die heftigen Winde das Meerwasser ins Landesinnere trieben.

Millionen Menschen zur Evakuierung aufgerufen

Meteorologen sagten voraus, dass es einer der gefährlichsten Stürme in der Geschichte des Bundesstaats werden könnte. Neben extremen Windgeschwindigkeiten wird mit heftigen Regenfällen und gefährlichen Sturmfluten gerechnet, die großflächige Überschwemmungen verursachen könnten. 

Die Behörden ordneten die Evakuierung mehrerer Küstengebiete an. Millionen Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Viele folgten dem Aufruf - es gab Berichte über Staus und Engpässe bei Treibstoff und Notunterkünften. Zuletzt forderten die Behörden die Menschen dann auf, sich an Ort und Stelle zu verbarrikadieren («shelter in place»), da eine sichere Evakuierung nicht mehr möglich war. 

Die Vorbereitungen liefen bis zur letzten Minute auf Hochtouren. Die US-Regierung initiierte weitreichende Hilfsmaßnahmen, um die betroffenen Gebiete zu unterstützen. Das Pentagon mobilisierte Tausende Nationalgardisten, die bei Rettungsaktionen und der Verteilung von Hilfsgütern helfen sollen. Außerdem wurden Notfallzentren eingerichtet, um schnelle Hilfe während und nach dem Sturm zu gewährleisten.

Bereits vor anderthalb Wochen hatte Sturm «Helene» schwere Schäden in Florida und mehreren anderen Bundesstaaten verursacht. Dabei kamen weit über 200 Menschen zu Tode. Vielen Betroffenen in Florida blieb angesichts der Ankunft von «Milton» keine Zeit, sich von den Zerstörungen zu erholen. 

Biden verschiebt Deutschlandbesuch

Mit Blick auf die drohende Katastrophe verschob US-Präsident Joe Biden kurzfristig seine geplante Reise nach Deutschland und Angola. Kurz vor dem Eintreffen des Hurrikans warnte er erneut vor der extremen Stärke des Sturms. «Es sieht aus wie der Sturm des Jahrhunderts», sagte er bei einem Treffen mit Vertretern wichtiger Behörden. Auch Vizepräsidentin Kamala Harris nahm an der live im Fernsehen übertragenen Besprechung teil. Später wandte sich Biden erneut an die Bevölkerung, um vor den drohenden Gefahren zu warnen.

Warnung vor Falschinformationen

Der US-Präsident sprach auch die Verbreitung von Falschinformationen an. In den vergangenen Wochen seien «rücksichtslose, unverantwortliche und erbarmungslose» Lügen in Umlauf gebracht worden, die die Menschen verunsicherten. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump stehe an der Spitze dieser Desinformationskampagne, sagte Biden.

Trump hatte bei Wahlkampfauftritten unter anderem die Verschwörungstheorie verbreitet, dass Mittel der Katastrophenschutzbehörde Fema an Migranten ohne legalen Status fließen würden, um sie zur illegalen Stimmabgabe für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Harris zu bewegen. Biden wies dies entschieden zurück. Falschbehauptungen der republikanischen Abgeordneten Marjorie Taylor Greene, wonach die Bundesregierung das Wetter kontrolliere, nannte der US-Präsident «mehr als lächerlich».

Es kommt nicht oft vor, dass Biden in seinen Reden Trump oder andere Politiker namentlich nennt - dies unterstreicht, wie sehr der Hurrikan zum politischen Thema wird und im Wahlkampf eine Rolle spielt. Weniger als ein Monat vor der Präsidentschaftswahl am 5. November zeichnet sich Umfragen zufolge ein sehr knappes Rennen zwischen Harris und Trump ab.

@ dpa.de

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