Wie man sich bettet, so liegt man: Schlafsysteme im Vergleich
28.03.2014 - 09:11:29Wie man sich bettet, so liegt man: Schlafsysteme im Vergleich
Der Mensch verbringt rund ein Drittel seines Lebens im Schlaf. Das ist auch gut so, denn Schlaf ist gesund und wichtig für das körperliche und geistige Wohlbefinden. Im Schlaf werden viele Körperfunktionen auf ein Mindestmaß heruntergefahren und der gesamte Organismus kann sich erholen und regenerieren. Schlafmangel oder nicht erholsamer Schlaf hingegen können mit der Zeit krank machen, da dem Körper die wichtige Regenerationszeit fehlt, wie beispielsweise die Barmer GEK in ihrer Informationsbroschüre „Gesunder und gestörter Schlaf“ informiert. In der heutigen Zeit leiden viele Menschen zunehmend an Schlafstörungen, die vor allem einen gesunden Schlafrhythmus verhindern. Der Schlaf folgt einem bestimmten Zyklus, bei dem der Mensch von einem leichten Schlaf nach und nach in die Tiefschlafphase, die so genannte REM (Rapid Eye Movements)-Phase gelangt. Diese Phase ist für das Gehirn besonders wichtig, da hier die intensivsten und längsten Traumsequenzen ablaufen. Anschließend geht der Körper nach und nach wieder in eine leichtere Schlafphase über, bis der Zyklus von vorne beginnt. Ein solcher Schlafzyklus dauert bei den meisten Menschen ziemlich genau 90 Minuten. Am besten kann der Körper diesen Schlafzyklus umsetzen, wenn er sich in einer ruhigen und gesunden Schlafumgebung befindet. Dazu gehören ein angenehmes Raumklima, eine ruhige und dunkle Umgebung und vor allem eine bequeme und ergonomische Liegefläche.
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Schlafsysteme haben in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Im hektischen Alltag wird gesunder und erholsamer Schlaf immer wichtiger für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und der Wandel hin zu überwiegend sitzenden Tätigkeiten hat Rückenbeschwerden zu einer der häufigsten Volkskrankheiten gemacht. Umso wichtiger ist es, dass sich der Körper im Schlaf so gut wie möglich erholen kann. Moderne Schlafsysteme tragen diesen hohen Anforderungen Rechnung, denn sie werden nach besonderen ergonomischen Richtlinien für die Rückengesundheit konzipiert. Kernbestandteile eines Liegesystems sind eine spezielle und flexible Unterfederung und eine genau darauf abgestimmte Matratze. Nur wenn beide Bestandteile optimal zueinander passen, kann ein Liegesystem seine stützende und tragende Funktion erfüllen, die alle Bewegungen während der Nacht mitmacht und optimal unterstützt. Dabei ist die Druckentlastung im Bereich der Hüfte und der Schulter besonders wichtig, da auf diese Körperpartien im Liegen der größte Druck ausgewirkt wird. Der Härtegrad der Matratze ist hier ein wichtiges Entscheidungskriterium. Der Härtegrad wird durch das Material und den inneren Aufbau einer Matratze bestimmt. Galt ursprünglich noch eine möglichst harte Liegefläche als besonders gesund, wird der Härtegrad einer Matratze heute individuell auf das Wohlbefinden und die Schlafgewohnheiten abgestimmt. Ein Liegesystem sollte vor allem immer auf die Größe und das Gewicht des Schläfers angepasst werden, um nicht an stützender Wirkung einzubüßen. Auch das Bettgestell sollte so gewählt werden, dass es zum Liegesystem passt, um größtmöglichen Schlafkomfort zu bieten. Im Hinblick auf das Bettgestell gibt es allerdings zahlreiche Varianten, die sich in Größe, Material und Funktionsweise unterscheiden. Hier sind das individuelle Liegegefühl und der persönliche Geschmack gefragt, wenn es um die Wahl des richtigen Bettes geht. Im Folgenden werden viele gängige Bettvarianten vorgestellt und im Hinblick auf ihre Besonderheiten näher beschrieben.
1. Bettgröße: Anzahl und Anordnung der Matratzen
Wenn es um die Frage nach dem richtigen Bett geht, stellt sich zunächst häufig die Frage nach einer geeigneten Größe. Oft bestimmen räumliche Gegebenheiten die maximalen Abmessungen eines Bettes, doch auch persönliche Vorlieben und Geschmäcker spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Bettgröße geht. Wird von der Bettgröße gesprochen, so sind normalerweise die Abmessungen der Liegefläche gemeint, da das Bettgestell je nach Ausführung und Material sehr unterschiedlich ausfallen kann. Üblicherweise wird zwischen dem Einzelbett, dem Doppelbett und dem französischen Bett unterschieden. Unterscheidungsmerkmal ist hier nicht nur die reine Größe des Bettgestells beziehungsweise der Liegefläche, sondern auch die Anzahl der zum Einsatz kommenden Matratzen.
1.1. Das Einzelbett
Das Einzelbett ist für einen einzelnen Schläfer konzipiert und bietet demnach einer Person eine ausreichend große Liegefläche. Das Einzelbett verfügt über ein Liegesystem mit einer Matratze, die typischerweise eine Abmessung von 90 bis 100 mal 200 cm aufweist. Die Liegefläche eines Einzelbettes kann dabei in die verschiedenen Varianten der Bettgestelle und Bettarten integriert werden, die in den folgenden Kapiteln noch näher erläutert werden. Die meisten Betten sind als Einzel- oder Doppelbett wählbar.
1.2. Das Doppelbett
Das typische Doppelbett verfügt im Schnitt über eine doppelt so große Liegefläche wie das Einzelbett. Die Abmessungen liegen zwischen 180 bis 200 mal 200 cm. Diese große Liegefläche ist üblicherweise in zwei einzelne Matratzen aufgeteilt, die nebeneinander gelegt werden. Jede einzelne Matratze hat dann eine Liegefläche von 90 bis 100 mal 200 cm und entspricht damit der Matratze eines Einzelbettes. Zwar sind auch Doppelbetten dieser Liegefläche mit einer durchgehenden Matratze erhältlich, doch besteht hier ein recht großes Risiko, dass sich die Matratze zur Mitte hin leicht durchbiegt und damit den Liegekomfort nicht mehr optimal unterstützt. Zwei einzelne Matratzen sorgen dagegen für ein Höchstmaß an stützender und tragender Funktion. Auch das Doppelbett ist in vielen verschiedenen Varianten und Bettarten erhältlich.
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1.3. Das französische Bett
Das französische Bett liegt in der Größe der Liegefläche in der Regel zwischen einem Einzel- und einem Doppelbett. Typische Abmessungen der Liegefläche bei einem französischen Bett sind 140 bis 160 mal 200 cm. Damit bietet das französische Bett sowohl einer als auch zwei Personen Platz und wird häufig auch als Doppelbett verwendet. Die Besonderheit des französischen Bettes liegt darin, dass es grundsätzlich nur über eine durchgehende Matratze verfügt. Zwei einzelne Matratzen würden in der Breite ein zu ungewöhnliches Sondermaß erfordern und werden in der Regel nicht hergestellt. Im Gegensatz zum Doppelbett ist die Breite eines französischen Bettes aber so konzipiert, dass sich eine durchgehende Matratze zur Mitte hin nicht durchbiegt und der Liegekomfort deshalb über die gesamte Liegefläche erhalten bleibt.
Die Bezeichnung als französisches Bett geht auf die Annahme zurück, dass der ehelichen Liebe im Französischen ein höherer Stellenwert zukommt. Deshalb wurde bei der Konzeption von Ehebetten auf eine störende Lücke zwischen zwei einzelnen Matratzen verzichtet und die Liegefläche ist insgesamt kleiner, sodass eine größere Nähe entstehen kann. Französische Betten werden immer beliebter, da sie eine platzsparende Alternative zum Doppelbett darstellen. Trotzdem sind nicht alle Bettvarianten auch mit den Abmessungen eines französischen Bettes erhältlich.
2. Material, Beschaffenheit und Verarbeitung des Bettes
Im Hinblick auf Material, Beschaffenheit und Verarbeitung des Bettes gibt es gravierende Unterschiede, die sich auch auf das Liegegefühl auswirken. Hier sind das persönliche Wohlbefinden und die individuellen Schlafgewohnheiten die wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Wahl des richtigen Bettes. Typische Materialien, die bei der Herstellung von Bettgestellen und Bettsystemen zum Einsatz kommen, sind Holz, Metall, Leder, Schaumstoff und verschiedene Polsterstoffe. In Form und Design sind der Gestaltung eines Bettgestelles kaum Grenzen gesetzt. Vor allem in der Höhe können verschiedene Bettsysteme stark voneinander abweichen. Ein paar typische Grundtypen an Bettsystemen werden in den folgenden Unterkapiteln vorgestellt.
2.1. Das Polsterbett
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In Größe und Form ist das Polsterbett sehr variabel und bietet aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Polstermaterialien auch einen großen Gestaltungsspielraum. Polsterbetten können sowohl schlicht als auch edel gestaltet werden und passen sich damit jedem Einrichtungsstil an. Auch im Hinblick auf den Preis sind Polsterbetten sehr flexibel. Neben sehr luxuriösen Modellen gibt es auch günstige Ausführungen, die trotzdem optisch überzeugen können. Bei Polsterbetten ist die Liegefläche meist etwas höher angesetzt als bei vielen anderen Bettentypen. Dies hat den Vorteil, dass viele Polsterbetten mit Bettkästen ausgestattet sind, die zusätzlichen Stauraum bieten.Ein Polsterbett birgt neben hohem Schlafkomfort auch ein großes Maß an Gemütlichkeit. Das Polsterbett ist rundherum sehr weich, da das Stützgestell überall mit weichen Polsterkomponenten wie Leder oder verschiedenen Textilien und Stoffen überzogen ist. Meist verfügt ein Polsterbett über ein recht groß gestaltetes Kopfteil, das ebenfalls mit Stoff oder Leder überzogen und damit sehr weich und bequem ist. Mit ein paar zusätzlichen Stützkissen versehen, ist das Kopfteil eines Polsterbettes damit eine bequeme und komfortable Kopfstütze und wird vor allem von Menschen sehr geschätzt, die die letzten Stunden vor dem Schlafengehen zum Beispiel lesend im Bett verbringen.
2.2. Das Futonbett
Futonbetten sind ein aus Japan stammender Trend, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Der Begriff Futon beschreibt, dass in Japan traditionell eine Decke auf dem Boden entrollt wird, die als Schlafstätte dient. Aufgrund der häufig sehr weichen Fußböden in japanischen Häusern und Wohnungen war eine besonders weiche Schlafunterlage wie eine Matratze meist nicht erforderlich. Das Futonbett passt sich dieser Tradition an und präsentiert sich mit einer sehr niedrig angeordneten Liegefläche, die noch entfernt an das Schlaflager auf dem Fußboden erinnert. Seit den 80er Jahren hat sich der Trend des Futonbettes stetig weiter entwickelt. Heute besteht ein Futonbett aus einem niedrigen Bettgestell und einer Matratze, die mit Baumwolle und anderen Naturfasern gefüllt ist. So garantiert die Matratze eines Futonbettes einen optimalen Feuchtigkeits- und Temperaturaustausch während der Nacht und sorgt so für ein angenehmes Schlafklima, sowohl im Sommer als auch im Winter.
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Futonbetten sind in der Regel als Doppelbett oder französisches Bett ausgelegt. Die Liegefläche hat typischerweise eine Breite von 140 bis 160 oder 200 cm und eine Länge von bis zu 200 cm. Die niedrige Liegefläche eines Futonbettes ist optisch sehr interessant, allerdings ist sie nicht für jeden Schläfer geeignet. So tun sich beispielsweise ältere Menschen häufig schwer damit, aus einem Futonbett aufzustehen und bevorzugen eher eine höhere Liegefläche. Gerade bei jungen Menschen hat sich der Trend des Futonbettes aber in den letzten Jahren immer stärker durchgesetzt.
2.3. Das Boxspringbett
Das Boxspringbett ist aus Amerika nach Europa gekommen und hat in den letzten Jahren große Verbreitung gefunden. In Amerika wurde diese besondere Form des Bettsystems Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt. Ein großer Vorteil des Boxspringbettes liegt in seiner Anpassungsfähigkeit. Das Bettsystem ist aus mehreren Komponenten zusammengesetzt, die sich individuell an die Schlafgewohnheiten und körperlichen Gegebenheiten des Schläfers anpassen lassen. Ein Holzkasten mit Federkern bildet das Grundgerüst eines Boxspringbettes, das meist mit Leder oder Stoff überzogen ist. Darauf werden eine Obermatratze und ein so genannter Topper gelegt. Diese Schichtung der einzelnen Komponenten sorgt für eine optimale Luftzirkulation zwischen den einzelnen Schichten und damit für einen guten Temperatur- und Feuchtigkeitsaustausch. Der Topper ist dabei der Schlüssel zu individuellen Anpassungsfähigkeit des Boxspringbettes, denn sein Härtegrad kann in vielen verschiedenen Stufen variiert werden und passt sich somit jedem Stütz- und Tragebedürfnis an.
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Durch die vier Komponenten des Bettsystems ist die Liegefläche des Boxspringbettes höher als bei vielen anderen Bettvarianten. Dadurch wird das Aufstehen aus dem Bett deutlich erleichtert. Für ältere Menschen oder Menschen mit einem Rückenleiden ist das Boxspringbett deshalb häufig eine gute Wahl. Auch sind sie aufgrund ihres stabilen Aufbaus häufig deutlich langlebiger als beispielsweise ein typisches Bett aus Bettgestell, Lattenrost und Matratze. Im Hinblick auf Design und Ausfertigung bietet das Boxspringbett viel kreativen Spielraum und kann sich verschiedensten Einrichtungsstilen anpassen. In der Regel ist ein Boxspringbett teurer als die meisten anderen Bettsysteme, allerdings kann die nachgewiesene Langlebigkeit hier einen Ausgleich schaffen.
2.4. Das Wasserbett
Ein Wasserbett trägt den modernen Anforderungen an ergonomischem und gesundem Schlaf in besonderem Maße Rechnung. Die Matratze eines Wasserbettes passt sich durch die Füllung mit Wasser optimal dem Körper an und bietet damit höchste Stützkraft. Beim Schlafen auf einem Wasserbett wird der Druck auf den Körper gleichmäßig verteilt, was insbesondere den Rücken stark entlastet. Darüber hinaus kann die entspannte Körperhaltung während des Schlafes dazu führen, dass der gesamte Organismus sich entspannt und damit häufiger eine Tiefschlafphase erreicht werden kann. Der Erholungsfaktor ist damit höher als bei den meisten anderen Schlafsystemen.
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Der Härtegrad der Liegefläche lässt sich bei einem Wasserbett individuell regulieren, was große Flexibilität erlaubt. Die Aqua Comfort GmbH stellt hierfür eine Anleitung zur Verfügung, die die Einstellung der richtigen Füllmenge für jeden Schlaftyp ermöglicht. Die Matratze eines Wasserbettes lässt sich zudem ganz nach Bedarf erwärmen und ist außerdem staubundurchlässig, was ein Wasserbett vor allem für Allergiker besonders angenehm macht. Allerdings muss ein Wasserbett regelmäßig gereinigt und entlüftet werden, damit es immer hygienisch sauber bleibt und einen gleichbleibend hohen Schlafkomfort bietet. Die Oberfläche eines Wasserbettes besteht typischerweise aus Vinyl, für das spezielle Pflegemittel erhältlich sind. Bei sachgerechter Behandlung weisen Wasserbetten häufig auch nach 20 Jahren noch keine Verschleißerscheinungen auf, da auf Materialien wie Sprungfedern oder andere mit der Zeit nachgebende Matratzenkerne verzichtet wird. Wasserbetten sind meist in Form von Doppelbetten gestaltet, wobei es auch möglich ist, nur die eine Hälfte des Bettes mit einer mit Wasser gefüllten Matratze zu versehen. Die andere Betthälfte kann mit einer klassischen Matratze ausgestattet werden.
Auf- und Abbau eines Wasserbettes sind allerdings etwas komplexer als dies bei anderen Bettsystemen der Fall ist, weshalb ein Wasserbett idealerweise nach dem Aufbau dauerhaft an einem Ort stehen bleiben sollte. Insbesondere bei einem Umzug ist dieser Mehraufwand zu bedenken. In der Anschaffung sind Wasserbetten meist etwas teurer als andere Schlafsysteme, mit Ausnahme von Boxspringbetten, allerdings sind sie aufgrund ihrer Konstruktion auch sehr langlebig und können damit die etwas höheren Anschaffungskosten in der Regel ausgleichen.
3. Betten mit besonderer Funktion
Bettsysteme können sich nicht nur hinsichtlich ihrer Größe, Form und Ausführung unterscheiden. Verschiedene Bettsysteme bieten darüber hinaus auch bestimmte Zusatzfunktionen, die sie im Alltag besonders praktisch machen. Meist beinhaltet eine solche Funktion zusätzlichen Stauraum oder eine enorme Platzersparnis, die das Bettsystem vor allem auf kleiner Wohnfläche zu einer guten Wahl machen. Die folgenden Bettsysteme sind nur einige Beispiele für Zusatzfunktionen, die eine Schlafstätte zum echten Raumwunder machen können.
3.1. Das Hochbett
Das Hochbett ist im Hinblick auf praktischen Nutzen und Platzersparnis kaum zu übertreffen. Typischerweise befindet sich die Liegefläche eines Hochbettes ungefähr einen Meter über dem Boden und ist über eine Leiter erreichbar. Durch diese Konstruktion entsteht unter der Liegefläche ein großer Stauraum, der vielfältig genutzt werden kann. Ob als reine Lagerfläche oder als zusätzlicher Wohnraum in Form eines Arbeitsplatzes oder einer gemütlichen Sofaecke – der Raum unter einem Hochbett ist flexibel nutzbar. Vor allem in sehr kleinen Wohnungen oder Einraum-Apartments kommen Hochbetten häufig zum Einsatz, da hier zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden kann. Ein Hochbett besteht meist aus sehr robusten Materialien wie Metall oder Holz, damit die Konstruktion in sich stabil ist und auch ein größeres Gewicht tragen kann. Beim Kauf eines Hochbettes ist also auf Qualität und eine gute Verarbeitung zu achten.
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Hochbetten sind vor allem bei Kindern sehr beliebt. Bei kindgerechten Modellen ist neben einer Leiter für den Aufstieg oft auch eine Rutsche integriert, über die das Kind das Hochbett verlassen kann. Gerade im Kinderzimmer sollte die Liegefläche eines Hochbettes allerdings ausreichend gesichert sein. Meist ist sie rundherum mit einer Umrandung versehen, die ein Herausfallen im Schlaf verhindert. Die Umrandung sollte fest mit dem Bett verschraubt sein, damit sie sich nicht bei starker Belastung löst. Darüber hinaus ist für Hochbetten meist eine maximale Matratzenhöhe vorgeschrieben, damit die Höhe der Umrandung auch nach dem Auflegen der Matratze einen ausreichenden Schutz gewähren kann. Auch bei ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen sollten Kinder aber erst mit etwa fünf Jahren von einem niedrigen Bett in ein Hochbett umziehen, da sonst das Unfallrisiko zu hoch ist. Hochbetten sind meist als Einzelbetten konstruiert, doch es gibt auch erhöhte fran zösische Betten. Bei größeren Doppelbetten besteht die Gefahr, dass die Stabilität des Lattenrostes nicht ausreichend gewährleistet werden kann, insbesondere bei schwereren Schläfern. Schmalere Liegeflächen bieten insgesamt eine höhere Stabilität.
3.2. Das Schrankbett
Ein Schrankbett ist ein weiterer Meister der Platzersparnis und damit vor allem auf kleineren Wohnflächen sehr beliebt. Schrankbetten verdanken ihren Namen der Funktion, dass die Liegefläche hochgeklappt und so im Inneren eines Schrankes verschwinden kann, wenn sie nicht als Schlafstätte genutzt wird. Das Ein- und Ausklappen kann dabei entweder über leistungsfähige Federmechanismen erfolgen oder über Gas- oder Luftdruck. Moderne Schrankbetten verfügen zudem häufig bereits über eine elektronisch gesteuerte Ein- und Ausklapphilfe, die den Umbau zusätzlich erleichtert. Zurück bleibt nur ein Möbelstück mit den Abmessungen und der Optik eines Schrankes, wodurch der Wohnraum tagsüber großzügiger gestaltet ist und mehr Bewegungsfreiheit bietet. Die meisten Schrankbetten verschwinden mitsamt der Bettwäsche im Schrank und lassen sich am Abend mit wenigen Handgriffen mühelos wieder ausklappen.
Durch seine Funktionalität büßt ein Schrankbett dank moderner Konstruktionen nichts an Schlafkomfort ein, denn ein Schrankbett kann mit einem ebenso hochwertigen Lattenrost und einer ergonomischen Matratze versehen werden wie die meisten anderen Bettsysteme. Es ist allerdings ratsam, das Bettgestell des Schrankbettes aus massivem Holz zu wählen, damit das Schlafsystem trotzt hoher Belastung lange seine volle Funktionstüchtigkeit bewahrt. Insbesondere in Wohnungen, die nicht über ein separates Schlafzimmer verfügen oder auf besonders kleinen Wohnflächen sind Schrankbetten äußerst praktisch. So bleibt tagsüber ausreichend Platz zum Wohnen und Leben, ohne dass der nächtliche Schlafkomfort eingeschränkt werden muss. Schrankbetten sind häufig als Einzelbetten konzipiert, sind aber auch in breiteren Ausführungen erhältlich.
3.3. Die Schlafcouch
Die Schlafcouch besticht durch ihre Multifunktionalität. Dieses Möbelstück kann sowohl als gemütliche Sitzgelegenheit als auch als komfortable Schlafstätte genutzt werden und ist damit sehr vielseitig. Eine Schlafcouch eignet sich als Hauptschlafstätte auf kleinem Wohnraum aber auch als bequemes Gästebett im Wohnzimmer, das nur bei Bedarf umfunktioniert wird. Ist kein separates Schlafzimmer vorhanden, ist die Schlafcouch die perfekte Alternative zu einem sperrigen Bett, denn so können Schlaf- und Wohnzimmer bequem in einen Raum integriert werden. Um ein Schlafsofa in eine Bettstatt umzubauen, sind häufig nur wenige Handgriffe erforderlich. Dazu wird meist eine Komponente ausgezogen, umgeklappt oder gedreht. Idealerweise sollte der Umbau von einer Person alleine bewerkstelligt werden können. Es empfiehlt sich also, den Mechanismus vor dem Kauf bereits selbst auszuprobieren. Außerdem ist Probeliegen eine gute Idee, denn nicht jede Schlafsofa-Variante bietet nach dem Umbau eine wirklich bequeme und komfortable Liegefläche. Es ist auch darauf zu achten, ob die Liegefläche nach dem Umbau stabil ist, oder ob einzelne Komponenten bei Bewegungen im Schlaf leicht auseinanderrutschen.
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Besonders ergonomisch sind Sofas, die über eine Federkernmatratze verfügen. Diese gewährleistet meist einen besonders langlebigen Sitz- und Liegekomfort. Im Hinblick auf das Design hat ein Schlafsofa viel zu bieten. Viele Modelle sind so geschickt konzipiert, dass ihnen nicht anzusehen ist, dass es sich um ein Schlafsofa handelt. Die meisten Schlafsofas sind als Polstermöbel konstruiert, aber auch Lederausfertigungen sind erhältlich. Die Liegefläche eines Schlafsofas variiert und kann Abmessungen von bis zu 200 mal 200 cm erreichen. Es empfiehlt sich, die Liegefläche des ausgeklappten Schlafsofas genau zu messen, um sicherzugehen, dass auch im ausgeklappten Zustand eine ausreichende Stellfläche vorhanden ist. Manche Schlafsofas sind so konstruiert, dass sie über einen zusätzlichen Bettkasten verfügen, in dem beispielsweise Bettwäsche oder andere Dinge verschwinden können.
3.3. Das Himmelbett
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Das Himmelbett ist eine besonders gemütliche und romantische Schlafstätte, die sich deshalb großer Beliebtheit erfreut. Die Bettpfosten eines Himmelbettes sind besonders hoch und werden meist von einem so genannten Betthimmel mit Vorhängen überspannt, der eine Art abgeschlossenen Raum bildet. Material und Dichte des Himmels und der Vorhänge variieren dabei ganz nach dem persönlichen Geschmack des Schläfers. Das Himmelbett geht zurück auf das Mittelalter, als Privatsphäre aufgrund von mangelndem Raum im heimischen Umfeld noch sehr schwer zu schaffen war. Das Himmelbett war im Mittelalter vor allem als Ehebett gedacht und ist deshalb meist als Doppelbett konzipiert.
Mithilfe des Himmelbettes war es Eheleuten möglich, eine Art abgeschlossenen Schlafraum zu nutzen, auch wenn es meist erforderlich war, dass die gesamte Familie in einem gemeinsamen Schlafraum nächtigte. Darüber hinaus verfügten die Wohnstätten im Mittelalter meist noch nicht über ausreichende Möglichkeiten zum Heizen. Der einzig beheizte Raum war in der Regel der Wohnraum, in dem sich auch die Feuerstelle oder der Ofen befand. In den Schlafräumen war es dagegen meist sehr kalt und zugig. Ein Himmelbett aus dicken Vorhangstoffen konnte die Wärme im Inneren der Bettstatt dagegen meist besser speichern, was besonders in der kalten Jahreszeit ein enormer Vorteil war.
Heute orientieren sich Himmelbetten eher an den etwas luxuriöser gestalteten Varianten aus den mittelalterlichen Adelshäusern, die vor allem einem repräsentativen und ästhetischen Zweck dienten. Moderne Himmelbetten verwenden meist eher dünnere Stoffe für den Himmel und die Vorhänge, um einen optischen Anreiz und eine romantisch-verspielte Atmosphäre zu schaffen. Durch einfaches Austauschen des Betthimmels und der Vorhänge kann ein Himmelbett immer wieder neue Gestalt annehmen und passt sich damit den verschiedensten Einrichtungsstilen ohne großen Kostenaufwand an. Mithilfe von Leuchtmitteln können weitere romantische Akzente gesetzt werden, die das Himmelbett schnell in eine kleine romantische Oase verwandeln. In den Sommermonaten können dünne Vorhänge außerdem einen wirkungsvollen Schutz gegen Insekten bieten, ohne die Wärme zu sehr zu stauen. Das Bettgestellt besteht meist aus Holz und Metall und ist damit sehr langlebig. Himmelbetten sind häufig als Doppelbett oder französisches Bett erhältlich, doch es gibt auch die Möglichkeit, ein Einzelbett als Himmelbett zu gestalten. Bei der Matratze steht dem Schläfer die Wahl völlig offen, denn die genormten Bettkästen eines Himmelbettes bieten in der Regel jeder modernen ergonomischen Matratze Platz.
Das richtige Bett ist ein wichtiger Bestandteil des Alltags, denn gesunder Schlaf ist essentiell für das Wohlbefinden und die Gesundheit. Bei der Auswahl des richtigen Bettes ist die Liegefläche von besonders großer Bedeutung, da nur eine ergonomische Liege den Körper optimal stützt und so im Schlaf für Entspannung sorgt. Bei der Gestaltung eines Bettes gibt es zahlreiche Varianten, die die individuellen Schlafgewohnheiten und Bedürfnisse eines Schläfers ansprechen. Ob Einzel- oder Doppelbett, Boxspring oder Futon – es ist beinahe unmöglich, eine Empfehlung für das richtige Bett auszusprechen, da die Ansprüche und Gewohnheiten sehr verschieden sind. Der Kauf eines neuen Bettes sollte deshalb immer eine genaue Analyse der eigenen Schlafgewohnheiten und Bedürfnisse beinhalten sowie einen sorgfältigen Vergleich und ausgiebiges Probeliegen. Nicht jedes Schlafsystem ist für jeden Schläfer geeignet, deshalb sollte der Suche nach dem passenden Bett immer auch ein gewisses Maß an Zeit und Sorgfalt gewidmet werden. Schließlich enthält das alte Sprichwort „Wie man sich bettet, so liegt man“ durchaus viel Wahrheit.
Quellen:
http://www.livingathome.de/wohnen_einrichten/weltdeswohnens/gesund_schlafen/tipps/
http://www.boxspringbettentest.net/verschiedene-bettenarten-im-vergleich/
http://moebel-meister.com/schlafzimmer/unterschiedliche-arten-und-variationen-von-betten/
http://www.online-artikel.de/article/bettenarten-welches-bett-passt-zu-mir-39035-1.html
http://www.schoener-wohnen.de/einrichten/moebel/bett
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