Infantino, Weltmeister-Trainer

Argentiniens Weltmeister-Trainer César Luis Menotti ist tot.

06.05.2024 - 08:02:19

Infantino würdigt gestorbenen Weltmeister-Trainer Menotti. Die Fußball-Welt trauert um einen ganz Großen - auch der FIFA-Präsident und ein alter Weggefährte.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat den gestorbenen argentinischen Weltmeistertrainer César Luis Menotti gewürdigt.

«Viele Trainer sind Menottis Vision des schönen Spiels gefolgt, und seine Spielphilosophie wird sein Vermächtnis sein. César liebte sein Land so sehr, wie Argentinien ihn liebte. Er wird für immer im Gedächtnis der Fußballwelt bleiben», schrieb Infantino auf Instagram. Sein tiefes Beileid gelte der argentinischen Nation, dem argentinischen Fußballverband sowie der Familie und den Freunden von Menotti.

Menotti, der die Albiceleste 1978 zum ersten WM-Titel geführt hatte, starb im Alter von 85 Jahren. Nähere Informationen zu den Umständen seines Todes gab es zunächst nicht.

Menotti, der Fußball-Philosoph

«César Menotti war viel mehr als nur ein Kollege, er war ein Freund und ein unschätzbarer Mentor für mich. Seine Leidenschaft für das Spiel, seine taktische Weisheit und seine Bescheidenheit inspirierten ganze Generationen von Spielern und Trainern, mich eingeschlossen», schrieb der 1978er-Weltmeister und WM-Torschützenkönig Mario Kempes (69) auf Instagram. Lionel Messi (36), der als Kapitän Argentinien 44 Jahre später in Katar zum dritten WM-Titel führte, schrieb: «Eine der großen Figuren unseres Fußballs hat uns verlassen. Mein Beileid an seine Familie und Angehörigen.»

Menotti, der wie Messi aus der Stadt Rosario stammte, galt als Fußball-Philosoph. Bereits mit seinem ersten Titel als Trainer 1973 mit dem Club Huracán in der argentinischen Liga definierte «El Flaco» (der Dünne) seinen Stil: «Offensiv, sauber, fröhlich» - im Gegensatz zu einem rein ergebnisorientierten Spiel. Er bezeichnete dies als «linken» Fußball. Sein größter Triumph kam allerdings während der Gewaltherrschaft der rechten Militärjunta zwischen 1976 und 1983. Menotti kritisierte die Militärs zwar nicht offen, ließ seine Ablehnung aber durchscheinen. 

Mehrere Vereine, die Menotti trainiert hatte, bekundeten in sozialen Medien ihre Trauer, darunter auch der FC Barcelona. Vor seiner Trainerkarriere war Menotti Profi-Spieler gewesen. Im Alter von 80 Jahren erhielt er noch einen Job beim argentinischen Fußballverband und war bis zuletzt Generaldirektor für die verschiedenen Nationalmannschaften des Landes.

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