Alexandra Popp ist auf dem besten Weg zum deutschen WM-Star.

Popps Zukunftsfragen: DFB würde «auf die Knie gehen». Der Leiter der Nationalmannschaften macht sich Gedanken über die Zukunft.

Den trainingsfreien Tag im DFB-Quartier konnte Alexandra Popp ohne größere Anstrengung genießen.

Erst an diesem Donnerstag bittet Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wieder zur direkten Vorbereitung auf die bedeutende Partie am Sonntag (11.30 Uhr MESZ/ARD) in Sydney gegen Kolumbien. Natürlich mit Popp, die nach ihren zwei Toren gegen Marokko auf dem besten Weg ist, wie bei der EM im vergangenen Jahr zum Turnier-Star zu werden. Und danach?

«Poppi ist mehr als ein Geschenk«

Die Vorstellung, dass die DFB-Auswahl in nicht allzu ferner Zukunft ohne die 32 Jahre alte Topstürmerin des VfL Wolfsburg auskommen muss, brachte Joti Chatzialexiou, den sportlichen Leiter der Nationalmannschaften, ins Grübeln. «Poppi ist mehr als ein Geschenk für uns. Ich würde auf die Knie gehen und bitten, dass sie nach dem Turnier weitermacht», sagte der 47-Jährige der «Bild».

Dabei hatte Popp selbst vor dem Turnier erklärt, sich mit Zukunftsfragen derzeit gar nicht zu beschäftigen. Dies sei keine Entscheidung, die sie heute oder morgen treffen werde. «Grundsätzlich wird es ein Gefühl sein, das ich in meinem Bauch haben werde, dass ich sage: Jetzt ist Zeit aufzuhören oder nicht», sagte Popp. «Aber ich stehe hier gerade vor der Weltmeisterschaft (...) und darüber schon übers Karriereende zu sprechen - da habe ich gerade keine Lust drauf, muss ich sagen.»

«Einfach einmalig mit ihrer Präsenz»

Popp hatte beim 6:0-Auftaktsieg gegen Marokko in Melbourne die ersten beiden Tore für das deutsche Team per Kopf erzielt. In 129 Länderspielen traf sie bereits 64 Mal. Erstmals kam sie 2010 gegen Nordkorea in der deutschen Auswahl zum Einsatz. Weltmeisterin war Popp noch nie, aber 2016 Olympiasiegerin und im vergangenen Jahr EM-Zweite. Mit sechs Toren stieg sie in England zum deutschen Star auf.

«Poppi ist einfach einmalig mit ihrer Präsenz auf dem Platz, aber auch darin, wie sie die Mannschaft führt. Ich bin echt ein Fan von ihr, weil sie auch unsere Tugenden darstellt», sagte Chatzialexiou. «Sie ist eine klassische Mittelstürmerin und eine Spielerin, die vorangeht. Sie würde uns sehr fehlen.»

Für die DFB-Frauen stehen nächstes Jahr die Olympischen Spiele in Paris an - wenn sie sich über die Nations League dafür qualifizieren. 2025 ist die EM in der Schweiz. Für die WM 2027 hat sich unter anderem der DFB gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden beworben.

In Australien und Neuseeland zählt die Auswahl von Voss-Tecklenburg zu den Mitfavoriten. Popps starker Auftritt gegen Marokko könne auch eine Warnung sein, hatte die Bundestrainerin im ZDF gesagt: «Das löst auch etwas beim nächsten Gegner aus, das tut ihr gut, das tut der Mannschaft gut.»