Chefin des Sportausschusses sieht Bundesliga-Fortsetzung kritisch

Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses Dagmar Freitag (SPD) betrachtet die Pläne für eine fortgesetzte Fußball-Bundesliga-Saison sehr kritisch.

Dagmar Freitag sagte am 24. April gegenüber der „Rheinischen Post“, dass die DFL (Deutsche Fußball Liga) ein Konzept mit sehr kleinteiligen Maßnahmen für die Durchführung von Geisterspielen vorgelegt habe. Grundsätzlich sei das nicht zu kritisieren, weil man die Interessen der in der DFL organisierten Vereine berücksichtigen müsse. Es blieben aber zahlreiche und entscheidende Fragen offen, so die SPD-Politikerin. Unter anderem stelle sie sich die Frage, wie transparent einzelne Vereine mit positiven Corona-Testergebnissen von Spielern, Trainern oder sonstigen Mitgliedern ihrer Teams umgehen würden. So müsse sichergestellt werden, dass die Öffentlichkeit von so einem positiven Ergebnis erfahren würde. Zudem sei zu hinterfragen, ob die deutsche Öffentlichkeit mehrheitlich akzeptiert, dass die Politik möglicherweise an den Profifußball andere Maßstäbe anlege als an die Normalbürger. Diese müssten immerhin weiter mit Kontaktverboten leben. Zwar seien Bundesligaspiele für die Fans sehr wichtig, doch sie persönlich bezweifle, dass die breite Öffentlichkeit die Sonderrechte und -behandlungen der Profi-Teams akzeptieren würde. So seien selbst Angehörige von Fangruppen hierzu durchaus sehr unterschiedlicher Meinung. Sollten nun Geisterspiele mit umfassenden Tests für die Teams durchgeführt werden, dürfte sich der Eindruck einstellen, dass der Profifußball für sich Sonderrechte beanspruchen könne. Die vielen Diskussionen zur Corona-Problematik würde das sicher nicht erleichtern, so Freitag gegenüber den Journalisten.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-055824