Kanzler, Scholz

Deutschland spielt sich in einen Handball-Rausch und überrollt nach der Schweiz auch Nordmazedonien.

14.01.2024 - 22:02:16

Kanzler Scholz jubelt: Handballer stehen in Hauptrunde. Das Ticket für die EM-Hauptrunde ist gelöst. Jetzt wartet der Rekord-Weltmeister.

  • Die deutsche Defensive hält: Tomislav Jagurinovski aus Mazedonien (M) bleibt an Juri Knorr (l) und Johannes Golla (r) hängen. - Foto: Andreas Gora/dpa

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  • Deutschlands Torwart David Späth parierte gegen Nordmazedonien einige Bälle. - Foto: Andreas Gora/dpa

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Die deutsche Defensive hält: Tomislav Jagurinovski aus Mazedonien (M) bleibt an Juri Knorr (l) und Johannes Golla (r) hängen. - Foto: Andreas Gora/dpaDeutschlands Torwart David Späth parierte gegen Nordmazedonien einige Bälle. - Foto: Andreas Gora/dpa

Deutschland Handballer haben die EM-Euphorie im eigenen Land weiter angeheizt und den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde perfekt gemacht.

Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason feierte beim 34:25 (18:13) in Berlin gegen Außenseiter Nordmazedonien den zweiten souveränen Vorrundensieg und schürte weiter Hoffnungen auf eine erfolgreiche Medaillen-Mission. Vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und insgesamt 13.571 Zuschauern war Spielmacher Juri Knorr mit zehn Treffern bester Werfer für die DHB-Auswahl.  

Zum Abschluss der Vorrunde trifft Deutschland am Dienstag auf Rekord-Weltmeister Frankreich. Ein Remis reicht zum Gruppensieg. Der Olympiasieger hatte zuvor in seinem zweiten Vorrundenspiel gepatzt und sich mit einem 26:26 gegen die Schweiz zufriedengeben müssen. Anschließend geht es für das DHB-Team, das vom Einzug ins Halbfinale träumt, in Köln weiter.

Papa Häfner fehlt

«Gefühlt geht es nochmal neu los», hatte DHB-Sportvorstand Axel Kromer vor dem Anpfiff mit Blick auf die ungewohnt lange Vier-Tage-Pause seit dem Auftaktsieg gegen die Schweiz gesagt. Der Bundestrainer hingegen warnte vor dem «unbändigen Willen und der Emotionalität» des Gegners vom Balkan. Die Sorge war unberechtigt.

Ohne den gerade zum zweiten Mal Vater gewordenen Kai Häfner, für den U21-Weltmeister Nils Lichtlein in den Kader rückte, nahm das DHB-Team den Kampf ab der ersten Sekunde bravourös an. Die Abwehr mit dem Innenblock-Duo Johannes Golla und Julian Köster stand stabil und eröffnete Nordmazedonien kaum Lücken. Gleichzeitig spielte Deutschland seine Tempogegenstöße über Linksaußen Lukas Mertens erfolgreich aus und führte schnell mit 5:2. 

Kromer lobt das Tempospiel

Gislason hatte seine Mannschaft hervorragend auf die Raffinessen des Gegners eingestellt. In der Verteidigung agierte das Balkan-Team mit verschiedenen Systemen, in der Offensive setzte der Außenseiter oft auf den zusätzlichen siebten Mann. In Trainer Kiril Lazarov stand der Star des Teams an der Seitenlinie. Der frühere Handball-Profi ist der beste Werfer der WM-Geschichte und war der erste Spieler mit über 1000 Europapokaltreffern. Die vielen technischen Fehler seiner Männer konnte aber auch er nicht verhindern. 

Und obwohl Julian Köster zunächst einige aussichtsreiche Torchancen liegen ließ, spielte sich das deutsche Team mehr und mehr in einen Rausch. Zwischenzeitlich betrug die Führung beim 16:9 sieben Tore. «Wir haben ein super Tempospiel an den Tag gelegt», lobte Kromer zur Halbzeit und äußerte mit Blick auf die Aggressivität: «Sicherlich geht noch ein bisschen mehr in der Abwehr.»

Gislason tobt an der Seitenlinie

Mit einem 3:0-Lauf startete die DHB-Auswahl nach der Pause. Torwart David Späth, der nach 22 Minuten für den glücklosen Andreas Wolff zwischen die Pfosten gerückt war, glänzte mit mehreren Paraden und heizte die ausverkaufte Mercedes-Benz Arena so richtig an. Daran änderten auch einige leichtsinnige Fehler im Angriffsspiel nichts. 

Gislason reagierte mit einer Auszeit, tobte und forderte beim Stand von 22:17 mehr Disziplin. Die Ansprache des Isländers wirkte und das DHB-Team baute seine Führung wieder auf sieben Tore aus. Gislason wechselte nun munter durch und gab EM-Neuling Martin Hanne und U21-Weltmeister Justus Fischer Einsatzminuten. Der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr. Die deutschen EM-Festwochen gehen weiter.

@ dpa.de

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