Happy, Zverev

Im Achtelfinale der Australian Open übersteht Alexander Zverev gegen den Franzosen Ugo Humbert den ersten Satzverlust.

19.01.2025 - 12:45:46

«Happy»: Zverev meistert Schwächephase für Titel-Traum. Eva Lys will ihr Tennis-Märchen mit einem Sensationssieg fortschreiben.

  • Will sich in diesem Jahr die Krone bei den Australian Open aufsetzen: Alexander Zverev - Foto: Lukas Coch/AAP/dpa

    Lukas Coch/AAP/dpa

  • Hatten Spaß im Interview: Andrea Petkovic (r) und Alexander Zverev - Foto: Frank Molter/dpa

    Frank Molter/dpa

  • Alexander Zverev muss im Achtelfinale der Australian Open hart kämpfen - Foto: Manish Swarup/AP/dpa

    Manish Swarup/AP/dpa

  • Zverev jubelt über den Viertelfinaleinzug - Foto: Joel Carrett/AAP/dpa

    Joel Carrett/AAP/dpa

Will sich in diesem Jahr die Krone bei den Australian Open aufsetzen: Alexander Zverev - Foto: Lukas Coch/AAP/dpaHatten Spaß im Interview: Andrea Petkovic (r) und Alexander Zverev - Foto: Frank Molter/dpaAlexander Zverev muss im Achtelfinale der Australian Open hart kämpfen - Foto: Manish Swarup/AP/dpaZverev jubelt über den Viertelfinaleinzug - Foto: Joel Carrett/AAP/dpa

Die erste Schwächephase im Turnier meisterte Alexander Zverev eindrucksvoll - und auch im erneut skurrilen Interview mit Andrea Petkovic zeigte sich der deutsche Tennisstar konterstark. «Ich denke, dass du zu viel Party machst», sagte Zverev lächelnd zur Ex-Spielerin, die in der John Cain Arena mit krächzender Stimme ihre Fragen vorbrachte.

Zverevs Laune hätte im Achtelfinale der Australian Open gegen den Franzosen Ugo Humbert auch kippen können. Doch der Weltranglistenzweite fing sich nach dem ersten Satzverlust des Turniers und gewann schließlich verdient mit 6:1, 2:6, 6:3, 6:2. «Im zweiten Satz war mein Energielevel ein bisschen unten», begründete Zverev seinen kleinen Einbruch: «Aber auch, weil mein Gegner so gut gespielt hat und ich kaum etwas machen konnte.»

Während Turnier-Sensation Eva «Lucky» Lys Kräfte für das bislang größte Match ihres Lebens am Montag gegen die Weltranglistenzweite Iga Swiatek sammelte, musste Zverev gegen den an Nummer 14 gesetzten Humbert mehr kämpfen als angenommen.

Zverev hat Finale im Visier

Er sei «extrem happy» über den Viertelfinaleinzug, sagte Zverev. Nach dem nach 2:16 Stunden verwandelten ersten Matchball reckte er die Faust und zeigte die Zähne. «Ich will definitiv noch drei Matches hier spielen», sagte der Olympiasieger von 2021 mit Blick auf das anvisierte Finale am nächsten Sonntag angriffslustig: «Ich genieße es wirklich sehr in Australien und will so lange wie möglich hier sein.»

In seinem vierten Viertelfinale von Melbourne dürfte am Dienstag noch mehr Gegenwehr warten: Nächster Gegner ist der an Nummer 12 gesetzte US-Profi Tommy Paul, der beim 6:1, 6:1, 6:1 gegen den Spanier Alejandro Davidovich Fokina einen hervorragenden Eindruck hinterließ. 

Die Statistik spricht gegen Zverev: Die beiden bisherigen Duelle mit Paul hat er auf Hartplatz verloren. Der Amerikaner spiele taktisch schlau, sagte Zverev: «Ich finde, dass ich mehr Power habe und das muss ich auch ausnutzen.» Danach würde es zu einem Top-Match gegen Novak Djokovic oder Carlos Alcaraz kommen, die das Giganten-Viertelfinale perfekt gemacht haben. «Es wird keine einfachen Matches mehr geben - mit Sicherheit nicht», sagte Zverev.

Becker: Zverev «komplett überrascht»

Zu Beginn agierte Zverev gegen Humbert sehr souverän. Der Hamburger überzeugte mit wuchtigem Service, druckvollen Grundschlägen und gefühlvollen Stopps. 15 Gewinnschläge allein im ersten Satz belegten die Dominanz des Deutschen.

Im zweiten Durchgang zeigte Humbert jedoch ein deutlich verbessertes Returnspiel, er riskierte bei Zverevs Aufschlag mehr und wurde dafür mit dem Break zum 3:2 belohnt. Zverev blieb äußerlich zwar gelassen, doch seine Fehlerquote stieg merkbar. Mitunter schaute er ratlos zu seiner Box. 

Humbert habe «sein Spiel verändert und Alexander Zverev damit komplett überrascht», sagte Eurosport-Experte Boris Becker. Zverev fing sich aber wieder und verließ verdient als Sieger den Platz. 

Mit seinem 105. Sieg auf der Grand-Slam-Bühne zog Zverev mit Tommy Haas gleich. Von allen männlichen deutschen Tennisprofis in der Geschichte hat einzig Becker (163) mehr Siege auf dem Konto.

Lys will Sensation gegen Swiatek

Eva Lys will Zverev am Montag (9.00 Uhr MEZ/Eurosport) ins Viertelfinale folgen - doch das wäre eine Sensation. Die 23-Jährige, die als erster weiblicher Lucky Loser überhaupt das Achtelfinale der Australian Open erreichte, ist gegen die Polin Swiatek krasse Außenseiterin.

«Für mich gibt es kein geileres Match», sagte die Lys vor dem Duell zur Primetime in der Rod Laver Arena mit einer der großen Turnierfavoritinnen: «Das ist der Grund, warum ich Tennis spiele. Ich möchte mich mit den Besten der Welt messen.»

Die in der Qualifikation eigentlich ausgeschiedene und nachträglich doch noch ins Hauptfeld gerückte Hamburgerin will das bislang größte Match ihrer Karriere genießen: «So lange ich Spaß auf dem Platz habe, weiß ich, dass ich eine sehr gefährliche Spielerin bin.»

Zverev wird ihr die Daumen drücken. Lys erlebe «eine unglaubliche Story», sagte er: «Das soll sie auch genießen. Ich finde, dass sie es sich verdient hat, auf dem Center Court zu stehen.»

@ dpa.de