Bayern-Spiele, Fallhöhe

Der 1,90-Meter-Mann Vincent Kompany stellt sich im Fußball allen Herausforderungen.

06.02.2025 - 12:36:00

Bayern-Spiele mit Fallhöhe: Kompany ist «keine Angstperson». Ehrenpräsident Hoeneß erklärt der Bayern-Coach vor der Woche der Wahrheit die Abwehrschnitzer.

  • Daumen hoch: «Ich bin keine Angstperson», sagte Bayern-Coach Vincent Kompany. - Foto: Sven Hoppe/dpa

    Sven Hoppe/dpa

  • Zurück im Münchner Kader: Leon Goretzka. - Foto: Tom Weller/dpa

    Tom Weller/dpa

Daumen hoch: «Ich bin keine Angstperson», sagte Bayern-Coach Vincent Kompany. - Foto: Sven Hoppe/dpaZurück im Münchner Kader: Leon Goretzka. - Foto: Tom Weller/dpa

Mit einem lockeren «Hallo Jungs» erklomm Vincent Kompany zu früher Morgenstunde das Podium im Pressestüberl des FC Bayern und gab dann das Motto preis, mit dem er in die richtungweisenden Wochen geht. 

Es gilt für den Belgier und das Münchner Star-Ensemble um Torjäger Harry Kane und Offensivjuwel Jamal Musiala, in zwei Playoff-Partien gegen Celtic Glasgow den frühzeitigen K.o. in der Champions League abzuwenden. Und zwischendrin findet das Topspiel der Fußball-Bundesliga beim großen Rivalen Bayer Leverkusen statt. Da möchte Kompany voll auf Meisterkurs bleiben. 

«Ich gehe Herausforderungen an»

«Ich bin keine Angstperson. Ich gehe Herausforderungen an», sagt der 1,90 Meter große Trainer, der mit seiner hünenhaften Statur diese Entschlossenheit auch bestens verkörpern kann. «Wir haben ganz, ganz wichtige Wochen vor uns», sekundierte der an Kompanys Seite sitzende und im Vergleicht mit dem früheren Verteidiger schmächtig wirkende Sportdirektor Christoph Freund.

Werder-Grün vor Celtic-Grün

Bevor das Celtic-Grün in den beiden K.o.-Spielen gegen Schottlands Meister aber vor den Augen von Kompany und seiner Profis auftaucht, ist es aber zunächst das Werder-Grün, das am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) in der Allianz Arena erscheint. Und darauf richtet Kompany den absoluten Fokus. «Wir können morgen nur ein Spiel gewinnen, gegen Bremen und nicht gegen Celtic», betonte der Belgier: «Wir dürfen nicht zu weit nach vorne gucken.» 

Zumal es Werder in dieser Saison gerade auswärts «sehr gut» mache, wie der Coach hervorhob. 17 von 30 Punkten holte der Tabellenachte in fremden Stadien. Die Bayern haben freilich nur eines der vergangenen 30 Ligaspiele gegen Werder verloren; aber das ausgerechnet vor einem Jahr daheim mit 0:1 (Tor: Mitchell Weiser). 

In 2025 sind die Bayern mit fünf Ligasiegen makellos gestartet. Trotzdem gab die Defensivleistung Anlass für Diskussionen. Auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß hinterlegte bei Kompany nach dem jüngsten 4:3 gegen Kiel Erklärungsbedarf. 

Hoeneß fragt, Kompany antwortet

«Bayern ist ein Verein, wo es sehr viele Führungsleute gibt. Ich kann aber nicht auf alles eine Antwort geben», reagierte Kompany zunächst. Eine Erklärung folgte dann doch - und der Verweis darauf, dass er in der Bundesliga jede Mannschaft hernehmen könne, «die mehr Tore bekommen hat als wir». 

Die Bayern stellen die einzige Defensive, die nach 20 Spieltagen weniger als 20 Tore kassiert hat, nämlich 19. Trotzdem mahnt Kompany: «Du musst immer im Kopf haben, dass die ganze Saison wichtig ist, jede Phase, jeder Moment.» Leon Goretzka kehrt nach einer Zerrung als mögliche Defensivkraft in den Kader zurück. 

DFB-Kapitän Joshua Kimmich, der als Mittelfeldchef maßgeblich verantwortlich zeichnet für die Balance zwischen Offensive und Defensive, äußerte sich sehr klar zu den Nachlässigkeiten wie gegen Kiel. «Es ist mehr eine mentale Sache. Wir dürfen unsere Prinzipien nicht verlieren. Wenn wir das tun, sind wir eine ganz normale Mannschaft und dadurch verwundbar gegen jeden Gegner.»

Nach den Vertragsverlängerungen mit Torwart Manuel Neuer (bis 2026) und Turbo-Verteidiger Alphonso Davies (bis 2030) hoffen die Bayern nun auf die Unterschriften von Kimmich und Musiala unter neue Millionen-Kontrakte. 

Freund spricht über Vertragsklauseln

«Wir sind sehr happy, dass wir gewisse Sachen schon umsetzen konnten», sagte Freund. Auch Ausstiegsklauseln sind dabei in München längst kein Tabu mehr. 100-Millionen-Mann Kane hat demnach eine. Und auch Musiala fordert dem Vernehmen nach eine für das teure Ja-Wort über 2026 hinaus. 

«Es gibt immer wieder im Fußball Konstellationen, wo man Kompromisse finden muss», räumte Sportdirektor Freund ein. Oberstes Ziel sei es immer, «das Bestmögliche in einzelnen Verhandlungen und Verträgen umzusetzen». Er sprach aber - je nach Einzelfall - von «unterschiedlichen Konstellationen».

@ dpa.de