Polizeimeldungen, Handy-Sendemasten

Bitcom warnt vor Anschlägen auf Mobilfunkanlagen

18.04.2020 - 10:59:52

IT-Verband Bitcom sieht Mobilfunkmasten als potentielle Ziele von Anschlägen.

Nachdem in Großbritannien erste Brandanschläge auf Mobilfunkanlagen verübt wurden, befürchtet der Verband deutscher Internetunternehmen (Bitcom) auch in Deutschland Aktionen gegen Anlagen der Telekommunikation. In Berlin gab es vor kurzem einen Anschlag auf Mobilfunkmasten von Tätern, die aus der Berliner autonomen Szene heraus handelten, warnt Achim Berg, Vorsitzender des Präsidiums des Digitalverbands gegenüber dem „Handelsblatt“. Die Informationsinfrastruktur ist ein existenzieller Faktor moderner Gesellschaften und daher leicht verwundbar. Viele Netzbetreiber beschäftigen daher schon Sicherheitsdienste zur Überwachung sensibler Anlagen. Die Anzahl der Anlagen, wie Mobilfunkmasten, und deren geographische Verteilung machen sie jedoch zu idealen Zielen, die kaum umfassend geschützt werden können, betont Berg. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie kursieren im Netz Theorien, die einen Zusammenhang des Ausbaus des 5G-Netzes mit dem Coronavirus konstruieren. Dies ist ein gefährlicher Nährboden für radikale Gruppen, so der Bitcom-Präsident. In Folge der populären Verschwörungstheorien kam es in mehreren europäischen Staaten zu Aktionen gegen die Informationsinfrastruktur. Auch in der Bundesrepublik ist der Ausbau des 5G-Netzes heftig umstritten. In der direkten Umgebung von geplanten Sendemasten, kommt es regelmäßig zu Widerstand aus der Bevölkerung. Laut einer Meinungsumfrage im Auftrag von Bitcom, sprachen sich nahezu die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gegen einen weiteren Zubau von Sendemasten aus. Für 43 Prozent wäre die Planung eines Mobilfunkmastes in ihrem eigenen Lebensumfeld sogar Anlass sich einer Protestbewegung anzuschließen, räumt Berg im „Handelsblatt“ ein.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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