LKA-BW, Landeskriminalamts

Stuttgart - Die Polizei in Baden-Württemberg warnt vor Neuen psychoaktiven Stoffen, die derzeit im Internet freiverkäuflich angeboten werden.

31.01.2025 - 15:32:47

LKA-BW: Das Landeskriminalamts Baden-Württemberg warnt vor vermeintlich harmlosen Neuen psychoaktiven Stoffen. Diese Stoffe sind den verbotenen psychoaktiven Stoffen nachempfunden und als Substanzen zu Forschungszwecken deklariert. Sie fallen aufgrund ihrer chemischen Strukturveränderung bislang nicht unter gesetzliche Verbote.

Mehrere solcher Substanzen konnten in der jüngsten Vergangenheit in Zusammenhang mit Rauschgifttodesfällen festgestellt werden.

Wegen den neu entwickelten chemischen Strukturen dieser Stoffe gibt es keine Erkenntnisse, in welcher Konzentration die Stoffe welche Wirkung erzeugen. Deshalb kann bereits eine geringe Überdosierung gesundheitliche Schädigungen verursachen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Die Gefährlichkeit erhöht sich durch den gleichzeitigen Konsum mit anderen Betäubungsmitteln oder Medikamenten, da die Wechselwirkungen unkalkulierbar sind.

Bei diesen Neuen psychoaktiven Stoffen handelt es sich beispielsweise um solche aus der Gruppe der Opioide, Benzodiazepine oder Cathinone, die umgangssprachlich auch als "Badesalze" bezeichnet werden. Dabei sticht eine dieser Gruppen als besonders gefährlich hervor: die sogenannten Nitazene.

Hierbei handelt es sich um hochpotente synthetische Opioide mit psychoaktiven Eigenschaften. Nitazene wurden in den 1950er Jahren für medizinische Forschungszwecke entwickelt, jedoch nie für den medizinischen Gebrauch zugelassen. Nitazene haben eine ähnliche Wirkung wie Fentanyl mit entsprechenden Risiken. Sie haben eine schmerzlindernde (analgetische), das zentrale Nervensystem dämpfende (sedierende) sowie eine ein Hochgefühl erzeugende (euphorisierende) Wirkung. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem eine verminderte Atemaktivität bis hin zu einem lebensbedrohlichen Atemstillstand, eine verlangsamte Herzfrequenz bis zum Herzstillstand sowie Übelkeit und Erbrechen. Die Wirkstärke kann je nach Stoff um ein vielfaches höher beziehungsweise stärker als bei Fentanyl ausfallen. Nitazene stehen in unterschiedlichen Formen zur Verfügung. In Europa wurden Nitazene bereits als Pulver, Tabletten und Pillen und in flüssiger Form aufgefunden.

Auch das Bundeskriminalamt informiert heute über die Gefährlichkeit von synthetischen Opioiden, die in Zusammenhang mit schweren Vergiftungen und Todesfällen stehen (https://www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Kurzmeldungen/250131_Meldung_Opioide.html).

Auch wenn die Vertreiber mit legalen Substanzen werben, kann von diesen bei Konsum eine unkalkulierbare Gefahr ausgehen. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg rät daher dringend vom Konsum ab.

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