Versorgung von Zoologischen Gärten sichergestellt
17.04.2020 - 13:54:57Trotz Schließungen und Engpässen bei der Versorgung, sehen Zoologische Gärten keine Notwendigkeit für Pläne zu Notschlachtungen.
Nachdem die Direktorin des Neumünster Zoos gegenüber der Presse über Notfallpläne in ihrer Einrichtung berichtet hatte, die auch die Notschlachtung von Zootieren beinhalteten, sind die Folgen der Corona-Pandemie für die Zoologischen Gärten in Deutschland ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Ihre Kollegen und Kolleginnen in den anderen deutschen Tierparks distanzierten sich von derartigen Notstrategien. Trotz erheblicher finanzieller Probleme infolge der Zwangsschließungen, seien Tötungen von Zootieren kein Thema, so zum Beispiel ein Vertreter des Heidelberger Zoos zum Nachrichtenportal Watson. Der Einrichtung in Heidelberg entgehen derzeit Einnahmen von über 500.000 Euro pro Monat. Doch aufgrund des außerordentlichen Engagements der Mitarbeiter, konnte der Zoo einen Notbetrieb installieren. Wir können die Grundversorgung der Tiere gewährleisten, solange wir auf einen Basisbestand an Mitarbeitern zurückgreifen können. Schlimmer als der finanzielle Verlust, wäre der Corona-bedingte Ausfall einer großen Zahl von Tierpflegern. Dies würde zu kaum kompensierbaren Problemen führen, so der Heidelberger Zoo. Auch in Duisburg geht man derzeit nicht von einer Gefährdung der Notversorgung aus. Wir greifen noch auf die normalen Futterreserven zurück und die aktuelle Belieferung funktioniert ausreichend. Kein Zootier wird hier ein Opfer der Corona-Epidemie, so die Duisburger Zooleitung. Wir haben keine Notfallplanung, die eine Möglichkeit der Notschlachtung auch nur in Betracht zieht, oder Prioritätenlisten der Zootiere führt. Wir werden den gesamten Bestand über diese schwierige Zeit bringen. Die Einrichtung in Augsburg verweist auf Nachfrage auf finanzielle Polster aus den letzten Jahren, die einen Betrieb über Monate sicherstellt. Bei unseren Verwaltungsmitarbeitern haben wir Kurzarbeit beantragt, bei den Tierpflegern ist dies aufgrund des gleichbleibenden Arbeitsaufkommens nicht möglich, so die Leitung gegenüber der Nachrichtenagentur Watson. Allerdings sind in Augsburg alle für 2020 geplanten Investitionen in einen Ausbau der artgerechten Haltung aktuell ausgesetzt. Ebenso die Arbeiten an einem neuen Zookonzept. Der Verband der Zoologischen Gärten in Deutschland (VdZ) teilte auf Anfrage mit, dass ihm keine Notmaßnahmen bekannt seien, die eine Tötung von Zootieren beinhalte. Sebastian Scholze, Pressesprecher des Verbands, verbreitet stattdessen Optimismus. Die Corona-Rettungsschirme können laut der Information mehrerer Bundesländer auch für die finanzielle Unterstützung der kommunalen Zoos genutzt werden. Auch die zahlreichen Solidaritätsbekundungen, die Angebote zur Mitarbeit und Spenden von Einzelpersonen und Vereinen, haben in dieser Notlage ein wichtiges Signal gegeben und gezeigt, dass wir fest in den Städten verankert sind, betont der Verbandsprecher. Allerdings stellt Scholze die Notwendigkeit fest, dass die Einrichtungen in die Verteilung der Corona-Hilfsgelder einbezogen werden, um eine existenzielle Gefährdung und eventuelle Schließungen zu verhindern.
Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix