Tennis-Herren, Qualifikation

Die deutschen Tennis-Herren haben beste Chancen, sich für die Davis-Cup-Finals in Malaga zu qualifizieren.

12.09.2024 - 09:49:03

Tennis-Herren dicht vor Qualifikation für Davis-Cup-Endrunde. Dass sie nach zwei Gruppenspielen eine so hervorragende Ausgangsposition haben, überrascht.

  • Maximilian Marterer holt im Davis Cup gegen Chile den nächsten Punkt für die deutschen Tennis-Herren. - Foto: Marcus Brandt/dpa

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  • Yannick Hanfmann überrascht mit seinem Sieg gegen Chile. - Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa

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Maximilian Marterer holt im Davis Cup gegen Chile den nächsten Punkt für die deutschen Tennis-Herren. - Foto: Marcus Brandt/dpaYannick Hanfmann überrascht mit seinem Sieg gegen Chile. - Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa

Yannick Hanfmann umarmte Teamchef Michael Kohlmann und klatschte verschmitzt grinsend seinen Tennis-Kollegen Maximilian Marterer ab. Dank starker Auftritte der Spieler der hinteren Reihe stehen die deutschen Tennis-Herren ganz dicht vor dem Sprung zur Davis-Cup-Endrunde der Top Acht. Der Coup gegen das favorisierte Chile bringt die stark ersatzgeschwächte Mannschaft in eine hervorragende Ausgangsposition.

Zunächst dominierte Marterer gegen Chiles Ersatzmann Tomas Barrios Vera klar mit 6:1, 6:3. Dann überraschte Hanfmann gegen den Weltranglisten-22. Alejandro Tabilo und setzte sich 7:5, 6:4 durch. Damit war der zweite Sieg im zweiten Gruppenspiel perfekt. «Ich habe ein wirkliches gutes Match gespielt», meinte Hanfmann.

Zverev und Co. in China nicht dabei

«Zweimal 2:0 - Was ist denn das?», fragte sich auch Teamkapitän Michael Kohlmann vor dem abschließenden Doppel gegen die Südamerikaner. Der 50-Jährige musste am heftig kritisierten chinesischen Austragungsort Zhuhai nicht nur auf Spitzenspieler Alexander Zverev, sondern auch auf die verletzten Jan-Lennard Struff und Dominik Koepfer verzichten.

Und dennoch behauptete sich seine Auswahl nach dem klaren 3:0 gegen die Slowakei zum Auftakt der Gruppenspiele am Dienstag auch gegen Chile ohne Zittern. Die US-Open-Finalisten Tim Pütz und Kevin Krawietz stehen im abschließenden Doppel erneut nicht unter Druck.

«Die Planung ist eine Katastrophe. Wir können es leider nicht ändern, wir haben keinen Einfluss drauf», hatte Krawietz auf die Ansetzung der Organisatoren des internationalen Team-Wettbewerbs geschimpft. Erst spät war das Duo nach dem verlorenen Endspiel bei den US Open aus New York nach China angereist. Der Gastgeber ist nicht in der Gruppe vertreten und bekam dennoch den Zuschlag vom Weltverband für die Austragung.

Weiterkommen kann am Freitag sicher sein

Zwei Siege könnten den Deutschen für das Weiterkommen reichen. Damit könnte Deutschland bereits am spielfreien Freitag den Sprung zur Endrunde im spanischen Malaga sicher haben. Sollte sich die USA gegen die Slowakei behaupten, wäre dem Team einer der ersten beiden Plätze in der Gruppe nicht mehr zu nehmen. In Malaga spielen acht Nationen vom 19. bis 24. November um den prestigeträchtigen Titel. 

Im Falle der Qualifikation dürfte die deutsche Aufstellung dort anders aussehen. In Zhuhai machten Hanfmann und Marterer die Absagen der deutschen Topspieler bisher überzeugend wett.

Marterer: «super-glücklich» und «super-motiviert»

Chile war auf dem Papier die am stärksten besetzte Auswahl der Gruppe. Die Chilenen verloren aber ihren Auftakt gegen die USA und traten im Einzel gegen die Deutschen ohne Top-30-Spieler Nicolas Jarry und den früheren Top-20-Profi Cristian Garin an.

«Ich bin hier in ziemlich guter Form angekommen», sagte Marterer nach seinem überzeugenden Erfolg: «Ich bin super-glücklich, dieses Level auf den Platz bringen zu können in den ersten beiden Matches. Ich fühle mich super-motiviert.»

Im besten Fall spielt das abschließende dritte Gruppenspiel nun keine Rolle mehr für die angestrebte Qualifikation zur Endrunde. Die Mannschaft des Deutschen Tennis Bunds tritt am Samstag noch gegen die USA an (8.00 Uhr MESZ/DF1/DAZN und TennisChannel).

@ dpa.de