Karl Lauterbach gegen Geisterspiele der Bundesliga im Mai
10.04.2020 - 12:54:13Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, hält sogenannte Geisterspiele in der deutschen Fußballbundesliga schon im Mai für abwegig.
Laut Informationen des Spiegel ist Lauterbach sehr skeptisch, dass bis Mai in Deutschland ein wasserdichtes, mit den Kommunen abgestimmtes System für solche Spiele existieren könnte. Der Mediziner Dr. Karl Lauterbach, in Düsseldorf promoviert und auch Harvard-Absolvent, hält allein aus medizinischen Gründen auch Spiele ohne Publikum für gefährlich. Hierfür müssten die Spieler aufwendig getestet sowie vor und nach den Spielen unter Quarantäne gehalten werden. Den medizinischen und auch logistischen Aufwand hierfür hält Lauterbach für enorm hoch. Gleichzeitig müssten die Fußballprofis eine massive Einschränkung ihrer Lebensqualität und ihrer Freiheiten hinnehmen. Gesundheitspolitisch müsse man zudem den nötigen Aufwand hinterfragen: Für die Bundesliga mit allen beteiligten Spielern, Ersatzspielern, Trainern, Betreuern und Platzwarten wären demnach für alle noch ausstehenden Spiele der Saison über 20.000 Tests durchzuführen. Immerhin müssten diese vor und nach jedem Spiel durchgeführt werden. Das hält Lauterbach für das „Luxusgut Fußball“ nicht für angemessen. Dazu seien die Testkapazitäten auch in Deutschland zu knapp bemessen.
Der Gesundheitspolitiker verweist darauf, dass man derzeit nicht einmal in der Lage sei, jede Person zu testen, bei der es medizinisch als sinnvoll gelten dürfte. Alle Verdachtsfälle könne man erst recht nicht untersuchen. Daher dürfte es wohl auch in der breiten Bevölkerung kaum Verständnis für einen Sonderweg im Profifußball geben. Wenn man ihn aber ginge, käme wahrscheinlich sofort Druck aus der Wirtschaft: Was bei den Fußballern recht und billig sei, müsse nun auch für das Hotel- und Gaststättengewerbe, Reiseveranstalter, Kleingeschäfte und weitere Betriebe gelten. Immerhin erwirtschaftet der deutsche Profifußball im Jahr selbst bei vollen Stadien nur rund fünf Milliarden Euro, also ~0,145 % des deutschen BIP (2019: 3,44 Billionen Euro). Da sind andere Branchen wichtiger. Lauterbach warnt davor, dem Fußball eine „Extrawurst zu braten“. Diese ließe sich dann nur mit der Angst der Politiker vor dem Zorn der Fans erklären, so der SPD-Politiker zum Spiegel. Diese Angst sei aber wohl in der gegenwärtigen Lage ein denkbar schlechter Ratgeber.
Der Gesundheitspolitiker verweist darauf, dass man derzeit nicht einmal in der Lage sei, jede Person zu testen, bei der es medizinisch als sinnvoll gelten dürfte. Alle Verdachtsfälle könne man erst recht nicht untersuchen. Daher dürfte es wohl auch in der breiten Bevölkerung kaum Verständnis für einen Sonderweg im Profifußball geben. Wenn man ihn aber ginge, käme wahrscheinlich sofort Druck aus der Wirtschaft: Was bei den Fußballern recht und billig sei, müsse nun auch für das Hotel- und Gaststättengewerbe, Reiseveranstalter, Kleingeschäfte und weitere Betriebe gelten. Immerhin erwirtschaftet der deutsche Profifußball im Jahr selbst bei vollen Stadien nur rund fünf Milliarden Euro, also ~0,145 % des deutschen BIP (2019: 3,44 Billionen Euro). Da sind andere Branchen wichtiger. Lauterbach warnt davor, dem Fußball eine „Extrawurst zu braten“. Diese ließe sich dann nur mit der Angst der Politiker vor dem Zorn der Fans erklären, so der SPD-Politiker zum Spiegel. Diese Angst sei aber wohl in der gegenwärtigen Lage ein denkbar schlechter Ratgeber.
Redaktion ad-hoc-news.de, A-055824