München - Ein missverstandener Spaß unter alkoholisierten Wohnsitzlosen, ein Diebstahl mit Waffen, Streits mehreren Personen, u.a. wegen Hundes sowie ein auf eine S-Bahn gestürzter Baum, führten zu umfangreichen Ermittlungen bzw.
14.07.2024 - 11:40:46Bundespolizeidirektion München: Mehrere Streitigkeiten führten zu Körperverletzungen - Baum im Gleis Bundespolizei am Freitag und Samstag stark gefordert. Einsätzen der Bundespolizei.
* Kniestoß, Hauptbahnhof:
Ein 33-jähriger Pole attackierte am Ausgang Arnulfstraße des Hauptbahnhofes München am Freitag (12. Juli) um 12 Uhr einen 39-jährigen Rumänen. Mehreren Schlägen ins Gesicht folgte ein Kniestoß an das Kinn des Attackierten. Dieser meldete sich leicht verletzt, bei der Bundespolizei. Er verzichtete auf ärztliche Begutachtung.
Auslöser der Ermittlungen wegen Körperverletzung war offensichtlich ein missverstandener Spaß, der den 33-jährigen Polen offensichtlich in Rage brachte. Im Rahmen der Fahndung wurde der 33-jährige Aggressor wenig später im Hauptbahnhof von einer Streife der Bundespolizei angetroffen und vorläufig festgenommen. Die beiden Wohnsitzlosen waren mit 2,71 Promille (der Pole) und 2,59 Promille erheblich alkoholisiert.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I und Benennung eines Zustellungsbevollmächtigten wurde der Pole freien Fußes von der Wache entlassen.
** Diebstahl mit Waffen:
Kurz vor Mitternacht zum Freitag (11. Juli) beobachtete ein Ladendetektiv im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofes einen 33-jährigen Rumänien, der Waren im Gesamtwert von 10,66 Euro entnahm und ohne zu bezahlen das Geschäft verließ. Bei der Durchsuchung des Rucksackes des Wohnsitzlosen fanden hinzugerufene Bundespolizisten ein Taschenmesser mit 6cm Klingenlänge. Dieses wurde sichergestellt und Ermittlungen wegen Diebstahls mit Waffen aufgenommen. Der bislang polizeilich nicht in Erscheinung getretene Rumäne verließ die Wache nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen freien Fußes.
Bereits am Donnerstagabend (11. Juli, siehe Pressemitteilung vom 12. Juli) war im Ostbahnhof München ein 36-jähriger Deutscher festgenommen worden, der bei mehreren Diebstählen ein Messer mitführte.
*** Attacken unter Freunden:
Am Samstag (13. Juli) kam es vor einem Ladengeschäft im Zwischengeschoss des Münchner Hauptbahnhofes gegen 00:30 Uhr zu einer körperlichen Auseinandersetzung unter mehreren Personen. Nach ersten Ermittlungen soll ein 31-jähriger Tunesier (Atemalkohol 2,1 Promille) mit einer 21-jährigen Deutschen in Streit geraten sein. In dessen Folge soll der Angreifer der jungen Frau aus der Maxvorstadt mehrfach gegen deren Beine getreten haben. Als die Frau floh, verfolgte sie der Tunesier und es soll zu weiteren Tätlichkeiten gekommen sein. Als sich ein 25-Jähriger aus Sierra Leone (Atemalkohol 1 Promille), ein Begleiter des 31-Jährigen einmischte, folgte zwischen den beiden aus Pfaffenhofen an der Ilm ein kurzer, heftiger Schlagabtausch mit gegenseitigen Schlägen und Tritten.
Mitarbeiter des Ladengeschäftes gingen couragiert dazwischen, beendeten die Schlägerei und verständigten die Bundespolizei, die Ermittlungen wegen Körperverletzung einleitete. Eine ärztliche Versorgung benötigte keiner der Beteiligten. Der Tunesier reiste im August letzten Jahres erstmalig in das Bundesgebiet ein. Er trat bereits mehrfach mit Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung. Sein Begleiter war im Mai 2022 erstmalig nach Deutschland eingereist und war bisher mehrfach mit Delikten gegen das Aufenthaltsgesetz auffällig geworden. Nach Beendigung aller polizeilichen Maßnahmen konnten beide die Wache freien Fußes verlassen.
*** Streit wegen Hunden:
Gegen 10 Uhr am Samstag (13. Juli) gerieten im Ostbahnhof zwei Deutsche aneinander. Ursache war der Streit um einen Hund. Ein 71-Jähriger klingelte am Revier im Ostbahnhof und gab zunächst an, er sei von einem 39-Jährigen beleidigt worden. Eine 33-jährige Deutsche aus Untergiesing soll zuvor den 71-Jährigen aus der Maxvorstadt - mehrfach erfolglos -aufgefordert haben, seinen Hund von ihr und ihrem Hund wegzunehmen. Ein zufällig vorbeikommender 31-Jähriger aus Waldkraiburg mischte sich in den verbalen, lautstarken Streit ein und bekräftigte die Aufforderung der Frau. Dabei soll es zu Beleidigungen gegen den Älteren gekommen sein. Dieser wiederum soll danach gezielt auf den Jüngeren zugegangen sein und ihn an der Schulter gerempelt haben. Der Bundespolizei obliegt es nun den Sachverhalt auszuermitteln. Die den Sachverhalt aufnehmenden Beamten leiteten Strafanzeigen wegen Beleidigung und Körperverletzung ein.
**** Eskalation an der Hackerbrücke:
Gegen 20:50 Uhr am Samstag (13. Juli) kam es am S-Bahnhaltepunkt Hackerbrücke zu wechselseitigen Körperverletzungen, an denen fünf Personen beteiligt waren.
Nach ersten Ermittlungen soll die Ursache am Treppenabgang zur S-Bahnstation entstanden sein. Ein 25-jähriger, wohnsitzloser Rumäne soll vier Personen einer Gruppe Deutscher zuerst verbal belästigt und anschließend körperlich angegangen sein. Beim anschließenden Handgemenge wurde zunächst einem 58-Jährigen aus Cloppenburg vom mit 1,1 Promille alkoholisierten Rumänen ins Gesicht geschlagen. Im Handgemenge stürzte ein 59-Jähriger aus Rahden und der Rumäne begab sich hinunter zum Bahnsteig, wo er zur Rede gestellt wurde. Als er weglaufen wollte, brachte ihn der zuvor attackierte 58-Jährige zu Boden und trat anschließend mit seinem Fuß gegen den Kopf des am Boden Liegenden. Bei der Tathandlung wurde er durch den vorgenannten 51-Jährigen unterstützt, der ebenfalls mit dem Fuß in Richtung des Kopfes des Rumänen getreten haben soll. Ein 50-Jähriger aus Molbergen trennte seine Begleiter, wodurch weitere Angriffe unterbunden wurden. Alle Beteiligten machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Eine ärztliche Versorgung wurde durch keine der beteiligten Personen benötigt. Die Männer der Vierergruppe wurden vor Ort entlassen. Der 25-jährige Rumäne, bereits wegen einschlägiger Körperverletzungsdelikte polizeibekannt, wurde nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen von der Wache am Gleis 26 im Hauptbahnhof entlassen.
***** Baum im Gleis, Kreuzstraße:
Kurz nach Mitternacht (13. Juli) meldete die Deutsche Bahn auf der S-Bahnstrecke S7 im Bereich des S-Bahnhaltepunktes Kreuzstraße, bei Bahnkilometer 27,12, einen auf eine S-Bahn gestürzten Baum. Ca. 80 Reisende, die sich in der S7 befanden, wurden evakuiert. Sie setzten ihre Reise mittels Taxis fort. Bei dem Sturz des Baumes in die Gleise wurden die Oberleitung und die S-Bahn beschädigt. Ermittlungen zur Schadensursache sowie Höhe der verursachten Schäden wurden eingeleitet. Der betroffene Zug konnte zum Betriebswerk Steinhausen verbracht werden. Keiner der Reisenden wurde verletzt. Nach aktuellem Ermittlungsstand wird davon ausgegangen, dass die Unwetterlage für das Umstürzen des Baumes verantwortlich war.
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