Nach der Explosion von Pagern und Funkgeräten im Libanon geht Shira Kaplan, früheres Mitglied einer Eliteeinheit des israelischen Geheimdienstes, davon aus, dass Israel mit weiteren Aktionen gegen die Hisbollah überraschen könnte.
19.09.2024 - 13:10:22Ex-Geheimdienstlerin: Israel hat sicher weiteres Ass im Ärmel
"Auch deshalb ist hier eine wertvolle Karte aus der Hand gegeben worden", sagte Kaplan. Die Hisbollah sei allerdings keinesfalls zu schwach, um sofort zurückzuschlagen. Sie habe weiterhin hunderttausende Raketen in Richtung Israel positioniert. "Aber was sich hier abspielt, ist ein sehr kompliziertes Schachspiel, da muss jeder Schritt genau abgewogen werden", sagte die frühere Geheimdienstlerin. Israel verfüge über sehr kreative Menschen in verschiedensten Organisationen - sei das der Auslandsgeheimdienst Mossad, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet oder der IDF-Geheimdienst. "Aber auch unsere Staatsmänner sind kreativ: Ehud Barack oder der verstorbene Ishak Rabin sind zum Beispiel mehrmals als Frauen verkleidet zu geheimen Treffen gereist, ohne aufzufliegen", sagte Kaplan "20 Minuten". "Unsere Fähigkeit zu überleben basiert auf dieser Kreativität - ohne sie wären wir Israelis schon lange tot." Die 41-Jährige lebt seit 13 Jahren in der Schweiz und ist mittlerweile mit ihrem Unternehmen "Cyverse" im Bereich Cybersicherheit aktiv. Obwohl sie in der Vergangenheit nach einem Auftritt in Schweizer Medien bereits bedroht wurde, will sie sich weiterhin öffentlich äußern. "Die Schweiz ist eine Demokratie und es muss hier möglich sein, eine unabhängige Analyse abzugeben", sagte sie.