Selina Freitag setzt zum Abschluss der WM der Springerinnen noch einmal ein Achtungszeichen.
07.03.2025 - 18:19:55Silber-Freude im Lift: Skispringerin Freitag glänzt erneut. Die Sächsin freut sich bereits über ihre dritte Medaille. Dafür reicht ihr wetterbedingt nur ein Sprung.
Die Glückwünsche zu ihrer dritten WM-Medaille nahm Selina Freitag lächelnd im Aufwärmraum auf der Schanze entgegen. Zur Siegerehrung fuhr sie im Lift nach unten. Wegen starken Windes wurde der Wettbewerb im stimmungsvollen und am Ende stürmischen Granasen Skisenter in Trondheim vor ihrem zweiten Sprung abgebrochen, ein Satz auf 131 Meter reichte der besten deutschen Skispringerin zu Silber.
«Es war eine richtig, richtig coole WM», sagte Freitag begeistert in der ARD. «Es ist schön, dass ich sie so beenden konnte.» Bundestrainer Heinz Kuttin erklärte: «Für die Selina ist das natürlich absolut Weltklasse. Sie hat eine super Weltmeisterschaft gesprungen und fährt mit zwei silbernen und einer bronzenen nach Hause. Damit haben wir so nicht gerechnet.»
Zum Abbruch sagte der 54-Jährige: «Es ist genau die richtige Entscheidung. Das war jetzt nicht mehr zu kalkulieren.» Auch Experte Sven Hannawald stellte fest: «Wenn du Passagier bist, ist auch doof im Skispringen.»
Große Anspannung vor dem Wettkampf
Freitag musste sich einmal mehr nur der überragenden Siegerin Nika Prevc aus Slowenien geschlagen geben. Bronze ging an Eirin Maria Kvandal aus Norwegen.
Vor dem Wettkampf sei die Anspannung enorm gewesen, berichtete Freitag, als ihr nächster Medaillen-Coup noch nicht feststand. «Ich habe es nicht einmal hinbekommen, hier ins Fliegen zu kommen. Es jetzt im Wettkampf zu schaffen, ist richtig erleichternd», sagte die 23-Jährige nach zuvor unbefriedigenden Versuchen auf der großen Schanze.
Die Sächsin prägte die WM aus Sicht der deutschen Springerinnen. Schon im Einzel von der Normalschanze holte sie Silber hinter der 19 Jahre alten Prevc. Zudem leistete sie ihren Beitrag zu Bronze im Team mit Agnes Reisch, Juliane Seyfarth und Katharina Schmid. Ihre Party-Pläne ließ sie sich zunächst nicht entlocken. «Der Abend ist lang. Wir werden bestimmt gut Essen gehen und dann schauen wir mal», sagte Freitag.
WM endet für Schmid enttäuschend
Während sie erneut jubeln durfte und sich spätestens bei dieser WM zur besten deutschen Springerin aufschwang, enden die Titelkämpfe für die langjährige Erfolgsgarantin Schmid mit der nächsten Enttäuschung im Einzel. Die Oberstdorferin hatte nach einem Sprung auf 100,5 Meter erneut nichts mit den Medaillenrängen zu tun.
Schmid hat in ihrer Karriere seit 2015 zehn WM-Medaillen geholt, darunter sieben goldene. Ob sie bei den nächsten Weltmeisterschaften in zwei Jahren noch dabei ist, ist sehr fraglich. Bereits im vergangenen Sommer dachte sie über ein Karriereende nach.
Schon vor dem Wettkampf der Springerinnen war der drittletzte WM-Tag für die deutschen Athletinnen und Athleten sehr erfolgreich verlaufen. Die Nordischen Kombinierer gewannen Gold mit der Mannschaft. Die deutschen Langläuferinnen holten Staffel-Bronze.