Enttäuschung, Tischtennis-Silber

Das deutsche Tischtennis-Duo verpasst im Finale Gold und ärgert sich über die Leistung.

31.08.2024 - 16:34:38

«Nicht abrufen können»: Enttäuschung nach Tischtennis-Silber. Nach dem vierten Platz zum Auftakt in der Verfolgung steigert sich dafür Bahnrad-Ass Maike Hausberger.

  • Thomas Schmidberger (l) und Valentin Baus haben bei den Paralympics die Silbermedaille gewonnen. - Foto: Jens Büttner/dpa

    Jens Büttner/dpa

  • Bahnrad-Fahrerin Maike Hausberger freut sich über Paralympics-Bronze. - Foto: Dimitar Dilkoff/AFP/dpa

    Dimitar Dilkoff/AFP/dpa

Thomas Schmidberger (l) und Valentin Baus haben bei den Paralympics die Silbermedaille gewonnen. - Foto: Jens Büttner/dpaBahnrad-Fahrerin Maike Hausberger freut sich über Paralympics-Bronze. - Foto: Dimitar Dilkoff/AFP/dpa

Die Enttäuschung bei Valentin Baus und Thomas Schmidberger war trotz der Silbermedaille groß. Paralympics-Gold im Tischtennis-Doppel verpasst, gegen die Chinesen Feng Panfeng und Cao Ningning in Paris mit 0:3 chancenlos verloren. «Es ärgert mich, dass wir nicht das abrufen konnten, wozu wir in der Lage sind», sagte Baus, der mit einer Glasknochen-Krankheit im Rollstuhl sitzt.

Nur im ersten Satz konnte das deutsche Duo mithalten. Danach zeigten die Chinesen ihre Stärke. «Um Gold zu gewinnen, muss alles stimmen», erklärte Baus. «Nach dem 0:2 wollten wir uns neu einstellen und Gas geben. Das ist uns nicht gelungen. Wir waren die ganze Zeit mit uns selber beschäftigt», ärgerte sich der querschnittgelähmte Schmidberger.

Auch die Unterstützung der zahlreichen deutschen Fans auf den Rängen half Baus/Schmidberger nicht. Nach dem Spiel wurden sie mit Ovationen verabschiedet. «Vor so einer beeindruckenden Kulisse zu spielen, ist etwas sehr Besonderes», sagte Baus. «Es hat unheimlich viel Spaß gemacht.»

Die Silbermedaillen werden die beiden Spieler von Borussia Düsseldorf daher auch feiern. Danach will sich das Duo auf den Einzelwettbewerb konzentrieren. Der 28 Jahre alte Baus holte vor drei Jahren bei den Paralympics in Tokio in der Klasse fünf Gold, Schmidberger in Klasse drei Silber. «Jetzt können wir den Fokus auf die Einzelwettbewerbe legen. Das Turnier ist erst halb vorbei», erklärte der 33 Jahre alte Schmidberger.

Große Freude im Vélodrome

Kurz zuvor gewann Maike Hausberger im Bahnrad-Zeitfahren über 500 Meter Bronze. Im Vélodrome holte die Triererin, die mit einer halbseitigen Lähmung der linken Körperhälfte zur Welt kam, bei ihrer dritten Paralympics-Teilnahme ihre erste Medaille und die dritte für die deutsche Delegation bei den Spielen von Paris.

«Ich bin sehr, sehr stolz und froh, dass es jetzt eine Medaille geworden ist», sagte Hausberger. «Ich bin den Lauf immer wieder durchgegangen, habe rausgehauen, was in mir ist - es hat gereicht.»

Gold ging an die Australierin Amanda Reid. Den zweiten Platz sicherte sich Wangwei Qian aus China. Hausberger fehlten auf die Siegerin 1,682 Sekunden.

Ins Finale war die 29-Jährige, die 2012 und 2016 in der Leichtathletik gestartet war, als Dritte souverän eingezogen. Zum Auftakt hatte Hausberger in der Verfolgung über 3000 Meter eine Medaille als Vierte noch knapp verpasst.

Überraschung beim Schwimmen

Mira Jeanne Maack holte sich über 100 Meter Rücken in 1:18,36 Minuten Bronze. «Ich kann das gar nicht realisieren», sagte die 20-Jährige aus Berlin. «Ich habe mein Ziel geschafft, wofür ich drei Jahre gearbeitet habe.»

Vorbei sind dagegen die Paralympics für das Boccia-Team. Boris Nicolai und Anita Raguwaran haben jeweils nach der Gruppenphase mit einem Sieg und zwei Niederlagen das Viertelfinale verpasst. «Wir werden das jetzt aufarbeiten und gucken, was hätte besser laufen können», sagte Trainer Tobias Weber.

@ dpa.de