Die Hamas hat nach eigenen Angaben noch etwa 120 israelische Geisel in ihrer Gewalt.
12.06.2024 - 00:01:00Hamas hat nach eigenen Angaben noch etwa 120 Geiseln
Er fügte hinzu: "Es gibt noch gut 120 israelische Geiseln. Und wie viele palästinensische? 13.000, unter ihnen Kinder und Frauen. Lasst die Hälfte von ihnen frei, und wir akzeptieren einen Deal." Baraka gilt als einer der wichtigsten Funktionäre der Hamas, er war in früheren Jahren auch für die Beziehungen der Gruppe zum Iran und zur Hisbollah verantwortlich. Während des Interviews mit dem "Stern" bestritt er mehrmals Gräueltaten der Hamas im Rahmen der Massaker des 7. Oktober, für die es allerdings viele Belege gibt, unter anderem für Vergewaltigungen und das gezielte Töten von Zivilisten. Baraka sagte, der Kampf der Hamas sei legitim: "Wieso sollten wir keinen Widerstand gegen die Besatzung leisten, so wie ihn die Vietnamesen gegen die Amerikaner geleistet haben? Warum war damals der französische Widerstand gegen Deutschland legitim, aber der palästinensische Widerstand ist terroristisch?" Der Hamas-Sprecher kritisierte die deutsche Regierung scharf, diese verhalte sich "sehr, sehr schlecht". Der Kanzler unterstütze Israel mit Munition, Waffen und Geheimdienstinformationen. "Die Deutschen sollten ihre Politiker unter Druck setzen, ihre Lieferungen an Israel und den Kriegsverbrecher Netanjahu zu stoppen", so der Hamas-Sprecher. Die Gruppierung wird von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft, im arabischen Raum gilt sie mitunter als Befreiungsarmee. Bei dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober starben etwa 1.200 Menschen, teilweise unter bestialischen Umständen, etwa 240 Personen wurden vermutlich verschleppt. Durch die seitdem erfolgten Gegenschläge der israelischen Armee sind mehrere zehntausend Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen.