Psychologe warnt nach den Krawallen von Stuttgart vor einer Eskalation und plädiert für ein Gewaltpräventionsprogramm
23.06.2020 - 14:26:24Sozialpsychologe sieht Gewaltpotential steigendes Gewaltpotential bei Jugendlichen und spricht sich für gezielte Präventionsmaßnahmen aus.
Nach den Krawallen in Stuttgart in der Nacht zum Sonntag beginnt die Ursachenforschung für die Ausschreitungen der meist jugendlichen Randalierer. Die jetzt vorgebrachte Forderung nach härteren Strafen erfolgt reflexartig nach derartigen Ereignissen, betont der Sozialpsychologe Ulrich Wagner von der Universität Marburg gegenüber dem Nachrichtenportal Watson. Sie ist aber wenig zielführend und trägt nicht zu einer Verhinderung derartiger Gewaltausbrüche bei. Gesellschaftliche Gewalt ist ein Phänomen, das nicht durch vermehrte Polizeikontrollen und verschärfte Strafkataloge hergestellt werden kann. Die Gesellschaft funktioniert, weil ein Konsens besteht, der Gewalt im öffentlichen Raum begrenzt.
Die Gewalt der jungen Menschen in Stuttgart ist eine Art Aufkündigung dieses Konsenses und daran müssen wir arbeiten, bekräftigt Wagner. Im kommunalen Rahmen sollte es für Jugendliche Freizeitangebote geben, die nicht kommerziell sind. Neben den Angeboten von Clubs oder Bars, die an die materiellen Möglichkeiten gebunden sind, muss es auch im öffentlichen Umfeld Räume für die jungen Menschen geben. Dies beinhalte aber nicht, dass es hier einen rechtsfreien Raum geben sollte. Drogenkonsum und Gewalt müssen Tabu bleiben, die von einer liberalen Gesellschaft nicht toleriert werden dürfen. Das Vorgehen der Polizeiorgane sollte allerdings einer Deeskalationsstrategie folgen, die auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingeht. Mehr Polizei und härtere Strafen verlagern das Problem nur an andere Orte. Mehr Erfolg verspricht für den Sozialpsychologen eine Strategie, die auf eine demonstrative Präsenz von Ordnungshütern setzt und auch Jugendsozialarbeiter und Pädagogen einbezieht. Es muss auch Sanktionen wie Platzverweise geben, speziell für Einzelne, die sich als Rädelsführer oder Unruhestifter herausstellen. Gegen diese Individuen muss gezielt vorgegangen werden und sie sollten in Präventionsmaßnahmen der Streetworker einbezogen werden, fordert der Psychologe gegenüber dem Nachrichtenportal Watson.
Die Gewalt der jungen Menschen in Stuttgart ist eine Art Aufkündigung dieses Konsenses und daran müssen wir arbeiten, bekräftigt Wagner. Im kommunalen Rahmen sollte es für Jugendliche Freizeitangebote geben, die nicht kommerziell sind. Neben den Angeboten von Clubs oder Bars, die an die materiellen Möglichkeiten gebunden sind, muss es auch im öffentlichen Umfeld Räume für die jungen Menschen geben. Dies beinhalte aber nicht, dass es hier einen rechtsfreien Raum geben sollte. Drogenkonsum und Gewalt müssen Tabu bleiben, die von einer liberalen Gesellschaft nicht toleriert werden dürfen. Das Vorgehen der Polizeiorgane sollte allerdings einer Deeskalationsstrategie folgen, die auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingeht. Mehr Polizei und härtere Strafen verlagern das Problem nur an andere Orte. Mehr Erfolg verspricht für den Sozialpsychologen eine Strategie, die auf eine demonstrative Präsenz von Ordnungshütern setzt und auch Jugendsozialarbeiter und Pädagogen einbezieht. Es muss auch Sanktionen wie Platzverweise geben, speziell für Einzelne, die sich als Rädelsführer oder Unruhestifter herausstellen. Gegen diese Individuen muss gezielt vorgegangen werden und sie sollten in Präventionsmaßnahmen der Streetworker einbezogen werden, fordert der Psychologe gegenüber dem Nachrichtenportal Watson.
Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix