HZA-MS, Häusliche

Münster - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dortmund und des Hauptzollamts Münster

18.09.2024 - 14:39:07

HZA-MS: Häusliche 24h-Pflege: Zoll durchsucht Unternehmenskomplex wegen Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung / Durchsuchungen auch in Rumänien - Schaden von mindestens 2,2 Mio. Euro vermutet

Die bundesweite Durchsuchung eines Unternehmenskomplexes, der sich auf die Vermittlung von Pflegekräften in Privathaushalte spezialisiert hat, führte heute der Zoll im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund durch. Der Vorwurf lautet u. a. auf Sozialversicherungsbetrug, Vorenthaltung von Arbeitsentgelt und Beschäftigung von Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis.

Unter Leitung des Hauptzollamts Münster haben knapp 170 Zöllnerinnen und Zöllner aus zwölf Hauptzollämtern insgesamt 22 Wohn- und Geschäftsobjekte in Deutschland durchsucht. Unterstützt wurden sie dabei von weiteren Behörden, sodass insgesamt etwa 200 Personen im Einsatz waren. Im Rahmen der europäischen Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden fanden in Rumänien zeitgleich Durchsuchungen durch die dortige Polizeibehörde statt.

Zwei Männer und zwei Frauen im Alter von 47 bis 75 Jahren sollen über mehrere Jahre Arbeitskräfte in Rumänien und in Nicht-EU-Ländern angeworben und für Pflegetätigkeiten in Privathaushalten in Deutschland beschäftigt haben. Für diese Pflegekräfte zahlten die drei Deutschen und eine Rumänin keine oder nur unvollständige Sozialversicherungsabgaben in Form von Renten-, Arbeitslosen-, Pflege- und Krankenversicherungsbeiträgen. Der Gesamtschaden soll sich ersten Erkenntnissen zufolge auf mindestens 2,2 Mio. Euro belaufen.

Der Zoll geht ebenfalls dem Anfangsverdacht der illegalen Beschäftigung nach: Die Beschuldigten sollen gezielt Arbeitskräfte in Nicht-EU-Ländern angeworben und mittels Touristenvisa nach Deutschland geholt haben. Diese Visa gestatten jedoch keine Erwerbstätigkeit - die Arbeitskräfte hielten sich damit illegal in Deutschland auf.

Ziel der heutigen Durchsuchung war die Sicherstellung von Beweismitteln. Die Auswertung wird in den kommenden Wochen erfolgen.

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