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Der Umweltminister von Niedersachsen spricht sich für einen realistischeren Umgang mit Problemwölfen in Norddeutschland aus.

12.02.2020 - 11:30:45

Umweltminister fordert eine leichtere Freigabe von Wölfen zum Abschuss

Im Vorfeld der Beratungen des Bundesrates zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes am Freitag, mahnt Niedersachsen Umweltminister Olaf Lies (SPD) zu einer rationalen Strategie gegen die Bedrohung durch Wölfe. Lies unterscheidet die Situation der Weidetierhaltung im Hinterland grundsätzlich von der Weidehaltung auf Deichen. Wir können das nicht miteinander vergleichen, so der Umweltminister. Für die Haltung von Weidetieren auf den Deichsystemen müssen andere Regeln gelten, als für die herkömmliche Tierhalten. Die Schafe auf den Deichen sind ein wichtiger Faktor zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit unseres Küstenschutzes. Allerdings sind auf den Deichen nicht die gleichen Schutzmaßnahmen möglich, wie sie auf normalen Weiden gelten, betonte der Umweltminister gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Wir können die Tiere in diesem Zusammenhang nicht mit Zäunen schützen, wir müssen neue Strategien gegen die Übergriffe von Wölfen entwickeln. Die Deiche sind Sondergebiete, für die auch Sonderregelungen gelten müssen. Wenn ein Vorfall mit einem Problemwolf gemeldet wird, müssen wir schnell und endgültig reagieren. Für die Deiche muss es eine Ausnahmeregelung im Naturschutzgesetz geben, fordert der SPD-Minister. Lies verweist dabei auf eine Reihe von Zwischenfällen, bei denen es zu Angriffen von Wölfen auf Weidetiere im Deichvorland gekommen war. Irgendwann geht es auch um die Sicherheit für die Menschen, betont Lies. Wenn ein Wolf mehrfach durch Attacken auf Weidetiere auffällig geworden ist, muss er zeitnah zur Bejagung freigegeben werden, fordert der SPD-Politiker. Die Zahl der Wölfe und Wolfsrudel habe sich in den vergangenen Jahren drastisch erhöht. Wir müssen regulierend eingreifen, um nicht das gesamte Ökosystem zu gefährden, fordert Lies. Ein Vorbild für einen rationalen Umgang mit Wölfen, sieht er im Nachbarland Frankreich. Er verweist auf die dortige Jagdquote, mit der die Population der Wölfe konstant gehalten werden soll. In Norddeutschland haben wir die entsprechenden Erfahrungen mit eingewanderten Wölfen gemacht. Aber diese Erfahrungen werden auch in den anderen Bundeländern mit der Zeit akut werden, ist sich der Umweltminister sicher. Ich hoffe daher auf Verständnis bei meinen Amtskollegen aus den anderen Bundesländern. Es ist an der Zeit zu handeln.
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