Bundesliga-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus vor ihrem Debüt angespannt

Als Schiedsrichterin in der Fußball-Bundesliga der Männer, musste ich mir den Respekt erst auf dem Platz erarbeiten, gibt Bibiana Steinhaus zu.

Vor ihrem ersten Einsatz als Schiedsrichterin bei einem Spiel der Fußball-Bundesliga war ich mir des Drucks in der Öffentlichkeit bewusst, beurteilt Bibiana Steinhaus mit fast drei Jahren Abstand ihre Gefühle in der Kabine vor dem Anpfiff wieder. Ich stand im Mittelpunkt des Medieninteresses und wusste genau, dass jede Aktion von mir kritisch beurteilt werden würde, betont Steinhaus im Podcast „Die Boss“ des Nachrichtenmagazins „Stern“. Auf dem Platz stand ich stellvertretend für alle Frauen, die sich in einer Männerdomäne behaupten wollen. Das Spiel von Hertha BSC gegen Werder Bremen im Berliner Olympiastadion wurde fast zur Nebensache und die meisten Funktionäre und Journalisten waren anwesend, um die erste Frau in dieser Funktion zu sehen. Deshalb konnte ich die Situation damals richtig einschätzen und mir war die Bedeutung der kommenden 90 Minuten völlig klar, kommentiert die Bundesliga-Schiedsrichterin ihre Gefühle beim Betreten des Fußballplatzes.
Dass die ganze Sache am 10. September 2017 gut abgelaufen sei, lag sicher auch an dem Ritual, das ich mir in schwierigen Situationen angewöhnt habe. Unser Physiotherapeut ist in die Kabine gekommen und hat Atemübungen zur Beruhigung und Konzentrationsförderung mit mir gemacht. Als ich dann auflief, hatte ich keine Zweifel mehr und war überzeugt, dass nichts schiefgehen kann, betont Steinhaus im Podcast. Und das war dann auch der Fall.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix