Der VfL Wolfsburg bleibt die unumstrittene Pokal-Macht im deutschen Frauen-Fußball.
09.05.2024 - 18:01:332:0 gegen Bayern: Wolfsburg holt zehnten Pokal in Serie. Gegen Meister Bayern München feiert das Team von Trainer Stroot einen verdienten Sieg im Finale von Köln.
Der VfL Wolfsburg bleibt das Maß der Dinge im DFB-Pokal der Frauen. Vor allem dank einer überzeugenden ersten Hälfte holte der Club zum zehnten Mal in Serie den Cup und ließ gleichzeitig den Double-Traum von Meister FC Bayern München platzen.
Beim 2:0 (2:0) im mit 44.400 Zuschauern ausverkauften Kölner Stadion trafen Jule Brand (14. Minute) und Dominique Janssen (40.) für den VfL, der in seinem Lieblingswettbewerb das 50. Spiel in Folge gewann. Die vorab leicht favorisierten Bayern-Fußballerinnen müssen damit weiter auf den zweiten Pokal-Titel nach 2012 warten.
Vor einer stimmungsvollen Kulisse und unter den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie DFB-Präsident Bernd Neuendorf war am Ende eben alles wie immer seit 2015: Die Silbertrophäe wandert nach Wolfsburg, obwohl VfL-Coach Tommy Stroot mit dem Scheitern in der Champions-League-Qualifikation und der verpassten Meisterschaft eine schwierige Saison moderieren musste.
Bayern in Hälfte eins kaum präsent
Die größeren und kleineren Sorgen dieser Runde schob der VfL im Finale aber locker beiseite, wirkte frisch und forsch. Für den ersten Torschrei sorgten die Wolfsburgerinnen bereits in der Anfangsviertelstunde. Brand zog aus 17 Metern wuchtig ab, der Ball setzte kurz vor Bayerns Torhüterin Mala Grohs auf, die ins Leere griff und deshalb ziemlich unglücklich aussah.
An der Keeperin, die dem FC Bayern mit drei gehaltenen Elfmetern im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt erst das Endspiel ermöglicht hatte, lag es aber nicht, dass der Meister wie zuletzt auch 2018 gegen den VfL ein Pokalfinale verlor. Vor allem in der ersten Hälfte fanden die Münchnerinnen überhaupt nicht statt. Zu behäbig wirkte das Spiel in die Spitze, und defensiv taten die Bisse der Wölfinnen oft weh.
Janssens 2:0 per Kopf nach einer von Ex-Nationalspielerin Svenja Huth geschlagenen Ecke war hochverdient, da nur Wolfsburg zu Großchancen kam. Von der künftigen Münchnerin Lena Oberdorf angetrieben, spielte der VfL geradlinig und temporeich nach vorn, fand viele Lücken, nutzte aber längst nicht alle zu Toren. Unter anderem Oberdorf selbst scheiterte zweimal an der stark parierenden Grohs.
Wolfsburg bringt Finalsieg ins Ziel
Bei den Münchnerinnen sorgte einzig Giulia Gwinn für einen Farbtupfer, als sie nach einer Einwurf-Entscheidung zugunsten der Wolfsburgerinnen den Ball wütend auf den Rasen knallte und dafür die Gelbe Karte kassierte. «Zieht den Bayern die Lederhosen aus», sangen die VfL-Fans kurz vor der Pause vergnügt.
Die Bayern-Fans sahen erst nach knapp einer Stunde die erste Topchance ihres Teams, als Lea Schüller nach Klara Bühls Eckball an ihrer stark reagierenden Nationalteam-Kollegin Merle Frohms scheiterte. Auch Bühls wenig später folgenden Flachschuss lenkte sie zur Ecke.
Trotz eines verbesserten Auftritts im zweiten Durchgang fehlten den Münchnerinnen auch in der Schlussphase die Mittel, um die nun defensiver aufgestellten Wolfsburgerinnen ernsthaft in Gefahr zu bringen. Der VfL tat offensiv zwar kaum noch etwas, der insgesamt 50. Erfolg in Serie im Cup-Wettbewerb geriet aber nicht mehr in Gefahr. Für den Rekordpokalsieger war es der elfte Titel insgesamt.