Große, Langlauf-Überraschung

Das hatte kaum einer erwartet: Die 18.

07.01.2024 - 17:17:56

Große Langlauf-Überraschung: Moch Tages- und Gesamt-Zweiter. Tour de Ski der Langläufer endet mit einem deutschen Podestplatz. Friedrich Moch erinnert mit seiner Leistung an die goldenen Zeiten der deutschen Männer.

  • Friedrich Moch (l) hat es auf das Podest der prestigesträchtigen Tour de Ski geschafft. - Foto: Alessandro Trovati/AP/dpa

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  • Die Siegerin Sophia Laukli (M), Heidi Weng (l) und Delphine Claudel jubeln nach dem Rennen. - Foto: Alessandro Trovati/AP/dpa

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Friedrich Moch (l) hat es auf das Podest der prestigesträchtigen Tour de Ski geschafft. - Foto: Alessandro Trovati/AP/dpaDie Siegerin Sophia Laukli (M), Heidi Weng (l) und Delphine Claudel jubeln nach dem Rennen. - Foto: Alessandro Trovati/AP/dpa

Dem neuen deutschen Langlauf-Aufsteiger Friedrich Moch blieb in der Stunde seines größten Einzelerfolgs ganz cool.

Nach dem superschweren Anstieg auf die Alpe Cermis, die der 23-jährige als Tageszweiter und damit als Gesamtzweiter beendet hatte, blieb er im Gegensatz zu seinen Konkurrenten, die erschöpft im Schnee lagen, einfach stehen und freute sich auf eine Cola. Am Abend stand dann eine Feier mit den Technikern auf seinem Finalprogramm.

15 Jahre nach Axel Teichmann hat wieder ein deutscher Langläufer das Podest der prestigeträchtigen Tour der Ski erklommen. Zuletzt war das dem heutigen Trainer Teichmann im Jahr 2009 mit Platz drei gelungen. Gesamtsieger wurde der Norweger Harald Oestberg Amundsen. Lukas Bögl belegte Rang 17.

Henning wird Neunte

Den Gesamtsieg der Frauen holte wie vor einem Jahr die Amerikanerin Jessie Diggins, die beim Tagessieg ihrer Teamkollegin Sophia Laukli Sechste wurde. Teamsprint-Olympiasiegerin Katharina Hennig, über 15 Kilometer Dritte, kam als Neunte ins Ziel, die zweimalige Tageszweite Victoria Carl belegte Platz 14 und wurde als beste Deutsche im Gesamtklassement Neunte. Hennig wurde Elfte.

«Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team. Nur wenige hatten uns so eine Tour zugetraut», sagte Sportdirektor Andreas Schlütter, der angesichts der Leistung von Moch mit den Tränen kämpfte: «Er hat sein Herz in die Hand genommen, es probiert und wurde belohnt. Der Junge hat sehr viel Potenzial. Jetzt steht er als gestandener Mann auf dem Podium, und das macht mich schon etwas emotional», sagte Schlütter in der ARD.

«Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Ich hatte es mir vorgenommen, aber man muss es dann erst einmal schaffen», sagte der Läufer aus Isny. Obwohl er den Aufstieg mit bis zu 28 Prozent Steigung aus dem vorigen Jahr in sehr unguter Erinnerung hatte, legte Moch ein Höllentempo vor und sprengte schon zeitig während des Aufstieges die Spitzengruppe.

«Chapeau, lieber Friedrich»

Lediglich der spätere Tagessieger Jules Lapierre aus Frankreich, der 2,4 Sekunden vor dem Deutschen die Ziellinie überquerte, konnte folgen. Auf Tour-Sieger Amundsen holte Moch knapp 28 Sekunden auf, der große Rückstand von über 1:30 Minuten war jedoch nicht mehr wettzumachen. Trotzdem war dieser zweite Rang in der Tageswertung seine bislang beste Weltcup-Platzierung.

Moch verdiente sich den zweiten Tour-de-Ski-Platz und damit etwa 62 800 Euro Preisgeld mit einer sehr starken, vor allem ausgeglichenen Leistung auf den Distanz-Etappen in beiden Stilarten. Die Ränge sieben, sechs, zweimal fünf und zwei belegen, dass Moch in der Weltspitze angekommen isst. Lediglich im Sprint verlor die größte deutsche männliche Langlauf-Hoffnung die am Ende entscheidende Zeit.

Katharina Hennig zog symbolisch den Hut vor ihrem Teamkollegen. «Chapeau, lieber Friedrich. Das ist ein Karrieretraum, den er sich damit erfüllt hat. Das schafft nicht jeder» sagte Hennig, die nach ihrer Corona-Erkrankung vor gut drei Wochen langsam wieder in Form kommt. «Ich bin sehr glücklich mit Platz neun», sagte die Oberwiesenthalerin, die den Teamgedanken an erste Stelle stellte: «Ich bin glücklich, dass wir als Team so performt haben, da ist meine Leistung nicht ganz so aufgefallen.»

@ dpa.de