Staatshaushalte wiederum mit hohem Überschuss
25.02.2020 - 08:16:49Für 2019 weisen die öffentlichen Haushalte im achten aufeinanderfolgenden Jahr einen Überschuss in Milliarden-Höhe aus.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden (destatis) mitteilte, erzielten die staatlichen Haushalte 2019 eine Überdeckung von 49,8 Milliarden Euro, wenngleich dieser Betrag nicht mehr den Rekordstand von 2018 erreichte, der seinerzeit mit 62,4 Milliarden Euro beziffert wurde.
Damit lag die Überschussquote des Staates 2019 bei 1,4 Prozent (1,9 Prozent in 2018). Die Überschussquote bezeichnet den Anteil der Überdeckung am Bruttoinlandsprodukt (in 2019: 4,435,8 Milliarden), ermittelt auf Basis des jeweiligen Preisniveaus.
In die Berechnung der Budgetergebnisse fließen die Haushalte der Gebietskörperschaften Bund, Länder und Gemeinden sowie der Sozialversicherung ein. Im abgelaufenen Haushaltsjahr erhielten die öffentlichen Kassen starke Unterstützung vor allem durch die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt und die unverändert niedrigen Zinsen, die der Staat für die von ihm aufgenommenen Kredite entrichten muss.
Das Haushaltsergebnis des Staates ist die Differenz zwischen Staatseinnahmen (2019: 1.608,6 Milliarden Euro) und Staatsausgaben (1.558,8 Milliarden Euro). Da die öffentlichen Ausgaben mit 4,6 Prozent wesentlich deutlicher anstiegen als die nur um 2,6 Prozent erhöhten Einnahmen, fiel der Haushaltsüberschuss im vergangenen Jahr niedriger als in 2018 aus.
Am positiven Haushaltssaldo waren alle Staatshaushalte beteiligt. Der höchste Überschuss entfiel mit 20,1 Milliarden Euro auf den Bund, während die Bundesländer einen positiven Saldo von 13,6 Milliarden Euro erwirtschafteten und die Städte und Gemeinden mit 6,2 Milliarden im Plus lagen.
Der Anstieg bei den Einnahmen geht insbesondere auf den Zuwachs der Beiträge zur Sozialversicherung zurück, die auf 597,8 Milliarden Euro und damit um 4,4 Prozent zunahmen. Die fortgesetzt positive Beschäftigungslage unterstützte diese Aufwärtsentwicklung entscheidend und wirkte sich außerdem in Form eines um 4,1 Prozent auf 26,9 Milliarden Euro erhöhten Lohnsteuervolumens aus. Das gesamte Steueraufkommen erreichte 2019 bei einem Zuwachs von 3,1 Prozent 825,8 Milliarden Euro.
Die Staatsausgaben wurden letztjährig durch einen erheblichen Anstieg der Bruttoinvestitionen und der Vorleistungen geprägt, die um 8,8 Prozent beziehungsweise 6,1 Prozent zunahmen. Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass die Erhöhung der Bruttoinvestitionen maßgeblich auf die ausgeweiteten Bauinvestitionen des Staats zurückzuführen sei. Das unverändert sehr niedrige Zinsniveau und der gesunkene Schuldenstand bewirkten zudem eine Reduzierung der Zinsausgaben um 13,2 Prozent.