Scholz, Trump

Was will Donald Trump von Grönland? Mit Äußerungen - nicht nur zu der Insel - schreckt der Amerikaner die Europäer auf.

08.01.2025 - 15:58:53

Scholz erinnert Trump an Unverletzlichkeit von Grenzen. Der Bundeskanzler reagiert deutlich.

Angesichts der jüngsten Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump hat Bundeskanzler Olaf Scholz Trump öffentlich an das internationale Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen erinnert. «Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verschoben werden», sagte Scholz in Berlin. «Dieses Prinzip gilt, und es ist eine Grundlage unserer Friedensordnung.»

Zuletzt hatte bereits der französische Außenminister Jean-Noël Barrot in einem Interview die Europäer darauf eingeschworen, sich militärisch weiter zu stärken. «Wenn Sie mich fragen, ob ich denke, dass die USA in Grönland einfallen, ist die Antwort Nein», sagte der Franzose. Trump hatte zuvor mehrfach Interesse an der zu Dänemark gehörenden Insel Grönland geäußert. Bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen in Mar-a-Lago schloss er den Einsatz des Militärs nicht aus, um Kontrolle über den Panama-Kanal oder Grönland zu erlangen.

«Ein gewisses Unverständnis»

Scholz berichtete, in seinen Gesprächen mit europäischen Partnern habe es «ein gewisses Unverständnis» über gewisse Äußerungen aus den USA gegeben. «Die Unverletzlichkeit den Grenzen gilt für jedes Land.» Dies gelte egal, ob es im Osten liege oder im Westen. Dies zähle zum Kernbestand dessen, «was wir westliche Werte nennen». Scholz: «Daran kann und daran darf es kein Rütteln geben.» Die Nato sei dabei zentraler Sicherheitspfeiler.

«Entschlossen und besonnen» müsse darauf reagiert werden, dass die Sicherheitslage in Europa auf absehbare Lage sehr angespannt sei. Auf Grundlage einer gemeinsamen Bedrohungsanalyse werde präzise bestimmt, welche militärischen Anstrengungen nötig seien. Wichtig sei Zusammenstehen und geschlossenes Handeln. 

Trumps Fünf-Prozent-Forderung

Trump und sein Vertrauter, der Tech-Milliardär Elon Musk, hatten sich zuletzt mehrfach in die Politik europäischer Staaten eingemischt. Trump fordert von den Nato-Mitgliedstaaten, ihre Verteidigungsausgaben erheblich zu erhöhen. Statt der bislang angestrebten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) sollten die Partnerländer künftig fünf Prozent investieren, sagte der Republikaner in Mar-a-Lago in Florida. «Sie können es sich alle leisten.»

@ dpa.de

Weitere Meldungen

GESAMT-ROUNDUP: Scholz legt sich wegen Grönland mit Trump an Knapp zwei Wochen vor der Vereidigung Donald Trumps als US-Präsident ist Bundeskanzler Olaf Scholz erstmals auf Konfrontationskurs zu dem Republikaner gegangen. (Wirtschaft, 08.01.2025 - 18:09) weiterlesen...

Scholz legt sich wegen Grönland mit Trump an. Nach dessen Gedankenspielen zu einer territorialen Ausbreitung der USA ist es damit jetzt vorbei. Bisher hat der Kanzler Kritik am künftigen US-Präsidenten vermieden. (Ausland, 08.01.2025 - 17:59) weiterlesen...

Scholz erinnert Trump an Unverletzlichkeit von Grenzen Angesichts der jüngsten Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump hat Bundeskanzler Olaf Scholz Trump öffentlich an das internationale Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen erinnert. (Wirtschaft, 08.01.2025 - 16:23) weiterlesen...

Scholz rüffelt Trump nach Äußerungen zu Kanada und Grönland Nach den Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu Kanada und Grönland hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) deutliche Kritik über den Atlantik geschickt. (Ausland, 08.01.2025 - 16:07) weiterlesen...

Scholz erinnert Trump an Unverletzlichkeit von Grenzen Bundeskanzler Olaf Scholz hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump öffentlich an die Unverletzlichkeit von Grenzen erinnert. (Wirtschaft, 08.01.2025 - 16:07) weiterlesen...

Scholz zu Trump: Transatlantisches Fundament trägt Bundeskanzler Olaf Scholz setzt auch unter dem künftigen amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf ein gutes Miteinander zwischen Bundesregierung und US-Administration. (Wirtschaft, 07.01.2025 - 06:16) weiterlesen...