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Einzelhandelsumsatz: Rückgang im März

30.04.2020 - 09:48:28

Mehrere Einzelhandelsbranchen melden für den März 2020 stark gefallene Umsätze aufgrund der Geschäftsschließungen infolge der Coronakrise.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte am Donnerstag (30. April 2020) mit, dass einige Branchen des Einzelhandels stark fallende Umsätze beklagen, in anderen Bereichen jedoch die Umsätze deutlich gestiegen seien – so etwa in Apotheken und Supermärkten aufgrund der erhöhten Nachfrage nach täglichen Bedarfsgütern und Arzneimitteln. Insgesamt setzten alle deutschen Einzelhandelsunternehmen im März 2020 nominal 1,5 % und real 2,8 % weniger gegenüber dem März 2019 um. Hierbei handelt es sich um ein vorläufiges Ergebnis. Die nominal gemessenen Zahlen sind jeweils absolute Werte, die realen beziehen die Preisveränderungen und damit die Inflation oder Deflation mit ein. Die beiden Märzmonate 2019 und 2020 hatten je 26 Verkaufstage. Der Rückgang von Februar zu März 2020 betrug kalender- und saisonbereinigt nominal 5,7 % und real 5,6 %. Die Statistiker teilten mit, dass dies der stärkste Umsatzrückgang zwischen zwei Monaten seit Januar 2007 sei. Ein völlig gegenläufiger Trend ergibt sich im Einzelhandel. Bei Lebensmitteln, Tabakwaren und Getränken stieg die Nachfrage im März 2020 gegenüber dem März 2019 um nominal 11,8 % und real 8,9 %. Der Umsatz von Super- und Verbrauchermärkten sowie SB-Warenhäusern stieg um nominal 13,2 % und real 10,3 % gegenüber Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Facheinzelhandel mit Lebensmitteln hingegen war ein leichter Rückgang zu verzeichnen: Der Umsatz blieb nominal gegenüber dem Vorjahr unverändert, real sank er um 2,8 %. Sehr stark sanken die Umsätze des Einzelhandels im Non-Food-Sektor: Sie fielen im März 2020 gegenüber dem Vorjahr nominal um 9,8 % und real um 10,1 %. Noch im Februar 2020 waren sie gegenüber dem Februar 2019 nominal um 5,9 % und real um 5,6 % gestiegen. Einen so starken Umsatzrückgang gab es noch nie in diesem Sektor, seit die Zeitreihe 1994 begonnen worden war, wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte.

Den größten Umsatzeinbruch gab es im Einzelhandel bei Bekleidung, Schuhen, sonstigen Textilien und Lederwaren. Der Rückgang lag nominal bei -51,4 % und real bei -52,6 % gegenüber den Zahlen von März 2019. Ebenfalls sehr stark fielen die Umsätze des sonstigen Einzelhandels mit verschiedenen Waren, wie sie beispielsweise Waren- und Kaufhäuser anbieten. Hier lagen die Rückgänge bei nominal -29,6 % und real -30,5 %. Das größte Umsatzplus hingegen erzielten die Bereiche Onlinehandel und klassischer Versandhandel. Die nominal gemessenen Umsätze stiegen bei diesen Händlern um 13,7 %, real waren es 13,4 %. Die Statistiker verwiesen allerdings darauf, dass in diesen beiden Sektoren solche Veränderungsraten nicht ungewöhnlich seien. Sie dürften daher nicht ausschließlich aus der Corona-Pandemie abgeleitet werden. Das Umsatzplus der Apotheken und auch des Einzelhandels mit pharmazeutischen, medizinischen und kosmetischen Produkten sei hingegen deutlich auf die gegenwärtige Gesundheitskrise und den Bedarf an solchen Gütern zurückzuführen. Es betrug gegenüber dem Vorjahresmonat nominal 8,3 % und real 7,0 %.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-055824

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