AfD, CDU

Wieso zieht es derzeit mehr Menschen zur AfD? CDU-Generalsekretär Mario Czaja glaubt, es liegt an schwindendem Vertrauen in die Demokratie - verursacht von «führungsloser Chaos-Politik».

02.06.2023 - 01:36:31

Czaja macht Ampel-Politik für AfD-Aufschwung verantwortlich

CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat den Umfrage-Aufschwung der AfD auf Verunsicherung durch die Politik der Ampel-Koalition zurückgeführt. «Aber natürlich müssen wir uns auch selbstkritisch die Frage stellen, warum diese Enttäuschten sich den extremen Rändern zuwenden», sagte der Oppositionspolitiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

«Wir beobachten den Zustimmungszuwachs der AfD in den derzeitigen Meinungsumfragen mit großer Sorge», sagte Czaja. Es habe im ganzen Land schon immer ein rechtsextremes Wählerpotenzial gegeben. «Diesen harten Kern können wir nicht erreichen und das ist auch nicht unser Ziel. Aber es gibt unter denen, die im Augenblick die AfD favorisieren, eben auch viele Menschen, die einfach enttäuscht sind, die zunehmend das Vertrauen in die Demokratie und ihre Institutionen verlieren.» Das liege «vor allem an der großen Verunsicherung, die die Ampel durch ihre führungslose Chaos-Politik verursacht, sei es bei den Heizungen, bei der Gesundheitsversorgung oder beim Thema Zuwanderung».

AfD-Chef Tino Chrupalla wertete die Umfragewerte als Bestätigung des Kurses seiner Partei und hob besonders die klare Abgrenzung zu den Grünen hervor. «Die Bürger sehen, wohin die wertegeleitete Politik der Grünen führt. Nämlich zu Wirtschaftskrieg, Teuerung und Deindustrialisierung», sagte er den Funke-Zeitungen.

Die Alternative für Deutschland hat einer Umfrage zufolge mit der SPD gleichgezogen und ist zusammen mit den Sozialdemokraten damit zweitstärkste politische Kraft. Im neuen ARD-«Deutschlandtrend» gewinnt die AfD zwei Prozentpunkte und kommt auf 18 Prozent. Die SPD büßt in der Umfrage von Infratest dimap einen Prozentpunkt auf ebenfalls 18 Prozent ein - im Vergleich zur Umfrage Anfang Mai. Klar stärkste Kraft ist weiterhin die Union mit 29 Prozent (-1).

@ dpa.de